Er predigt in Jeans und mit Basecap, fährt Skateboard und begrüßt die Gemeinde erstmal mit einem gepflegten "Moin". Christopher Schlicht ist Pastor an der Gospelkirche in Hannover und war davor mit Max Bode im ersten Pfarrer-Jobsharing der hannoverschen Landeskirche in Bremerhaven tätig. Sein Stil eckt an, gibt aber auch vielen Menschen das Gefühl, Kirche erst richtig zu verstehen. "Ich versuche den Gottesdienst zu machen, den ich als Jugendlicher gebraucht hätte", sagt Schlicht im Gespräch mit Andrea Schwyzer auf NDR Kultur.
Aufgewachsen in unterschiedlichen Regionen in Niedersachen und als Sohn eines Pastors, beschreibt sich Christopher Schlicht als sehr sensibles Kind. Offen und ehrlich erzählt er heute davon, wie sein Weg zu Gott aussah, wie er mit ihm - oder gern auch mit ihr - ins Gespräch geht und wo er die große Chance von Social Media sieht; Christopher Schlicht ist nämlich auch Internetpfarrer.

Kultur & GesellschaftTalk
NDR Kultur - Das Gespräch Folgen
Bei "Das Gespräch" kommen Menschen zu Wort, die Stellung beziehen und Positionen vertreten: kulturell oder gesellschaftlich, kenntnisreich, vielfältig und nicht selten provokant. Mal sind sie prominent und in aller Munde, mal ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet. Gemein ist ihnen allen, dass sie Inspirierendes zu sagen haben zu den Themen unserer Zeit - und oft auch sehr Persönliches. Wir stellen drängende Fragen und rollen nicht einfach den roten Teppich aus.
Folgen von NDR Kultur - Das Gespräch
39 Folgen
-
Folge vom 20.04.2025Christopher Schlicht: "Wurde nach Gottesdiensten schon angeschrien"
-
Folge vom 13.04.2025Wechseljahre - Srefanie de Velasco über Menopause und SuperpowerDie Schriftstellerin Stefanie de Velasco bricht in ihren Essays und Romanen regelmäßig Tabus, sie zeichnet unkonventionelle Lebenswege nach und erzählt dabei immer auch etwas von sich. Von ihrem Aufwachsen und dem Ausstieg bei den Zeugen Jehovas, von Schwangerschaftsabbruch und freiwilliger Kinderlosigkeit, von alternativen Familienkonzepten und im neusten Buch: von der Menopause. In dem Essay "Heiß" räumt die 47-Jährige jetzt mit stereotypen Erzählungen und Mythen über die Wechseljahre auf. Die meisten denken hier nur an Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, schlaflose Nächte und letztlich: das Ende des Frauseins. Gibt es alles! Aber für sie - und für viele andere Frauen - bringt diese Phase des Lebens neuen Lebensmut und positive Energien mit sich, ein Gefühl von Aufbruch und Unabhängigkeit. Alexandra Friedrich spricht mit der Wahlberlinerin über das Stigma und die Verheißungen der Wechseljahre. Wir erfahren aber auch, warum eine Abtreibung sie zur Feministin gemacht hat, ob das tradierte Modell der Kleinfamilie ausgedient hat und wie eine Zukunft des Zusammenlebens aussehen könnte.
-
Folge vom 06.04.2025Schriftstellerin Heike Geißler: An Verzweiflungen wachsen!Als die vielfach ausgezeichnete Leipzigerin gerade an ein ihrem neuen Roman arbeitete, merkte sie: „Meine Romanfigur ist ständig verzweifelt. Aber die ist es eigentlich nicht, es war meine Verzweiflung. Die sprach da immer rein. Die floss immer in diese Figur. Und dann dachte ich, ich muss das ablegen, muss es notieren, muss einen Umgang damit finden.“ So entstand ihr Essay „Verzweiflungen“. Wohlgemerkt im Plural. Im Gespräch mit Joachim Dicks beschreibt die gerade 48 gewordene Heike Geißler, dass es vom Klimawandel über die Coronapandemie bis zu den aktuellen Wahlergebnissen reichlich Gründe gab und gibt zu verzweifeln. Aber: „Es ist irgendwie ja auch gut, wenn es nicht die eine Verzweiflung ist, die man erst einmal als Gegnerin hat, sondern wenn es mehrere Verzweiflungen sind. Das scheint eine Vermehrung. Es heißt aber irgendwie für mich auch: Da ist ein Anfang und ein Ende. Da ist eine Verzweiflung. Und da noch eine. Und dazwischen sind Lücken. Und da kann man auch rein.“ Heike Geißler hat dazu intensiv in sich selbst hineingehört, aber auch die Verzweiflungen von Familie und Freunden beobachtet. Die hat sie notiert und nun abgelegt. Denn: „Ich bin ein Gefäß und stehe zur Verfügung für den Text der Zeit.“
-
Folge vom 30.03.2025Leipziger Buchpreis: Kristine Bilkau über Mütter, Töchter und die KüsteFür den - wie sie fand - "ziemlich unwahrscheinlichen Fall", dass ihr der Preis der Leipziger Buchmesse zuerkannt werden würde, hatte Kristine Bilkau vorsichtshalber eine kleine Rede vorbereitet. Neben dem obligatorischen Dank an alle am Buch Beteiligten äußerte sie sich auch zum teils unsicheren Verhalten von Eltern gegenüber ihren Kindern. Denn darum geht es in ihrem Mutter-Tochter-Roman, der überwiegend auf einer Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer spielt. Für die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse ist "Halbinsel" ein "sensibel gebauter Roman über emotionale Altlasten, über Großzügigkeit und über das Geschäft mit dem Klima-Gewissen". Am Tag nach der Preisverleihung erzählt Kristine Bilkau im Gespräch mit Alexander Solloch, was sie zu ihrem Roman "Halbinsel" bewogen hat und welche Rolle Nordfriesland und das Watt darin spielen.