Ist es ein schlicht notwendiges Verfahren - oder lediglich ein Showprozess? Sicher ist jedenfalls, dass die Republikaner einen hohen Preis für Donald Trump zahlen müssen.
Die Erinnerung an die Rede des damaligen US-Präsidenten **Donald Trump** am 6. Januar 2021 ist noch frisch. Auch an das, was dann geschah: Ein gewalttätiger Mob erstürmt das Kapitol, bedroht Parlamentarier und Menschen sterben. Doch waren Trumps Worte eine klare Aufstachelung zum Aufruhr - oder stehen sie unter dem Recht der freien Meinungsäußerung?
Zunächst sei zu klären, ob das Impeachmentverfahren überhaupt rechtlich zulässig sei, sagt SZ-Politik-Chef Stefan Kornelius im Podcast. Grundsätzlich aber sei ein Erfolg des Prozesses nicht sehr wahrscheinlich. Trotzdem wollen die Demokraten mit dem Prozess gegen Trump eine Art “historische Gerechtigkeit” üben. Für die Republikaner aber beginne jetzt eine ungewisse Zukunft. Schließlich habe sich die Partei bereits mitschuldig gemacht, als sie sich an ihn gekettet habe. Und einen Bruch mit ihm habe sie noch immer nicht vollzogen. Deshalb erwartet Kornelius einen womöglich jahrelangen “quälenden Schälprozess” der Ablösung vom Ex-Präsidenten.

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Folge vom 09.02.2021Impeachment gegen Trump: Kurzer Prozess
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Folge vom 08.02.2021Steueroase Luxemburg: Moralisch verwerflichImmer wieder Luxemburg: Vor sechs Jahren deckte die SZ auf, wie das Herzogtum Reichen auch als Geldwaschanlage dient. Hat sich daran etwas geändert? Luxemburg lockt internationale Unternehmen und vermögende Ausländer nach wie vor mit niedrigen Steuern und undurchsichtigen Briefkastenfirmen. Lieber weniger Steuern von vielen als hohe Steuern von niemanden, ist das Modell. Dabei soll ein neues Register, das die Namen von Eigentümern luxemburgischer Firmen auflistet, eigentlich Transparenz leisten. Doch die Firmen stammen zu drei Vierteln aus aller Welt - statt aus Luxemburg selbst. Und oft sind die Angaben fehlerhaft, bei fast der Hälfte aller Firmen fehlen sie völlig. Vieles davon ist nicht illegal, aber moralisch verwerflich, sagt der stellvertretende Leiter des SZ-Investigativressort, Frederik Obermaier im Podcast. Auch würden sich viele Steuerdeals mit Firmen wie etwa Amazon erst später als rechtlich schwierig herausstellen. Dem deutschen Staat gehe durch die Steuervermeidung großer Konzerne sehr viel Geld verloren, das man für Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen gut gebrauchen könnte.
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Folge vom 05.02.2021#actout: Eine Erlösung für die Schauspiel-Branche185 Schauspieler*innen haben sich im SZ-Magazin geoutet. Ein Gespräch mit der Schauspielerin Eva Meckbach, die das Manifest #actout mit verfasst und unterzeichnet hat. Sie sind lesbisch, schwul, bi, trans, queer, inter und non-binär. 185 Schauspieler*innen haben sich im SZ-Magazin geoutet. Sie fordern mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und Diversität in Film, Fernsehen und Theater. Und sie haben das Manifest #actout formuliert. Eine andere sexuelle Orientierung und Identität sei in der Außenperspektive noch immer nicht normal, sagt die Schauspielerin Eva Meckbach. Noch immer seien Menschen benachteiligt, die nicht heterosexuell orientiert seien. Schubladendenken sei auch in ihrer Branche noch stark vertreten. Doch die Resonanz auf den Aufruf sei sehr groß und durchweg positiv. Sie habe das Gefühl, dass die Zeit für wirkliche Gleichberechtigung reif ist. Der Aufruf komme zur rechten Zeit, als würde eine Erlösung durch die Branche gehen. Die Sehgewohnheiten hätten sich durch die Streamingdienste inzwischen massiv geändert, das lineare Fernsehen etwa müsse da nachziehen. Weitere Nachrichten: Beziehungen EU-Russland, US-Soldaten in Deutschland. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Antonia Franz Produktion: Carolin Lenk
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Folge vom 04.02.2021Thüringen: Wie die Kemmerich-Wahl bis heute wirktVor einem Jahr wählten CDU und FDP Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten – gemeinsam mit der AfD. Der Grundkonflikt besteht noch heute. Am 05. Februar 2020, vor einem Jahr, rechneten eigentlich alle damit, dass Bodo Ramelow als Thüringer Ministerpräsident wiedergewählt wird. Im dritten Wahlgang reichte eine einfache Mehrheit. Doch dann kandidierte Thomas Kemmerich von der FDP gegen ihn und gewann die Wahl. Mit den Stimmen der FDP, der CDU und der AfD. Der Tabubruch erschütterte die Republik. Doch an den Kräfteverhältnissen im Land habe er erstaunlich wenig geändert, erklärt Antonie Rietzschel, die für die SZ über Thüringen berichtet. Sie spricht in dieser Folge auch darüber, wie die ostdeutschen Bundesländer dem neuen CDU-Chef Armin Laschet gegenüberstehen.