NachrichtenKultur & Gesellschaft
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Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 05.10.2025Kipho-Messe 1925In der Spätphase der Weimarer Republik versammelten sich die Vertreter von Film und Fotographie regelmäßig an verschiedenen Orten zu einer Fachmesse, die abgekürzt wurde als „Fifo“. Ein Vorläufer war die „Kipho“, „Kino und Photo“, die vom 25. September bis zum 4. Oktober 1925 am Berliner Funkturm stattfand. Als große Leistungsschau der beteiligten Industrien lockte sie auch den Korrespondenten der Altonaer Nachrichten Friedrich Huth an, dessen Bericht am 5. Oktober abgedruckt wurde. Spannend ist, dass es bei dieser Messe nicht nur um den neuesten Stand der Technik ging, sondern vielmehr auch ein Blick zurück gerichtet wurde, auf die Frühphase des Kinos, auf das sog. „Attraktionskino“ auf Jahrmärkten. Frank Riede hat sich für uns zwischen der Vergangenheit 1925 und der Zukunft 1925 auf der Messe herumgetrieben.
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Folge vom 04.10.2025Die Ankunft der Delegationen am Lago MaggioreLangsam trudelten sie in Locarno ein, die Delegationen, und die Drähte in den Presseagenturen und den Zeitungsredaktionen glühten heiß. Aus Basel, aus London, aus Rom und natürlich aus Locarno selbst gingen die Drahtmeldungen ein, die der Hamburgische Correspondent am 4. Oktober 1925 zu einem Vorbericht collagierte. Auffällig dabei ist, dass der Optimismus vor Konferenzbeginn nicht allzu ausgeprägt war. Sowohl aus Großbritannien, als auch aus der Tschechoslowakei waren skeptische Stimmen zu vernehmen, dass Frankreich und Deutschland zu einer Verhandlungslösung fähig respektive willens seien. Die große anwesende Journalistenschar, von der in den Berichten ebenfalls die Rede ist, erwartete den Beginn der Konsultationen dennoch mit Spannung. Unser Mann am Lago Maggiore heißt Frank Riede.
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Folge vom 03.10.2025Locarno vor der großen KonferenzLocarno, im schönen Tessin am Lago Maggiore gelegen, ist heute vor allem als mondäne Urlaubsdestination sowie für ihr alljährliches Filmfestival bekannt. 1925 indes quartierte sich für 12 Tage im Oktober einmal auch die große Weltgeschichte in dem schweizerischen Städtchen ein. Die Verträge von Locarno, die hier ausgehandelt wurden, verlangten allen europäischen Teilnehmerstaaten erhebliche Kompromissbereitschaft ab; dafür bescherten sie dem Kontinent aber auch einige Jahre der Hoffnung auf dauerhaften Frieden und Verständigung. Vor den Delegationen, die in der Regel von den Außenministern angeführt wurden, trafen vielfach bereits die Journalisten ein. So auch von der Wilhelmsburger Zeitung, die ihre Leserinnen und Leser am 3. Oktober, zwei Tage vor Konferenzbeginn, bereits einmal mit dem Veranstaltungsort, seiner Lage und seiner Geschichte vertraut machte. Unsere Berichterstatterin vor Ort heißt Rosa Leu.
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Folge vom 02.10.202550 Jahre Hamburger EchoNach dem Vorwärts war das Hamburger Echo Anfang des 20. Jahrhunderts die zweitgrößte sozialdemokratische Tageszeitung in Deutschland. Erstmals 1875 als Hamburg-Altonaer Volksblatt erschienen, wurde es in den Jahren der Sozialistengesetze mehrfach verboten und unter immer neuen Namen wieder neugegründet; seit 1887 firmierte es unter dem Namen Hamburger Echo, als das es am 2. Oktober 1925 seinen fünfzigjährigen Geburtstag beging. Wie es das selbst tat, können wir heute leider nicht dokumentieren, denn ausgerechnet mit Beginn des Monats tut sich in den Archiven unseres Vertrauens eine dreimonatige Lücke bei den Beständen des Hamburger Echo auf. Dankenswerterweise unterließ es die eher konservative Konkurrenz vom Hamburger Correspondenten jedoch nicht, den sozialdemokratischen Kollegen mit einigen zurückhaltend-freundlichen Worten zum Jubiläum zu gratulieren. Welche das waren, weiß Rosa Leu.