NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 09.04.2020Durch Berlins KanalisationDie Berliner Unterwelt, im übertragenen Sinne, hat ihren festen Platz in der Erinnerungskultur an die 20er Jahre. Ein Autor der Morgenpost widmet sich am 9. April 1920 aber der tatsächlichen Unterwelt Berlins, wie er sie dutzende Meter unterhalb der Großstadt vorfindet. Für ihn sind die Kanäle, Leitungen und Tunnel, nun wieder im übertragenen Sinne, die Verdauungsorgane Berlins. Gelesen von Frank Riede.
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Folge vom 08.04.2020Frankfurter ZusammenstößeDer sogenannte Kapp-Putsch vom 13. März 1920 galt zwar spätestens mit der Beendigung des Generalsstreiks am 23. März als abgewehrt. Die von ihm ausgelösten Erschütterungen zogen allerdings immer noch weite Kreise. Nach wie vor tobten Anfang April vor allem im Ruhrgebiet Kämpfe zwischen aufständischen Arbeitern und der Reichswehr - was wiederum die französische Politik auf den Plan rief, die durch die damit verbundenen deutschen Truppenbewegungen in Grenznähe wesentliche Paragraphen des Versailler Friedensvertrags verletzt wähnte. Unmittelbare Folge war ein Vorstoß französischer Armeeverbände über den Rhein, der in einer mehrtägigen Besetzung Frankfurts am Main und umliegender Städte mündete. Die deutsche Empörung über diese Aktion und die durch sie ausgelösten blutigen Zusammenstöße war enorm, wovon auch der folgende Bericht im Berliner Tageblatt vom 8. April 1920 eindrücklich kündet. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 07.04.2020Schieber der FremdsprachenAm 7. April wirft das 8-Uhr Abendblatt einen Blick auf den Fremdsprachenunterricht in Berlin. Welche Fremdsprachen sind beliebt und wer lernt diese Fremdsprachen? Die Ergebnisse der Recherche werden mit der Situation vor dem Ersten Weltkrieg verglichen. Dabei zeigt sich nicht nur eine Verschiebung bei den Präferenzen, sondern auch eine neue am Fremdsprachenerwerb interessierte Kundschaft: die Schieber. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 06.04.2020Vormarsch im RuhrgebietWie befürchtet kommt es aufgrund der Unruhen an der Ruhr zu einer Polizeiaktion im sogenannten Industriegebiet. Truppen der Reichswehr rücken auf die Hochburgen der Aufrührer vor. Obwohl Kampfhandlungen, wenn möglch, vermieden werden sollen, leidet die Bevölkerung unter der Auseinandersetzung und der Gewalt von beiden Seiten. Politisch gibt es durch das gesamte Spektrum der republikanischen Parteien kaum Widerspruch – obwohl hier zur Verteidigung der Republik auf Truppenteile und auf Freikorps zurückgegriffen wird, die diese noch vor kurzem mit Kapp und Lüttwitz zu stürzen suchten. Der Vorwärts berichtet über den Vormarsch ins Ruhrgebiet am 6.4.1920.