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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 05.09.2021Röntgenstrahlen gegen KrebsSchon wenige Jahrzehnte nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen im Jahre 1895 wurden diese nicht nur etwa für Diagnostik benutzt, sondern auch gezielt als Mittel gegen Krebszellen eingesetzt, da diese empfindlicher als die Umgebung sind und von der Strahlung abgetötet werden. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Herrmann Wintz von der Universität Erlangen, der die Tiefenwirkung der Strahlung zu erhöhen und die Nebenwirkungen zu verringern suchte. Von seinen dabei erzielten Erfolgen berichtet die Freiheit vom 5. September 1921 und weiß schon damals darauf hinzuweisen, dass eine Früherkennung das A und O sei. Paula Leu klärt für uns auf.
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Folge vom 04.09.2021Vom Rauchen in der U-BahnBabylon Berlin hat es uns mit einiger Penetranz unter die Nase gerieben: Im Berlin der 1920er Jahre wurde gequalmt, dass einem noch vor dem digitalen Endgerät die Augen tränen. Heute (nicht nur wegen der aktuellen Maskenpflicht) völlig unvorstellbar, durften Nikotinistinnen und Nikotinisten ihrer Sucht seinerzeit selbst in der U-Bahn frönen, in der zu diesem Zweck an den Wänden sogar Aschbecher montiert waren. Zumal wohl während der Rush Hour war es mit deren Funktionalität freilich nicht so weit her, was die Berliner Volks-Zeitung vom 4. September 1921 zu einer kleinen conte morale inspirierte. Für uns gelesen von Paula Leu.
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Folge vom 03.09.2021Die Attraktion der MassenszenenDas Kino lebte von Anfang an - und gerade zu Beginn - vom Attraktionswert. Auch in den Zwanziger Jahren suchte die rasch wachsende Filmindustrie mit immer neuen “Sensationsfilmen” das Publikum zu beeindrucken, bzw. zu überwältigen. Eine wesentliche Rolle spielten dabei neben Actionszenen und opulenter Ausstattung auch gewaltige Massenszenen mit tausenden von Komparsen. Über die Bedeutung dieser choreographierten Statistenheere auf der Leinwad sinniert die Voss vom 3. September 1921 anlässlich der Premiere von Ernst Lubitschs “Historien-Groß-Film” “Das Weib des Paharao” - unser Mann des Mikrophons: Frank Riede.
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Folge vom 02.09.2021Bayern ignoriert ZeitungsverbotGustav von Kahr, seit dem 16. März 1920 Ministerpräsident der von der Bayerischen Volkspartei geführten rechtsbürgerlichen Bayerischen Regierung, kämpfte für eine Sonderstellung Bayerns innerhalb des Deutschen Reiches, was zu einem offenen Konflikt führte. Es ging dabei besonders um die Entwaffnung der Einwohnerwehr, der sich Bayerns Regierung widersetzte. Im September spitzte sich der Streit weiter zu, als das Reichsinnenministerium Zeitungsverbote gegen bayerische Zeitungen aussprach, die besonders gegen die Reichsregierung hetzten, und von Kahr auch hier diese Anordnungen schlicht nicht umsetzte. Frank Riede liest für uns einen Bericht des Vorwärts vom 2. September über die angespannte Lage zwischen Bayern und dem Reich.