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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 26.07.2025Die deutsche KohlenkriseIn Sachen Energiewirtschaft waren die 1920er Jahre in Deutschland eine Zeit ausgeprägter Diversifizierung. Der Ausbau der Stromnetze schritt zügig voran, gleichzeitig wurde auch in die Wasserkraft weiter investiert. Nach Möglichkeit kam es in vereinzelt bereits auch zum Import von Erdgas und -öl, vor allem aber hatte man in den Jahren der Ruhrbesetzung und des dadurch reduzierten Zugriffs auf die dortigen Steinkohle die Förderung der Braunkohle in den mitteldeutschen Revieren massiv hochgefahren. Die deutsche Industrie als ganze kam damit recht über die Runden. Leidtragende waren indes die Kumpel an Ruhr und Emscher; ihren Sorgen und Nöten widmete sich das sozialdemokratische Hamburger Echo am 26. Juli 1925. Und für uns Frank Riede.
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Folge vom 25.07.2025Wald- und Moorbrände in der Lüneburger HeideVor einigen Tagen ging es an dieser Stelle um das Wetter vor 100 Jahren, um den sehr heißen und trockenen Sommer 1925. Eine Konsequenz dieser Wetterlage waren unzählige, teilweise sehr bedrohliche Heide-, Moor- und Waldbrände. Besonders schlimm traf es die Lüneburger Heide. Die Wilhelmsburger Zeitung vom 25. Juli berichtet von den einzelnen Flächenbränden und vom Kampf der Anwohner, Feuerwehren und des abkommandierten Militärs gegen die Flammen. Rosa Leu verschafft uns einen Überblick.
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Folge vom 24.07.2025Wenn der deutsche Raucher im Zug auf kinderreiche Berliner Familien trifftBahnreisen sind bekanntlich gerade hierzulande – nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Nein, die Rede ist diesmal ausnahmsweise nicht von ausgefallenen, umgeleiteten, liegengebliebenen oder aus anderen Gründen verspäteten Zügen. Diese Probleme mag es vor hundert Jahren hier und da auch schon gegeben haben, aber der Autor der nachfolgenden Glosse aus den Altonaer Nachrichten vom 24. Juli 1925 hat ungleich wichtigere Probleme: Die Sonne scheint durchs Abteilfenster, und zum Einsteigen wird man in der Deutschen Bahn seit neuestem nicht mehr aufgefordert. Und dann haben sich auch noch Nichtraucher im Raucherabteil niedergelassen und trällern dort fröhliche Lieder, statt schweigend das Coupé voll zu quarzen. Zu allem Überfluss sind es natürlich auch noch Berliner. Frank Riede ist Rheinländer und singt nicht, sondern liest.
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Folge vom 23.07.2025Epidemische KrankheitenHeutzutage tauchen in den Medien hin und wieder Meldungen auf über Ausbrüche von gefährlichen Krankheiten, die man eigentlich durch Impfungen und hygienischen Maßnahmen nahezu ausgemerzt hatte. Die Gründe dafür reichen von Kürzungen der Gelder für die WHO, Impfskepsis bis zum Klimawandel. Wie man in der Weimarer Republik über das Auftreten solcher epidemischen Krankheiten berichtete, verrät uns die Wilhelmsburger Zeitung von 23. Juli 1925. Rosa Leu weiß, wo es Ausbrüche von Typhus oder Pocken gab und welche Meldungen sich als Fehlalarme herausgestellt haben.