Gerade einmal vier Sätze ist die Mitteilung lang, die die Polizei Wolfsburg am 29. November 2012 veröffentlicht. „Am späten Vormittag wurde eine 47 Jahre alte Wolfsburgerin tot in ihrem Einfamilienhaus im Stadtteil Reislingen aufgefunden. Nach ersten Erkenntnissen geht das zuständige 1. Fachkommissariat der Wolfsburger Polizei von einem Verbrechen aus. Der Leichnam der Wolfsburgerin wurde beschlagnahmt und in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig eine Obduktion beantragt. Die Ermittlungen dauern an.“
Vor zehn Jahren wurde Sabine Bittner in ihrem Haus von einem Unbekannten hinterrücks erschossen. Der Mordfall von Reislingen gehört zu den spektakulärsten Verbrechen in der Geschichte Wolfsburgs – nicht nur wegen der Tatbegehung und der Fahndung, sondern weil er bis heute ungelöst ist und sich Gerüchte um mögliche Motive ranken.
Sabine Bittner hatte sich am Tattag frei genommen, weil sie einer Möbellieferung erwartete. Davon wussten nicht viele. Für die Restzahlung der Möbel hatte sie Geld bereitgelegt, das die Ermittler später fanden – ein Indiz, dass diese Tat kein Raubmord war. In der Küche des Hauses richtete der Täter die 2-fache Mutter hinterrücks mit zwei Genickschüssen hin. Die Terrassentür stand offen. Kam der Schütze durch die offene Terrassentür ins Haus, oder öffnete Sabine Bittner ihrem Mörder die Haustür? Weil niemand Schüsse gehört hatte, hielten es die Ermittler für möglich, dass der Täter einen Schalldämpfer benutzte – und dass die Tat somit ein Auftragsmord gewesen sein könnte. Dafür sprach auch, dass am Tatort keine Geschosshülsen entdeckt werden.
In unsere neuen Teil des True Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ spricht Bettina Thoenes mit dem Polizei- und Gerichtsreporter Hendrik Rasehorn über den Fall.
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Der Crime-Podcast der Braunschweiger Zeitung – alles rund um spannende Kriminalfälle in der Region. Wir sprechen mit Ermittlern und Experten über die Jagd nach Verbrechern und blicken gemeinsam mit unseren Redakteuren auf die Hintergründe der spektakulärsten Verbrechen in der Region zwischen Harz und Heide.
Folgen von Tatort Niedersachsen - der Crime-Podcast der Braunschweiger Zeitung
81 Folgen
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Folge vom 29.11.2022Tatort Niedersachsen: Genickschuss in der Küche - Cold Case Sabine Bittner
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Folge vom 20.10.2022Tatort Niedersachsen: Der sadistische Schock-AnruferDer Busfahrer Wolfgang L. (Name geändert) hatte am Telefon Frauen gesucht, die er mit seinem Psychoterror derart unter Druck setzte, dass sie sich auf seine Anweisungen hin in höchste Lebensgefahr begaben. Bis zu hundert Mal in einer Nacht rief er wahllos Telefonnummern in norddeutschen Großstädten an. Womöglich gab es Hunderte, vielleicht sogar Tausende Opfer. Wolfgang L. gab sich zu Beginn der Gespräche zunächst als Arzt aus, als Polizist oder Krankenhausmitarbeiter. Er schuf so Vertrauen, aber versuchte dabei doch nur, die Opfer auszuhorchen. Am Telefon teilte er mit, ein Familienangehöriger sei schwer verunglückt. Waren in der Wohnung seiner Gesprächsteilnehmer Männer anwesend, forderte er die auf, so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. Wenn er sicher war, dass die Frau allein war, wechselte Wolfgang L. im Telefonat seine Strategie und baute eine grausame Drohkulisse auf. Er behauptete nun, er sei beispielsweise Mitglied einer ausländischen Gangsterbande. Die Angehörigen würden sich tatsächlich in der Gewalt von ihm oder seiner Mittäter befinden. Man werde sie foltern, vergewaltigen oder töten für den Fall, dass die Frauen am Telefon seinen Anweisungen nicht Folge leisten würde. Um Nachdruck zu verleihen, imitierte er schmerzverzerrte Stimmen der Angehörigen, forderte dabei die Frauen auf, alles zu tun, um ihnen zu helfen. De Oper sollten sich nichts einbilden, Mittäter würden die ganze Zeit die Wohnung observieren. Natürlich fiel nicht jede Frau auf die Horror-Geschichten von Wolfgang L. ein. Doch es gab viele, die in fürchterlicher Angst um ihre Angehörigen parierten. Und um das Erleben der Todesangst am anderen Ende der Telefonleitung ging es Wolfgang L.. Er forderte die Frauen nicht nur auf, in der Wohnung Feuer zulegen. Er schreckte auch nicht davor zurück, ihnen zu befehlen, die Kleidung, die sie am Leib trugen, anzuzünden. Und einige taten dies… Einmal standen Braunschweiger Ermittler kurz davor, die Serie zu beenden. Sie fand aber erst Jahre später ein Ende, nachdem eine 69 Jahre alte Frau aus Holzminden nach einem Schock-Anruf an Herz-Kreislaufversagen verstorben war. Vor dem Landgericht Hildesheim musste sich Wolfgang L. 1999 verantworten. Erstmals sprach ein Gericht in Deutschland einen Angeklagten schuldig, einen Menschen per Telefon ermordet zu haben. In der neuen Folge von Tatort Niedersachsen spricht Bettina Thoenes mit Hendrik Rasehorn, der den Fall recherchierte, über den Fall, der Rechtsgeschichte schrieb.
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Folge vom 20.09.2022Trailer Tatort NiedersachsenIn diesem Crime-Podcast widmen wir uns der allerdunkelsten Seite Niedersachsens. Historische Kriminalfälle, die noch immer für Gänsehaut sorgen, ungelöste Rätsel und brandaktuelle Fälle - unser Crime-Team nimmt die spannendsten Kriminalfälle zwischen Harz und Heide unter die Lupe! Ihr habt Fragen oder Anregung? Schickt eine Voicemail an 0173 510 6245 oder schreibt eine Mail an podcasts.fmn@funkemedien.de.
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Folge vom 13.09.2022Tatort Niedersachsen: Schießerei auf offener StraßeMitten in Braunschweig lieferten sich verfeindete Gruppen am 17. April vergangenen Jahres eine Schießerei. Auch nach zwei Prozessen konnte der Fall nicht abgeschlossen werden. Der eigentliche Schütze stand noch nicht vor Gericht.