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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 14.04.2020Ferienreform in BerlinIm April 1920 schickte sich die Schulverwaltung von Groß-Berlin an, die Ferienzeiten der Schulen zu reformieren. Ausgehend von der Einsicht, dass es auch eine „Pädagogik der Ferien“ gibt, versuchte man den Kindern eine seelische und körperliche Erholung, vorzugsweise in der Natur außerhalb des innerstädtischen Lebensalltags, zu ermöglichen. Die Berliner Volkszeitung berichtet über diese sozialpädagogischen Pläne in ihrer Ausgabe vom 14. April 1920. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 13.04.2020Die Putsch-PandemieNoch eine Pandemie? Eine Putsch-Pandemie? Am 13.4.1920 berichtet der Berliner Börsen-Courier vom Höhepunkt der sogenannten „Tragischen Woche“ in Guatemala. Der langjährige, das Land autokratisch führende Präsident Manuel Estrada Cabrera war von der Nationalversammlung als zur Amtsführung unfähig erklärt worden. Cabrera hatte seinen Getreuen darauf den Befehl zum Beschuss der Hauptstadt gegeben. In seiner kurzen Notiz stellt der BBC diese Nachricht in die Reihe politischer Putschversuche aus der jüngsten Vergangenheit. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 12.04.2020Bayerns SonderwegeIn Bayern gehen die Uhren bisweilen politisch etwas anders: Diese Regel galt auch schon zu Zeiten der Weimarer Republik. Während sich in Berlin in der Revolution von 1918/19 die republikanischen Kräfte durchsetzen, wird in München die berühmte bayerische Räterepublik aus der Taufe gehoben. Sie bleibt freilich eine Erscheinung von kurzer Dauer. Nach den für die USPD verheerenden Landtagswahlen 1919 und dem Attentat auf ihren Kopf und Ministerpräsidenten Kurt Eisner entwickelte sich der Freistaat, im Gegenteil, nun wiederum zu einer Hochburg und zu einem Laboratorium rechtsreaktionärer Kräfte. Eine Tendenz, die spätestens mit dem Kapp-Putsch einsetzte und bereits dem Berliner Tageblatt vom 12. April 1920 Sorgen bereitet. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 11.04.2020Triumph der MilitaristenDie Tageszeitung „Freiheit“ bestand zwischen 1918 und 1922 als Parteizeitung der USPD, also, der Partei, die sich sozusagen als „linker Flügel“ von der SPD abgespalten hatte. Die Zeitung stand dementsprechend der herrschenden Regierungskoalition unter SPD-Führung sehr kritisch gegenüber, vor allem was ihre Zusammenarbeit mit den „bürgerlichen” Parteien anging, etwa bei der Niederschlagung der Aufstände im Industrierevier. Am 11.4. findet sich in der Freiheit ein Artikel, der eine von der allgemein dominierenden Perspektive abweichende Sicht auf die Kämpfe im Ruhrgebiet präsentiert. Es liest Frank Riede.