Bauerngärten sind große Mode. Aber wer sich heute einen Bauerngarten anlegt, einen Garten also mit Wegkreuz und strenger geometrisch-quadratischer Beeteinteilung, wer denkt dabei schon daran, welch altehrwürdige Geschichte sich genau mit dieser Gartenform verbindet?! Im Prinzip steckt dahinter der Atriumgarten römischer Wohnhäuser der Antike, wie er in der Spätantike und im Frühmittelalter von den Klöstern übernommen wurde: Ein Wegkreuz teilt den Garten in vier Viertel, in der Mitte der Brunnen. Der Klostergarten schließlich hat Schule gemacht und wurde zur Grundlage des abendländischen Nutzgartens. Für die Mönche in ihrer Klausur war er aber nicht nur nützlich, sondern bot, mit dem Kreuzgang drumrum, auch Erholung. Eine zeitgenössische Adaption dieses traditionellen Gartenkonzepts findet sich im Meditationsgarten im Kloster Benediktbeuern.

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Zeit für Bayern Folgen
"Zeit für Bayern" bietet die Gelegenheit, alle Regionen Bayerns näher kennen zu lernen und neu zu erfahren. Akustische Reisen zu Interessantem und Unbekanntem, zu Neuentdecktem und Altbewährtem. "Zeit für Bayern" ist bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees. Für Bayern - und alle, die es werden wollen. "Zeit für Bayern" - sollte jeder haben!
Folgen von Zeit für Bayern
1119 Folgen
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Folge vom 03.07.2011Bayern genießen: Frisch im Garten: Der Meditationsgarten im Kloster Benediktbeuern
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Folge vom 23.06.2011Die Prozession - Zwischen Kitsch, Kunst und Religion (Podcast)Mit einer Bilderprozession erinnern die Bürger von Saal jährlich an die Leidensgeschichte Christi. Dabei werden lebensgroße Holzfiguren durch den Ort getragen. Sie zeigen in dreizehn Stationen das Passionsgeschehen. Es ist eine stille Prozession. Keine Gebete, keine Gesänge. Nur die Blaskapelle spielt. Der Theaterberserker Alexeij Sagerer, aus dem niederbayerischen Plattling stammend, hat in den 70er Jahren in München das "proT" gegründet - das Prozessionstheater. Wo sieht er Gemeinsamkeiten von Religion und Kunst? Manuela Kerer und Daniel Oberegger haben eine "Prozession der Käfer" komponiert. Welche Wegstrecke legen die Käfer dabei zurück? Wenn Franz Pröbster Kunzel wieder einmal zu einer "Heimholung" lädt, kommen Kunstfreunde aus Nah und Fern. In einer schamanistischen Prozession überführt er seine Weidenbüschel, Feldzeichen und Stangen aus seinem "Garten des heiligen Irrsinns" in sein "Haus der Schreine". Ist der oberpfälzisch-mittelfränkische abtrünnige Landwirt ein "Schüler" von Joseph Beuys und Hermann Nitsch? Obwohl die Musikanten aus Saal gewiss nie eine Theaterperformance von Alexeij Sagerer sehen werden, und obwohl die Prozession der Käfer nie den Garten des heiligen Irrsinns erreichen wird, haben all die Aktionen etwas gemeinsam. Was das ist, versucht Joseph Berlinger in seinem Feature herauszufinden. Indem er sich von verschiedenen Richtungen dem Ritual der Prozession nähert.
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Folge vom 19.06.2011Ansegeln - Absegeln: Ein Seglerjahr auf dem BodenseeAloha-Hee am Bodensee - Die Sendung dreht sich "rundum" die Faszination Segeln - Vom Brautkursboot bis zum Schifferpatent Fast 60.000 "Vergnügungsfahrzeuge", wie Segel- oder Motorboote im Amtsdeutsch heißen, sind auf dem Bodensee gemeldet. Tendenz steigend. Ältester Segelclub am Bodensee ist der Lindauer Segler Club, der bereits 1889 gegründet worden ist. Seit über 60 Jahren veranstaltet der LSC die "Rundum", die größte Nachtregatta Europas und das ist d e r Höhepunkt im Seglerjahr am Bodensee. Was macht die Faszination Segeln aus? Dieser Frage wollte der Lindauer BR-Korrespondent Christoph Scheule auf den Grund gehen. Über ein Jahr beobachtete er das Geschehen auf dem "Schwäbischen Meer" und begleitete eine Segler-Familie vom Ansegeln, der Saisoneröffnung, über die "Rundum" bis zum Absegeln, der letzten Regatta im Herbst und dem Überführen ins Winterlager. Er verbrachte Stunden auf Booten und blickte des Öfteren in verklärte Gesichter. Glücksgefühle, die sich beim Reporter noch nicht so richtig einstellen wollten. Kann nur ein Segler die Faszination Segeln spüren?
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Folge vom 12.06.2011Afra, Hofmohr, Negerkuss - 2000 Jahre schwarze Menschen in AltbayernDie Bayern sind bekanntlich ein Mischvolk. Historisch verbürgt ist, dass Männer aus dem heutigen Maghreb als Truppenkommandanten am Limes stationiert waren. Aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammen die ersten bayerischen Darstellungen von afrikanischen Männern im Alpenvorland. 304 wird auf einer Lechinsel bei Augsburg Afra, "die Afrikanerin" verbrannt, Sie ist die erste christliche Märtyrerin nördlich der Alpen. Coburg trägt den sogenannten "Mohren" im Stadtwappen ebenso wie Pappenheim in Mittelfranken. Auch im Wappenschild Papst Benedikts XVI. taucht ein gekrönter Mohr auf, das "Caput Aethiopum", seit 1300 Herrschaftszeichen der Bischöfe von Freising. Wie und warum der Kopf eines Afrikaners zum Wappenschild eines bayerischen Bischofs wurde, ist bis heute nicht geklärt. Etwa zur gleichen Zeit setzt in Altötting auch der Kult um die "schwarze Madonna" ein, der vermutlich jahrtausendealte spirituelle Traditionen um schwarze Muttergöttinnen wiederbelebt. Maximiliane Saalfrank und Thies Marsen haben sich auf eine Zeitreise durch 2000 Jahre bayerischer Geschichte gemacht, mit bayerischen Schwarzen und schwarzen Bayern gesprochen und dabei viel über Bayern gelernt. Feature von Maximiliane Saalfrank und Thies Marsen