Das Leben im Flüchtlingslager und die Freiheit zu lieben, wen man will, sind die beiden großen Themen des Romans von Sulaiman Addonia. In "Schweigen ist meine Muttersprache" schreibt er feinfühlig über ein Lager im Sudan, wo Geflüchtete aus Eritrea untergekommen sind. Mit beschwingender Phantasie lässt er seine Figuren auch eine selbstbestimmte Sexualität entdecken.
Rezension von Gaby Mayr.
aus dem Englischen übersetzt von Rita Seuß und Bernhard Jendricke
Orlanda Verlag, 258 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-94466-682-2
Kultur & Gesellschaft
SWR2 Buch der Woche Folgen
Ausgewählt aus dem großen Angebot an Büchern, über die in SWR2 Woche für Woche gesprochen wird: Das SWR2 Buch der Woche
Folgen von SWR2 Buch der Woche
857 Folgen
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Folge vom 14.07.2021Sulaiman Addonia - Schweigen ist meine Muttersprache
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Folge vom 13.07.2021Gerd Krumeich - Jeanne d'Arc. Seherin, Kriegerin, HeiligeAls militärische Anführerin war sie der Schrecken der mächtigen englischen Interventionsarmee, mit 19 Jahren starb sie verachtet auf dem Scheiterhaufen - heute ist Jeanne d' Arc Frankreichs Nationalheldin. Der Freiburger Historiker Gerd Krumeich stellt ihr Leben in den Zusammenhang des kriegerischen 15. Jahrhunderts und zeichnet das Bild einer Frau, die Menschen begeisterte, die sich aber in den Fallstricken der Politik ebenso verfing, wie ihr eigenwilliger Gottesglaube ihr zum Verhängnis wurde. Rezension von Michael Kuhlmann. C.H.Beck Verlag, 400 Seiten, 28 Euro ISBN 978-3-406-76542-1
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Folge vom 12.07.2021Colin Niel - Nur die TiereIm französischen Zentralmassiv verschwindet eine Frau. Was ist geschehen? Davon erzählt Colin Niel in seinem neuen Roman Noir "Nur die Tiere". Die Ermittlung spielt darin keine große Rolle. Dafür kreist Niel um jene Figuren, die mit dem Fall zu tun haben. Rezension von Frank Rumpel. Aus dem Französischen von Anne Thomas Lenos Verlag, 286 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-03925-009-7
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Folge vom 11.07.2021Toni Morrison – MenschenkindEs spukt in der Bluestone Road in Cincinnati, Ohio. Dort leben im Jahr 1873 die ehemalige Sklavin Sethe und ihre Tochter Denver. Nach und nach stellt sich heraus, dass es Sethes jüngste Tochter ist, die hier spukt, denn ihre Mutter brachte sie auf der Flucht vor Sklavenhändlern in höchster Verzweiflung um. Toni Morrisons Roman „Menschenkind“ erschien 1987 im amerikanischen Original und wurde im Folgejahr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Er gilt als Meilenstein der literarischen Aufarbeitung der immensen Traumata, die durch die Sklaverei verursacht wurden. Man kann und sollte den Roman „Menschenkind“ immer wieder neu entdecken, findet die Autorin Ulrike Draesner. In ihrem SWR2-Lesetipp sagt sie: „Ich habe nie in meinem Leben einen Text gelesen, der mich so aufgewühlt hat, der mich so mitgenommen hat und über den ich überhaupt zum ersten Mal auch nur ansatzweise erahnen kann, was Sklavenhaltung und Sklaverei überhaupt bedeutet haben mag.“ Lesetipp von Ulrike Draesner. Aus dem Englischen von Helga Pfetsch und Thomas Piltz Rowohlt Verlag (2007), 400 Seiten, 12 Euro ISBN 978-3-499-24420-9