
NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 10.07.2025Altersdiskriminierung am ArbeitsmarktProbleme des Arbeitsmarktes belasteten die gesamte Zeit der Weimarer Republik. Auch die wirtschaftlich vergleichsweise prosperierenden mittleren Zwanziger Jahre waren keinesfalls frei von sozialen Nöten, sondern sahen weite Bevölkerungsgruppen weiterhin unter starkem ökonomischem Druck. Dass zu diesen nicht zuletzt ältere Menschen zählten, erhellt ein Artikel aus den Altonaer Nachrichten vom 8. Juli 1925, der diesbezüglich auch nur wenig Hoffnung auf eine nennenswerte Verbesserung der Lage hegt. Appelle von Arbeitgeberseite für einen gesünderen Lebenswandel, der die Gebrechen des Alters aufzuschieben vermöge, werden zwar freundlich referiert, aber auch kritisch eingeordnet. Näheres erläutert uns Frank Riede.
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Folge vom 09.07.2025Die Ergebnisse der VolkszählungWie viele Einwohner die kleine Gemeinde Schiffbek bei Billstedt östlich von Hamburg Mitte der 1920er Jahre hatte, verrät uns die Schiffbeker Zeitung vom 9. Juli 1925 nicht. In ganz Deutschland, erfahren wir dort, waren es auf jeden Fall 63½ Millionen, die eine Volkszählung im Juni ermitteln konnte. Das war eine höhere Zahl, als man anscheinend nach dem Weltkrieg erwartet hatte; nicht überrascht zeigte man sich zumindest in Schiffbek hingegen davon, dass sich das Wachstum der Großstädte fürs Erste als gebremst erwies. Sachliche Gründe dafür erkennt der Artikel in den schwierigen Verhältnissen der städtischen Industriewirtschaft, lässt es sich aber nicht nehmen, darüber hinaus auch gegen die angebliche Lasterhaftigkeit der Metropolen zu wettern. Rosa Leu schaut für uns aus Schiffbek auf die Welt.
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Folge vom 08.07.2025Finanzausgleich - Wieviel Geld bekommen die Länder?Im Kaiserreich bestand der Finanzausgleich zwischen dem Reich und den Ländern darin, dass die Länder das Reich finanzierten, wenn dessen Einnahmequellen, Zölle und Verbrauchssteuern, nicht genügten. In der Weimarer Republik kehrte sich dieses Verhältnis um. Das Reich zog die wesentlichen Steuern ein und reichte das Geld an die Länder weiter, wobei es sich am Bedarf der Länder orientierte. Dass dabei ein komplizierter Aushandlungsprozess begann, der heute in noch komplizierterer Fassng fortlebt, liegt auf der Hand. Die Wilhelmsburger Zeitung vom 8. Juli 1925 berichtet von den Streitigkeiten im Steuerausschuss des Reichstages um die Prozente der Steuereinahmen, die an die Länder gehen sollen. Frank Riede kennt die Details.
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Folge vom 07.07.2025Pressefahrt nach LüneburgDer Salzhandel hatte die alte Hansestadt Lüneburg elegant und reich gemacht. Anfang des 20. Jahrhunderts sah sie sich indes vor die Herausforderung gestellt, sich ein Stückweit neu zu erfinden, und wieder sollte dem Salz dabei eine entscheidende Rolle zukommen. Man spekulierte auf dessen Heilkraft und errichtete Kuranlagen bzw. baute sie massiv aus. Und da man sich hier an der Ilmenau von jeher zu verkaufen verstand, lud man norddeutsche Medienvertreter ein und prunkte mit den alten und neuen Schätzen. So nahm auch die Wilhelmsburger Zeitung teil an dieser Pressefahrt und ließ sich von der Veranstaltung durchaus beeindrucken. Heraus kam in ihrer Ausgabe vom 7. Juli 1925 ein kleiner Jubelbericht, der den Kontext der Reise aber immerhin miterzählte. Für uns tut das Rosa Leu.