"Nature Writing" gebe es im Deutschen spätestens seit der Romantik, meint die Schriftstellerin und Übersetzerin Isabel Fargo Cole. Naturthemen hätten aber politisch bedingt im Verdacht des Kitsches und des Konservatismus gestanden. Nun greife man auf den Anglizismus "Nature Writing" zurück, um Natur wieder thematisieren zu können.
Im Rahmen des 1. Nature Writing Festivals in Hamburg wird Isabel Fargo Cole am 18. Juni im Grünen Bunker in der Feldstraße lesen. Im Gespräch mit Martina Kothe spricht Cole auch darüber, wie es für sie als Amerikanerin war, 1995 nach Berlin zu kommen und sich bewusst im Osten anzusiedeln, wie es war, auf den Spuren ihrer Vorfahren nach Alaska zu reisen und wie sie angesichts der aktuellen Situation die Zukunft der USA sieht.

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Folgen von NDR Kultur - Das Gespräch
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Folge vom 15.06.2025Isabel Fargo Cole: "Natur ist ein brennend politisches Thema"
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Folge vom 08.06.2025Punk-Pastor Ulf Werner: "Wir sind Sünder und Heilige zugleich""Wilde Sehnsucht" ließ Ulf Werner vor Jahren aus dem Evangelischen Stift zu Tübingen auf den Kiez nach St. Pauli fliehen, um dort Punkrock zu machen. Hamburg sollte sein "Lehrmeister werden auf der Suche nach den heiligen Gottesmomenten, für die es sich zu leben lohnte." Jetzt spricht er mit seinem Buch "Wilde Sehnsucht. Punk, Predigt und Passion" einen Toast aus "auf Gottes Tresenpersonal - sie sind die Seelsorger, die Engel des Alltags, die jede Nacht bereitstehen für all diejenigen, die auf der Suche sind. Ich durfte von ihnen all die Dinge lernen, die nicht in den Lehrbüchern der Universitäten zu finden sind." Was ihn Hamburg und das (Nacht)Leben lehrte, wie er vom Rockpalast in die Kirche der Stille fand, warum Gottesmomente nicht auf Dauer gestellt werden können und warum alle Wege richtig sind, solange sie nur zu Gott führen - darüber denkt Ulf Werner im Gespräch mit Jürgen Deppe nach und kommt zu dem Schluss: "Gott steckt in allen Dingen."
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Folge vom 01.06.2025Thomas und Heinrich Mann: "Man muss es als Bruderwerk sehen"Beim Schreiben seines Buches über die Lübecker Senatorensöhne sei ihm bewusst geworden, dass man weder das Werk von Thomas noch das Werk von Heinrich Mann allein in den Blick nehmen könne. "Man muss es als Bruderwerk sehen", betont Hans Wißkirchen, früher Leiter des Buddenbrookhauses in Lübeck und heute Präsident der Thomas Mann-Gesellschaft. "Isolation ist da nicht der richtige Weg." Mit seinem aktuellen Buch "Zeit der Magier - Heinrich und Thomas Mann 1871-1955" habe er die beiden Brüder miteinander in einen Dialog bringen wollen. Im Gespräch mit Linda Ebener erzählt Hans Wißkirchen, wie es zu dem Buch gekommen ist, was ihn während des Schreibens überrascht hat und warum die beiden gebürtigen Lübecker nie wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt sind.
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Folge vom 25.05.2025Diversitäts-Agentin Leyla Ercan: Bedrohte Vielfalt nicht nur in der NaturUnd genau das hat sich Leyla Ercan zur Aufgabe gemacht. Die überzeugte Hannoveranerin war "Diversitäts-Agentin" am Staatstheater der niedersächsischen Hauptstadt. Heute trägt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen über die Vielfalt von ethnischer und sozialer Herkunft, von religiöser und geschlechtlicher Orientierung, von Möglichkeiten und Handicaps als Referentin, Lehrbeauftragte und Kulturberaterin in Unternehmen, Hörsäle und die Öffentlichkeit. Kurz vor dem diesjährigen Deutschen Diversity Day am 27. Mai hat Alexandra Friedrich mit Leyla Ercan darüber gesprochen, warum Diversität essenziell ist, und warum sie nicht von selbst "passiert", sondern Engagement erfordert. Sie verrät, wie divers und offen die Theaterwelt tatsächlich ist, und ob das, was im Künstlerischen behauptet wird, auch hinter den Kulissen Realität ist.