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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 26.04.2020Konferenz von San RemoDer mondäne Badeort San Remo an der italienischen Riviera ist heutzutage vor allem für sein alljährliches Musikfestival sowie als Zielort eines Radsportklassikers berühmt. Weniger bekannt ist, dass hier 1920 eine der folgenschwersten politischen Konferenzen ihrer Zeit stattfand, die nach der endgültigen Zerschlagung des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg die Weichen für eine Neuordnung insbesondere der arabischen Welt stellte - und die in ihren Konsequenzen vielen Historikern heute als Geburtsstunde des Nahostkonflikts gilt. Von diesem Haupttagungsordnungspunkt findet sich im Kommentar des Berliner Börsen-Couriers vom 26. April indes nichts, der sich stattdessen ganz auf das eher am Rande verhandelte Thema der deutschen Kriegsreparationen fokussiert. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 25.04.2020In aller Kürze: Kapp, Cabrera, HeringeHeute, am 25. April 1920, bietet sich uns die Gelegenheit für einen Blick in die Zeitungsrubrik „In aller Kürze“ der Morgenpost. In den kleinen Meldungen dieses Tages erfahren wir nicht nur, wo die Heringe der Weimarer Republik herkamen, und wie es bei dem Putsch gegen Cabrera in Guatemala, von dem wir am 13.4. kurz berichteten, weiterging, sondern auch, was zunächst seitens der schwedischen Behörden verfügt wurde über den Umgang mit dem flüchtigen Putschführer Wolfgang Kapp, von dessen Verhaftung wir zuletzt am 17. April berichtet hatten. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 24.04.2020Die Erschaffung ThüringensMit dem verlorenen Ersten Weltkrieg war für Deutschland nicht nur eine Verschiebung seiner Außengrenzen verbunden. Im Zuge der anschließenden Revolution von 1918/19 veränderte sich die politische Geographie des Landes zum Teil auch im Inneren. Von einem diesbezüglich besonders weitreichenden Vorgang berichtet am 24. April 1920 die Deutsche Allgemeine Zeitung: Aus den zersplitterten vormaligen ernestinischen Herzogtümern und dem Volksstaat Reuß formierte sich seinerzeit das Land Thüringen. Eine Extrawurst briet lediglich der Freistaat Coburg, der bei dieser Fusion nicht mitmachen wollte. Seine Bewohner entschieden sich per Volksentscheid vielmehr für einen Anschluss an Bayern. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 23.04.2020Schwitters EntformelungDer 1887 geborene Kurt Schwitters war ein vielseitiger Künstler, dessen Werk u.a. Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Installationen, Gemälde, Collagen und Illustrationen umfasst. Im Jahre 1918 lernte er Herwarth Walden kennen, der die bedeutende expressionistische Zeitschrift Der Sturm herausbrachte, die im selben Gebäude, in dem sich ihre Redaktion befand, auch eigene Ausstellungsräume betrieb. Im April 1920 besucht der Architekt und Kunstkritiker Adolf Behne dort eine Ausstellung von Schwitters und verteidigt in der Freiheit vom 23.4. dessen materialtechnisch innovative Arbeiten. Es liest Frank Riede.