Ferdinand Sauerbruch (1875 - 1951) war einer der einflussreichsten deutschen Chirurgen im 20. Jahrhundert. Er entwickelte an der Charité und am Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin zahlreiche neue chirurgische Verfahren.
Sauerbruch war nach heutigem Stand kein Parteimitglied. Mal unterstützte er das Regime mit entsprechenden Aufrufen, mal übte er auch Kritik, etwa am sogenannten Euthanasieprogramm der Nazis. Es gibt Hinweise, dass er Hitler für eine Gefahr hielt.
In dieser Rundfunkansprache ist davon nichts zu hören. Sie stammt vom Anfang der Nazi-Diktatur, dem 11. November 1933. Das war ein Tag vor der Volksabstimmung zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund. Am selben Tag fand auch die Reichstagswahl statt, bei der nur noch eine nationalsozialistische Einheitsliste zugelassen war. Sauerbruch spricht dennoch von der Möglichkeit zum freien politischen Bekenntnis. | Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
934 Folgen
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Folge vom 25.03.2025Ferdinand Sauerbruch begrüßt "Erwachen" Deutschlands | 11.11.1933
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Folge vom 24.03.2025Hans Rosenthal spricht über seine "Zwei Leben in Deutschland" | 24.5.1981Hans Rosenthal (1925 - 1987) war einer der beliebtesten Showmaster Deutschlands. Den Holocaust überlebte Rosenthal, der am 2. April 1925 geboren wurde, nur knapp in einem Versteck in Berlin. Hier erzählt er seine Geschichte.
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Folge vom 16.03.2025Der junge Christian Drosten identifiziert 2003 SARS-Virus | 7.5.2003Der Virologe Christian Drosten ist in der Corona-Krise einer der wichtigsten Ratgeber der Bundesregierung. Doch schon während der SARS-Pandemie 2003 macht er als junger Forscher in Hamburg Schlagzeilen. Er identifiziert zusammen mit Kollegen den tödlichen Erreger und entwickelt früh einen Test. NDR-Reporter Oliver Rabieh hat ihn damals getroffen. | Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte
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Folge vom 12.03.2025Nina Hagen: "Mir kann keine Kacke was ausmachen" | 16.9.1979Nina Hagen (*1955) gilt als deutsche Punkrock-Diva – ab Mitte der 1970er-Jahren macht sie mit schrillen Auftritten und experimentierfreudiger Musik Schlagzeilen. Gleich ihr erster Song, eine Interpretation des Schlagers "Du hast den Farbfilm vergessen", ist 1974 in der DDR ein Riesenhit. Angela Merkel hat sich das humorvolle Lied zu ihrem Großen Zapfenstreich am 2. Dezember 2021 gewünscht. Nina Hagen emigriert im Dezember 1976 in die Bundesrepublik, später wird sie Teil der Londoner Punkszene. Sie bleibt ihrem Motto treu: wechselt Bands und Männer, probiert neue Musikstile und zeigt sich unbeeindruckt von Kritik. Schon als 21-Jährige, in einem Interview vom 28. Dezember 1979, gibt sich Nina Hagen schnoddrig und selbstbewusst – trotz eines Streits mit ihrer Plattenfirma und trotz Beziehungsgerüchten um den Musiker Herman Brood. Im Interview beteuert sie ihre Liebe zu Ferdinand Karmelk, mit dem sie anderthalb Jahre später eine Tochter, die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen, haben wird.