DIY ist für Jenny Thiele kein Zwang, sondern eine Überzeugung: Sie gestaltet, organisiert und verantwortet ihr Projekt mit einem kleinen, eingespielten Team, legt Wert auf Fairness und kollektive Kreativität. So entsteht Popmusik, die Intimität, Melancholie, Style und Ekstase neu verbindet. Deutscher Dream-Pop, der melodisch an die Musik von Beach House, die Chill-Wave Sounds der 10er Jahre erinnert, oder die 80er Jahre Shoegaze-Beats. Durch die abstrakt-absurden Texte von Jenny Thiele endet dieser allerdings in einem ganz eigenen Konstrukt. Schafe, die tief fliegen und nicht nur Thiele auf eine Reise mitnehmen. "Platz" ist das nun erschienene dritte Album der Musikerin aus Köln. Das erste ist bereits 2012 rausgekommen – in der Zwischenzeit ist Jenny Thiele allerdings in diversen Formationen unterwegs gewesen; u. a. als Teil des experimentellen Elektro-Duos AnnaOtta (gemeinsam mit der spanischen Sängerin Irene Novoa) oder fünf Jahre lang als Keyboarderin bei Fortuna Ehrenfeld. Jenny Thiele vertraut bei der Entstehung ihrer Musik auf ihre Intuition und zelebriert die künstlerische Freiheit, die letztlich zu ihrer eigenwilligen Ästhetik führen und für die eigentlich eine Person gar nicht ausreicht. Ihre Range reicht von bittersüßer Sehnsucht bis zu ekstatischem New Wave – und die erleben folglich heute auch die Zuschauenden im studioeins!

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Folge vom 11.07.2025Jenny Thiele
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Folge vom 10.07.2025Charlotte OC"Seriously Love, Go Home" – morgen erscheint die neue EP von Charlotte OC. Darauf begibt sich die englische Musikerin in eine ehrliche Phase und singt von den eigenen Lebenslektionen. "Diese fünf Tracks repräsentieren wirklich eine bestimmte Zeit in meinem Leben, und sie aufzunehmen fühlte sich an, als ob mir eine große Last von den Schultern fallen würde, als ob ich endlich in der Lage wäre, etwas Katharsis zu finden." Die Katharsis von Charlotte O’Connor war insofern nötig, als dass sie nach dem Tod ihres Vaters in eine "Spirale der Selbstzerstörung" geriet, wie sie selbst reflektiert. Nach einem Umzug nach London, ging ihr zunehmend das Geld aus und sie hatte sich in die falsche Beziehung begeben. Zurück in dem kleinen Dorf am Rande von Blackburn, im Norden von Manchester, wo sie aufgewachsen ist, hat Charlotte OC ihr Selbstvertrauen wiedergefunden und einen neuen Manager getroffen. Bereits mit 18 wurde Charlotte OC direkt von einem Major-Label gesignt, nachdem ihr Vater ihr mit 14 Jahren die erste Gitarre geschenkt hatte und sie ihre Songs heimlich auf MySpace hochgeladen hat (aus Angst, dass ihre Freunde sie auslachen würden). Nach der Unterschrift ließ das Label sie allerdings schnell wieder fallen, weil sie nicht mit den eigenen musikalischen Vorstellungen von Charlotte OC einverstanden waren. Nach einigen trubeligen Jahren also, in denen auch ihr erstes Album "Here Comes Trouble" (2021) entstanden ist, hat der Rückzug in den Norden Englands nun zu ihren neuen und – wie es heißt – "authentischsten" Liedern geführt, die Charlotte OC uns heute im studioeins selbst präsentiert.
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Folge vom 09.07.2025BOVIYPop ist fresh. Pop ist mutig. Diesen Eindruck vermittelt BOVIY mit ihren Tracks, die sie bereits auf die Touren von Jessie Ware oder James Morrison als Support geführt haben. Anfang des Jahres hat BOVIY zudem ihre eigene Headliner Show in der Hamburger Elbphilharmonie ausverkauft. Heute begibt sie sich in den intimen Rahmen des studioeins!
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Folge vom 08.07.2025Neil Hannon - The Divine ComedyEin wiederveröffentlichter Back-Katalog, ein Best-Of-Album, eine ausgiebige Tour und dann noch der Soundtrack zum Blockbuster "Wonka" mit Timothée Chalamet in der Hauptrolle: seit dem letzten Studioalbum "Office Politics" (2019) hat Frontmann Neil Hannon gemeinsam mit seiner Band The Divine Comedy so einiges realisiert – und nebenher immer auch an neuen Songs gearbeitet. "Rainy Sunday Afternoon" wird ihr Album Nummer 13 heißen, das im September erscheint und in den legendären Abbey Road Studios aufgenommen wurde. Die neuen Songs verbinden dabei auf schräg humorige Weise die weltweit eher präsente Unruhe, die auch Hannon im Privaten wie Politischen beobachtet.