Zehntausende Menschen haben in Wirecard-Aktien investiert und dabei zum Teil alles verloren. Ob die Anleger noch hoffen können und welche Konsequenzen jetzt bei der Bafin gezogen werden.
In den Akten zum Wirecard-Untersuchungsausschuss sind jetzt Briefe von Anlegern an die Bundeskanzlerin aufgetaucht. Sie liegen dem Rechercheteam von WDR, NDR und SZ vor und zeigen die Verzweiflung dieser Menschen, die teilweise ihr ganzes Erspartes verloren haben. SZ-Parlamantesreporterin Cerstin Gammelin spricht im Podcast von einem "erschütterten" Vertrauen der Menschen in den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Finanzaufsicht.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz Bafin, wäre eigentlich verantwortlich gewesen für die Kontrolle des FinTech-Unternehmens Wirecard und hat dabei - wie auch viele andere Kontrollinstanzen - versagt. Am Dienstag hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz angekündigt, die Bafin von Grund auf zu reformieren. Cerstin Gammelin sieht das positiv, warnt aber auch davor, dass man sich "zu Großes" erwartet. Die Reform umfasse auch viel Grundlegendes, was eigentlich schon längst hätte eingeführt werden sollen, wie eine eigene IT-Abteilung für die Bafin.

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Folge vom 03.02.2021Die Verzweiflung der Wirecard-Anleger
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Folge vom 02.02.2021Israel: Großlabor für Pfizers ImpfstoffImpfstoff gegen Daten. Das ist der Deal zwischen Israel und dem US-Pharmakonzern - und Grundlage für sein erfolgreiches Programm. Israel gilt als Impf-Wunderland: Von den etwa neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern haben schon drei Millionen die erste Impfdosis gegen Covid 19 bekommen, 1,9 Millionen von ihnen bereits die zweite. Damit ist das Land weit vor Großbritannien, den USA und Deutschland. Klar, Israel ist viel kleiner als die Bundesrepublik, hat weniger Einwohner, aber vor allem ist genug Impfstoff da. Die Impfkampagne läuft wie am Schnürchen, sagt Israel-Korrespondent Peter Münch. Sie sei hervorragend organisiert und liege in den Händen der vier staatlichen Krankenkassen. Der Erfolg habe aber vor allem einen Vater. Denn nachdem die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer bekannt wurde, habe sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu persönlich mehrfach und eindringlich bei Pfizer-Chef Albert Bourla für eine schnelle und ausreichende Lieferung eingesetzt. Allerdings beruhe das auf einem Deal zwischen Israel und dem US-amerikanischen Pharmakonzern: Impfstoff gegen Daten. Pfitzer könne Israel als eine Art Großlabor für die Wirksamkeit seines Impfstoffs betrachten. Weitere Nachrichten: Bafin soll gestärkt werden, Siemens Energy will 7800 Stellen abbauen. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Antonia Franz Produktion: Carolin Lenk Zusätzliches Audiomaterial über Tagesschau.
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Folge vom 01.02.2021Myanmar: Zurück zur DiktaturIn Myanmar hat das Militär geputscht. Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde festgenommen. Was wir derzeit über den Staatsstreich wissen. Myanmar war von 1962 bis 2011 fast durchgängig eine Militärdiktatur. Erst seit zehn Jahren gibt es zaghafte Versuche mit der Demokratie. Das Land bekam einen zivilen Staatspräsidenten und die langjährige Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wurde De-Facto-Regierungschefin sowie Außenministerin. Doch das soll nach dem Willen der Generäle erstmal wieder vorbei sein. Es war eine Halb-Demokratie, sagt SZ-Südostasien-Korrespondent David Pfeifer. Zwar hatten sich die Militärs eine Sperrminorität in den Parlamenten gesichert, aber nach den jüngsten Wahlen sei Myanmar auf dem Weg zu einer Demokratie gewesen. Die Begründung der Generäle, die Wahl sei gefälscht worden, sei nur vorgeschoben. Tatsächlich gebe es keine ernsthafte Zweifel daran, dass sie regulär war und die bisherige Regierungspartei NLD gewonnen hat. Auch genieße Aung San Suu Kyi nach wie vor großen Rückhalt in der Bevölkerung. Ihr Ruf habe nach der grausamen Vertreibung von hunderttausenden Menschen der muslimischen Minderheit der Rohingya vor allem im Ausland gelitten. Weitere Nachrichten: Demos in europäischen Städten, Paris für Baustopp von Nord Stream 2, viele AfD-Wähler denken rechtsextrem. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Antonia Franz Produktion: Carolin Lenk
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Folge vom 29.01.2021Wie der Impfstoff von Astra Zeneca funktioniertDie Europäische Arzneimittelmittelbehörde empfiehlt, den Astra-Zeneca-Impfstoff zuzulassen. Dieser könnte wegen einer Eigenschaft sehr wichtig werden. In der Europäischen Union wird wohl nach den Präparaten von Biontech und Moderna ein dritter Impfstoff zugelassen, nämlich der von Astra Zeneca. Zumindest hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) dies empfohlen. Und das, obwohl bis zuletzt an der Wirksamkeit bei Älteren gezweifelt wurde. In dieser Folge erklärt SZ-Medizinredakteur Werner Bartens, wie der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers funktioniert und welchen entscheidenden Vorteil er gegenüber den zwei bisher zugelassenen Vakzinen hat. Weitere Themen: Einreisestopp aus Ländern mit Corona-Mutanten, Leipziger Buchmesse abgesagt. **Redaktion, Moderation:** Jean-Marie Magro **Redaktion:** Antonia Franz, Christoph Koopmann, Lars Langenau **Produktion:** Valérie Nowak _Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz._