Bis 1978 war der 9. November ein Tag wie jeder andere. Es gab kein Gedenken, keine öffentliche Erinnerung. Erst vierzig Jahre nach der Reichspogromnacht – die damals noch nicht so genannt wurde – ändert sich das. Helmut Schmidt besucht an jenem Tag die Kölner Synagoge und hält eine Rede. Die erste Gedenkrede eines Bundeskanzlers zu den Ereignissen von 1938. Das damals noch gängige Wort Kristallnacht nimmt Schmidt bewusst nicht in den Mund.

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
934 Folgen
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Folge vom 07.04.2025Helmut Schmidt: Rede zum 40. Jahrestag der Reichspogromnacht | 9.11.1978
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Folge vom 05.04.2025Erste Koalitionsverhandlungen der Bundesrepublik – Handschlag reicht | 23.8.1949Nach der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 muss der CDU-Vorsitzende Konrad Adenauer Koalitionspartner suchen. Adenauer bevorzugt eine Koalition mit der FDP. Die Koalitionsgespräche laufen allerdings etwas anders ab als heute. Man trifft sich in Adenauers Haus in Rhöndorf. Es geht relativ schnell, drei Wochen nach den ersten offiziellen Gesprächen wird Adenauer schon mit Unterstützung der FDP und der rechtsgerichteten DP, der Deutschen Partei zum Kanzler gewählt. Ein schriftlicher Koalitionsvertrag entsteht dabei nicht, nur ein informeller, nie veröffentlichter Schriftwechsel. Ansonsten reicht den Beteiligten ein Handschlag. Und anders als heute, dringt von Koalitionsgesprächen kaum etwas nach außen. Dieses Interview vom 23. August hat WDR-Reporter Walter Steigner mit Adenauer geführt. Es ist der einzige Beitrag zu den Koalitionsgesprächen, der sich heute in den Archiven der ARD findet.
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Folge vom 30.03.2025Chefredakteur von Radio Stuttgart warnt vor politischem Einfluss wie in Bayern | 21.7.1949Bis 1949 war Radio Stuttgart der US-amerikanischen Besatzung unterstellt. Am 22. Juli 1949 geht sie in deutsche Verwaltung über und wird eine öffentlich-rechtliche Anstalt: der Süddeutsche Rundfunk. Am Tag vor der Übergabe äußert sich Chefredakteur Hanns Küffner mit deutlichen Worten: Er warnt vor Vorgängen wie im Nachbarland Bayern, wo die Landesregierung aus Unzufriedenheit über die Berichterstattung schon die Absetzung des Intendanten fordert und es offenbar keine Gesprächsgrundlage mehr zwischen ihr und dem Sender gibt. Gleichzeitig widerspricht Küffner Forderungen, der künftige Intendant müsse ein dynamischer Freigeist sein. Wichtiger sei, dass er in der Lage ist, ordentlich Geschäfte zu führen und den Betrieb zusammenzuhalten.
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Folge vom 30.03.2025Der Rundfunk wird öffentlich-rechtlich: Ansprache von Hans Bredow | 27.12.1947 / 1.1.1948Nach dem Zweiten Weltkrieg untersteht der Rundfunk in Deutschland den Besatzungsmächten. Bis 1949 werden die Sender nacheinander in Anstalten des öffentlichen Rechts überführt und in die Hände der deutschen Verwaltung übergeben. Wenige Tage vor der Übergabe des NWDR zum 1.1.1948, erklärt Hans Bredow am 27.12.1947 in einer Ansprache, was das bedeuten soll: öffentlich-rechtlicher Rundfunk.