Secondhand Geschäfte erleben gerade einen massiven Boom. Preiswert, individuell und umweltfreundlich präsentiert sich gebrauchte Kleidung als Modevergnügen ohne schlechtes Gewissen. Findet aktuell ein grundsätzliches Umdenken statt? Wie wirkt sich Secondhand Kleidung auf den menschlichen Konsum aus?
Die Bekleidungsindustrie ist einer der schmutzigsten Wirtschaftszweige unserer Zeit und ist geprägt von Menschenrechtsverletzungen und katastrophalen Folgen für die Umwelt.
· Secondhand Kleidung hat einen Imagewandel durchgemacht: Von der Notwendigkeit für Bedürftige zum individuellen Nachhaltigkeitsstatement mit Fashionappeal.
· Der Markt für gebrauchte Kleidung wächst. Neue Plattformen, Shoppingevents und Secondhand Läden boomen.
· Kleidung ist (für die meisten) mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand. Sie dient dem persönlichen Ausdruck oder Ausleben der eigenen Kultur. Kleidungskonsum wird aber auch oft als Stimmungsregulation genutzt, da der Kauf kurzfristig Glücksgefühle auslöst.
· Soziale Medien beeinflussen den Kleidungskonsum erheblich, da Influencer Kaufentscheidungen von Konsumentinnen und Konsumenten massgeblich beeinflussen. Das führt zu einem Anstieg des Konsums, aber auch zu mehr Aufmerksamkeit für nachhaltige Mode.
Im Podcast zu hören sind:
· Karen Fleischmann, Nachhaltigkeits-Ambassadorin
· Carl Tillessen, Trendanalyst und Autor
Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Autorin: Fiona Scotoni
Host: Bernard Senn
Produktion: Alice Henkes
Technik: Michael Studer

Politik
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«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft – hintergründig, mutig und überraschend.
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Folge vom 24.12.2024Kleider machen Leute. Secondhand auf dem Prüfstand
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Folge vom 20.12.2024Ritalin oder Mindfulness? Was erwachsenen ADHS-Betroffenen hilftMariska Praktiek hatte mit 45 Jahren ein Burnout und erhielt die Diagnose ADHS. Die Wirtschaftsökonomin musste ihren Lebensstil radikal verändern. Für sie war die Entdeckung von Achtsamkeitstechniken eine Offenbarung. Heute unterrichtet sie Mindfulness für ADHS-Betroffene. Mariska Praktiek stand voll im Leben, arbeitete in leitenden Funktionen, trieb ausgiebig Sport und reiste viel. Dann: Burnout, Erschöpfungsdepression. Sie hatte das Glück, bei einer Therapeutin zu landen, die sie auf ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) abklären liess. Nach erfolgter Diagnose belegte Mariska Praktiek einen Achtsamkeits- bzw. MBSR-Kurs (Mindfulness-Based Stress Reduction). Doch die Hürden waren hoch: Sie sollte gleich im ersten Kursmodul 40 Minuten am Stück meditieren. Aber gerade für ADHS-Betroffene ist Meditation eine riesige Herausforderung. Trotzdem gab sie nicht auf. Passte die Techniken an. Las viel, recherchierte. Und mit der Zeit nahm sie kleine Veränderungen wahr. Heute sagt sie: «Achtsamkeit hat mein allgemeines Wohlbefinden stark verbessert. Inzwischen kann ich mein Verhalten korrigieren, indem ich meinen Fokus wieder auf das lenke, was ich wirklich tun muss.» Da Medikamente bei Mariska Praktiek nur bedingt nützen, ist sie besonders dankbar für die Mindfulness-Praktiken. Doch können letztere Medikamente ersetzen? Dr. med. Monika Ridinger, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, die seit über 30 Jahren mit ADHS-Betroffenen arbeitet, nimmt zu dieser Frage in der Sendung Stellung. Im Podcast zu hören sind die ADHS-Betroffene Mariska Praktiek und PD Dr. med. Monika Ridinger. Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Annelis Berger Host: Bernard Senn Produktion: Dagmar Walser Technik: Michael Studer
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Folge vom 18.12.2024Ein lebensveränderndes Medikament und sein Preis – Trikafta (II)Das Medikament Trikafta hat das Leben unzähliger Menschen zum Besseren gewendet, die an der Erbkrankheit Cystische Fibrose (CF) leiden. Doch das Märchen hat eine Kehrseite: Die Behandlung ist enorm teuer. Sprengt ein solches Medikament das solidarische Gesundheitssystem? Rund 200'000 Franken kostet es offiziell pro Jahr, eine CF-Patientin bzw. einen CF-Patienten mit Trikafta zu behandeln. Zumindest ist dies der offizielle Preis. Es sind wiederkehrende Kosten, die das Schweizer Gesundheitssystem gemäss einer Kosten-Nutzen-Berechnung mit 160 Millionen Franken belasten. Ist es fair, so viel Geld für relativ wenige Betroffene auszugeben? Stimmt der offizielle Preis von Trikafta überhaupt? Welchen Hebel haben Gesundheitsbehörden wie das BAG, um sich gegenüber den Herstellern – im Fall von Trikafta die US-Firma Vertex – bei Preisverhandlungen zu behaupten? Mit BAG-Vizedirektor Thomas Christen und der Medizinethikerin Tanja Krones (Universität Zürich) spricht Irène Dietschi.
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Folge vom 17.12.2024Ein lebensveränderndes Medikament und sein Preis – Trikafta (I)Das Medikament Trikafta hat das Leben unzähliger Menschen zum Besseren gewendet, die an der Erbkrankheit Cystische Fibrose leiden, unter ihnen die Schwestern Maurane (27) und Sarah (29). Doch nicht allen Betroffenen hilft Trikafta. Und: Das Medikament ist viel zu teuer. Die Kindheit von Maurane und Sarah aus dem solothurnischen Hägendorf ist ein permanenter Ausnahmezustand – Spitalaufenthalte, tägliches Inhalieren, Physiotherapie. Doch dann katapultiert das Medikament Trikafta die Schwestern in ein fast normales Leben. Das Glück hat seinen Preis: Maurane und Sarah sind traurig für jene, denen das neue Medikament nicht hilft. Und: Die Behandlung ist enorm teuer. Die Vergütung von Trikafta durch die Krankenkassen ist auf den 31. Januar 2025 befristet. Wie geht es weiter? Im Podcast zu hören sind: · Sarah Dincer und Maurane Wüthrich, Betroffene der Erbkrankheit Cystische Fibrose · Simon Wieser, Professor und Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW · Thomas Christen, Vizedirektor Bundesamt für Gesundheit BAG Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Irène Dietschi Host: Bernard Senn Produktion: Anna Jungen Technik: Serge Krebs