Ghetto Theresienstadt, 1942: Inmitten der grausamen Realität des Holocaust bilden jüdische Jugendliche eine bemerkenswerte Gemeinschaft. Sie erklären ihr "Heim 1" im Gebäude L417 zur unabhängigen "Republik Shkid", malen sich eine Flagge und dichten eine eigene Hymne. Während sie tagsüber zum Arbeiten gezwungen sind, lassen sie sich am Abend heimlich unterrichten: Der junge Lehrer Valtr Eisinger erzählt ihnen von Gandhi und Dostojewski. Der Lebensmut der Jungen manifestiert sich in "Vedem", einem wöchentlich erscheinenden Magazin unter der Führung des 14-jährigen Petr Ginz. Darin stehen Gedichte, Essays und Reportagen neben den neuesten Fußballergebnissen und dem Witz der Woche. Jeden Freitag lesen sie einander im Verborgenen ihre neuesten Texte vor. Und zugleich hoffen sie jedes Mal, wenn ein neuer Zug zu den Konzentrationslagern im Osten aufbricht, dass niemand aus "Heim 1" auf der Liste steht.
Das Radiofeature erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Petr Ginz und seinen Freunden. Neben Historikerinnen und Familienmitgliedern der Jugendlichen von damals kommt auch Sidney Taussig zu Wort, der einzige verbliebene Überlebende aus "Heim 1". Eine Erzählung über Überlebenswillen, Menschlichkeit und die Kraft der Kunst in den dunkelsten Momenten der Geschichte.

Feature
hr2 Dokumentation und Reportage Folgen
Aufwändig produzierte Feature, investigative Recherchen und einfühlsame Porträts
Folgen von hr2 Dokumentation und Reportage
26 Folgen
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Folge vom 20.09.2024Schreiben im Untergrund – Das Jugendmagazin „Vedem“ in Theresienstadt
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Folge vom 13.09.2024Alterndes Japan – Szenen aus einem Land im UmbruchJapan steht vor einer Herausforderung: Die Geburtenrate sinkt seit Jahren. Bis 2040 soll die Hälfte aller kleinen Orte auf dem Land verlassen sein. Die Studentin Minori fragt sich, ob sie hier ihr Ideal, zu arbeiten und Kinder aufzuziehen, verwirklichen kann. Überkommene Geschlechterrollen verhindern das oft genug. Außerdem öffnet sich das Land nur widerstrebend ausländischen Arbeitskräften wie der Indonesierin Toji, die in einem Krankenhaus in Hiroshima arbeitet. Im ehemaligen Weberviertel von Kyoto kümmert sich Ken um alte Menschen. Aber im Städtchen Nagi-Cho geschieht Überraschendes: Der Geburtenrückgang wird nicht nur aufgehalten, sondern umgekehrt.