
NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 01.08.2025Die Kunst des FaulenzensDie Suche nach der Work-Life-Balance, die Kunst, nach der Arbeit abzuschalten, oder einfach mal achtsam den Urlaub zu genießen. Das sind Fähigkeiten, die heutzutage in Coachings und Workshops erworben werden können. Vor 100 Jahren waren die Begriffe noch ganz andere, die Herausforderung, aus dem Trott der Arbeit herauszufinden, aber war die gleiche. Im Hamburger Anzeiger vom 1. August 1925 wird dieses Themenfeld unter der Überschrift „Die Kunst des Faulenzens“ behandelt. Rosa Leu hat sich für uns aufgerafft, den Kaffee und die Zeitung zur Seite gelegt und hat für uns aufgenommen.
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Folge vom 31.07.2025Volksbräuche im AugustDer Blick auf die Volksbräuche ist uns immer willkommen, erfahren wir doch auf diesem Weg von Praktiken, die schon vor 100 Jahren kaum noch bekannt waren, aber auch von solchen, die damals noch zum Alltag gehörten, oder die eventuell Gemeinden erst wieder vor wenigen Jahrzehnten haben aufleben lassen – wie etwa die Gemeinde Bretten, die sich in den 1960 Jahren mit den Traditionen der Region beschäftigte und den Brettener Schäfersprung nach langer Zeit wieder zelebrierte. Die Altonaer Nachrichten berichten in der Ausgabe vom 31. Juli 1925, am Vorabend des Augustanfangs von in diesem Monat überlieferten und praktizierten Bräuchen. Rosa Leu kann uns dank dieses Artikels mitteilen, an welchen Tagen im August es gilt, besonders vorsichtig zu sein.
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Folge vom 30.07.2025Bayerische Querschüsse im SommerlochRitualisierte politische Scharmützel zwischen München und Berlin, man weiß es im Prinzip, sind keine ‘Errungenschaft‘ erst der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dennoch vermag schon zu überraschen, wie vertraut die die preußisch-bajuwarischen Raufereien wirken, von denen der nachfolgende Artikel aus dem Hamburgischen Correspondenten vom 30. Juli 1925 zu berichten weiß. Sehr klar analysiert der Text die den regelmäßigen Querschüssen – bis heute – zugrunde liegende Logik und erläutert ganz nebenbei, warum sich damit natürlich nie so viel Aufmerksamkeit generieren ließ wie im Sommerloch. Nur in seiner Einschätzung bezüglich der Gefahr, die noch immer von den Nationalsozialisten ausging, lag der Correspondent hier leider genauso falsch, wie der von ihm beobachtete bayerische Ministerpräsident Heinrich Held. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 29.07.2025La dolce vita negli ruggenti anni ventiDas süße Leben war in Rom vielleicht nie so süß wie in den 1950er und 1960er Jahren, als die Sylvias und Rubinis, alias Ekbergs und Mastroiannis, dort noch unbehelligt von überbordenden Touristenscharen nächtelang ihre lässigen Partys feiern konnten. Aber auch schon in den 1920er Jahren, erfahren ausgerechnet aus dem sonst eher teutonisch-nationalistischen Harburger Tageblatt vom 29. Juli 1925, konnte man in der Ewigen Stadt, scheint es, gut feiern. Mochte es am Tiber auch nicht so exzessiv zugehen wie an der Seine oder an der Spree, so machte den Römern doch in puncto Eleganz noch nie jemand etwas vor. Den Trevi-Brunnen hat Rosa Leu für uns links liegen gelassen, dafür war sie beim Foxtrott mit Blick auf St. Peter und bei glanzvollen Teezeremonien im heute noch bestehenden Luxushotel Excelsior an der Via Vittorio Veneto.