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ZEIT Bühne Folgen
Bernie Sanders, Sheryl Sandberg, Paul Auster oder Frank-Walter Steinmeier: Sie alle waren schon auf den Bühnen der ZEIT zu Gast. Redakteurinnen und Redakteure sprechen regelmäßig vor Publikum mit Spitzenpolitikern und Wirtschaftsentscheidern, Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Sport und Gesellschaft. Die spannendsten Gespräche gibt es ab sofort als Podcast ZEIT BÜHNE. Durch die Folgen führt Roman Pletter, stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts der ZEIT. Der Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
Folgen von ZEIT Bühne
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Folge vom 24.12.2020Carolin Stüdemann und Michael Fritz von Viva con Agua: "Ich fänd‘s geil, wenn alle Menschen Zugang zu Trinkwasser haben"Viva con Agua de St. Pauli e. V. wurde mit dem Marion-Dönhoff-Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet, der jährlich von der ZEIT, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung vergeben wird. Die Non-Profit-Organisation engagiert sich weltweiten mit Projekten für bessere Trinkwasser- und sanitäre Grundversorgung. Die Laudatio auf die Non-Profit Organisation hält Musikerin Joy Denalane, die Viva con Agua schon seit vielen Jahren eng verbunden ist: "Viva con Agua hat einfach verstanden, die Leute da abzuholen, wo sie gerade sind." Die Organisation nutze die "universal language" Musik, Kunst und Sport, "um für die Sache zu sprechen, um sozusagen die Kommunikation zu erleichtern, und vor allem auch, um auf Augenhöhe mit den Mitstreiterinnen und Mitstreitern zu sprechen". Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der digitalen Verleihung des Marion-Dönhoff-Preises 2020 vom 6. Dezember 2020.
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Folge vom 03.12.2020Frank-Walter Steinmeier: "Ich habe viel Glück gehabt"Er kommt aus einer Arbeiterfamilie, sein Vater war Tischler. Für Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier war es eine Mischung aus Talent, Glück und Zuspruch von Eltern und Lehrern, die ihm den Weg zum Abitur und Studium geebnet haben. ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo spricht mit dem Bundespräsidenten im Podcast über dessen Bildungsbiografie. Gerade weil Steinmeier, aufgewachsen in einem Haushalt "ohne Klavier und Bibliothek", besondere Aufstiegschancen erhielt, liegt ihm das Thema Bildung besonders am Herzen. Für ihn bleiben auch nach vielen Jahren noch Fragen dazu, wie sehr ihn seine gesellschaftliche Herkunft geprägt hat: "Sind ähnliche Biografien ein Grund dafür, dass man zusammenkommt, dass man sich erkennt?" Auch der Vater seiner Frau war Tischler, sie kommt aus ganz ähnlichen Verhältnissen wie der Bundespräsident. Steinmeier ist außerdem nur zehn Kilometer entfernt vom ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder aufgewachsen. Deutschland ist beim Thema Chancengleichheit noch nicht am Ziel angekommen, sagt Frank-Walter Steinmeier. "Chancengleichheit ist erst dann hergestellt, wenn es auch nicht als Unglück begriffen wird, wenn Kinder aus Akademikerfamilien eine Ausbildung machen." Die Benachteiligung von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund beginnt schon im Kindergarten, kritisiert der Bundespräsident im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo. Chancengleichheit werde erst dann zur Realität, wenn nicht nur die Kinder aus Familien wie seiner eigenen Abitur machen können, sondern wenn es auch nicht als Unglück begriffen wird, dass Kinder von Akademikerfamilien vielleicht eine Ausbildung machen. Er findet: "Schulen müssen nicht Paläste sein. Es wäre schon gut, wenn überall die sanitären Anlagen funktionieren. Es ist entscheidend, was drinnen stattfindet."
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Folge vom 24.11.2020Nick Hornby: "Ich bin selbstbewusster geworden."Der Bestsellerautor Nick Hornby ist bekannt für seine amüsanten und teilweise mit schwarzem Humor gespickten Romane, die Geschichten mitten aus dem Leben erzählen, wie in High Fidelity, About a Boy und A Long Way Down. In seinem neuen Roman Just Like You erzählt der britische Schriftsteller von der Liebe eines ungleichen Paares in Zeiten des Brexits, von Rassismus und von den Grenzen, die die unterschiedlichen Klassen und Milieus in London trennen. Auf die Frage, ob es nicht eine Herausforderung gewesen sei, als weißer Mann über einen schwarzen Mann und eine weiße Frau zu schreiben, antwortet er gelassen: "Ich bin selbstbewusster geworden, was mein Schreiben angeht." Er würde ungern nur über Weiße schreiben. Außerdem geht es in dem Gespräch um die Frage, ob Shakespeare für den Brexit gestimmt hätte. Mit ZEIT-ONLINE-Redakteur Dirk Peitz spricht Hornby über das Versagen von Populisten im Umgang mit dem Brexit und der Corona-Pandemie: "Mit dem schlechten Umgang der Regierung in Bezug auf die Pandemie haben wir uns in den einen Fuß geschossen und wenn der Brexit im Januar kommt, schießen wir uns in den anderen Fuß – sodass wir ganz den Halt verlieren." Als Fußball-Fan bedauert Hornby die negativen Begleiterscheinungen des modernen Fußballs: "Es ist für mich wirklich deprimierend, weil es für den Verein hauptsächlich um Geld geht, darum, seine Position möglichst lang zu halten." Trotzdem lässt er sich dazu hinreißen, einen Tipp abzugeben, wer nächsten Sommer Meister wird. Tipps hat Hornby auch für das ewige Zuhausesein. Er erzählt, welche Musikrichtungen ihn durch diese schwierige Zeit begleiten.
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Folge vom 11.11.2020Markus Söder: "Ich bin für die Frauenquote"Von Anfang an verhing Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der Corona-Krise besonders harte Maßnahmen. Als einer der ersten Länderchefs führte er den Lockdown ein und steht mit seinem Krisenmanagement oftmals im Fokus der Debatte um die Corona-Maßnahmen in seinem Bundesland, aber auch bundesweit. Rückblickend würde er "eigentlich keine Entscheidungen groß anders treffen". Im Gespräch mit den ZEIT-Redakteurinnen und -Redakteuren Charlotte Parnack und Roman Pletter äußert er sich über die aktuellen Proteste gegen Corona-Maßnahmen. Er warnt in diesem Zusammenhang vor bestimmten Gruppen, die das Virus politisch instrumentalisieren würden und einen "sektenähnlichen Charakter" hätten. Das seien "übrigens dieselben Weltverschwörungsargumente, die auch gegen den Klimawandel angeführt werden", und es sei "eine Aufgabe der Sicherheitsbehörden, genau zu analysieren, was dahintersteckt". Man dürfe diese Menschen nicht als "Spinner" abtun, sondern "auf jedes noch so absurde und abstruse Argument ein Gegenargument finden". Zur Maskenpflicht sagt er: "Die Maske ist für mich kein Symbol der Einschränkung, sondern eher von mehr Möglichkeiten." Der CSU-Parteivorsitzende spricht sich zudem für eine Frauenquote in Dax-Vorständen aus: "Ich bin für die Frauenquote." Söder betont: "Es gibt hoch qualifizierte Männer und Frauen in unserem Land und genauso viele Frauen wie Männer, die diese Jobs locker machen können."