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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 28.09.2024Nochmal Stahlhelm versus Reichsbanner Schwarz-Rot-GoldAuch gut 24 Stunden nach den blutigen politischen Auseinandersetzungen in Altona, von denen wir gestern berichteten, war der Hergang der Ereignisse polizeilich noch immer nicht aufgeklärt. Der eher konservativ ausgerichtete Hamburgische Correspondent unternahm auf Basis des bislang Bekannten einige Spekulationen, die ein deutlich anderes Bild zeichnen als der Kommentar im Hamburger Echo vom Vortag. Mehr als über den damaligen Stand der Ermittlungen verrät der Text denn wahrscheinlich auch über die politische Stimmung in Deutschland zwischen den beiden Reichstagswahlen des Jahres 1924 – und darüber wie schwer sich die gemäßigte Rechte tat, sich zwischen den pro-republikanischen Parteien des Mitte-Links-Spektrums und den völkischen Republikgegnern zu positionieren. Es liest Rosa Leu.
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Folge vom 27.09.2024Stahlhelm versus Reichsbanner Schwarz-Rot-GoldEin Toter, mehrere Schwerverletzte – das war die Schreckensbilanz einer blutigen Auseinandersetzung, zu der es am 26. September 1924 zwischen Aktivisten des rechtsextremen Stahlhelmbundes und Mitgliedern des republikanischen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Altona gekommen war. Die Umstände dieser Konfrontation lagen am Folgetag noch im Dunkeln. Dass die Hintergründe für derartige immer häufiger zu verzeichnende gewalttätige Eskalationen in der planmäßigen Vergiftung des politischen Klimas von daran interessierter antidemokratischer, völkischer Seite kamen, stand zumindest für das Hamburger Echo außer Frage. Dessen Kommentar wider die Hassprediger von rechts vom 27. September liest Frank Riede.
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Folge vom 26.09.2024Das Amerika-Luftschiff über HamburgDer Zeppelin beherrschte auch Ende September 1924 weiterhin beinahe täglich die Schlagzeilen. Der geplante Flug über den Ozean wurde durch mehrere Testflüge vorbereitet, unter anderem, durch einen Rundflug über Deutschland. Im Hamburger Echo vom 26. September erfahren wir, was sich zutrug, als das Luftschiff über Hamburg kreiste bevor es dann nach Dänemark und Südschweden ihren Flug fortsetzte. Nicht nur strömten die Menschen auf die Straßen, es wurden auch Reden geschwungen, die an die Besatzung des Zeppelins übermittelt wurden. Von dem Großereignis „Zeppelin über der Stadt“ weiß Rosa Leu zu berichten.
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Folge vom 25.09.2024Aus der Wunderwelt des Films: ZeitrafferfilmeWelches Schulkind jubelt nicht, wenn im Unterricht Lehrfilme geschaut werden? Es hat dies auch Edgar Beyfuß zu verdanken, der in den 1920er Jahren die Kulturfilmabteilung der UFA leitete und den Einsatz von Film im Schulunterricht forderte und förderte. Der 1893 geborene Dokumentar- und Naturfilmer stand auch der Trickfilm-Avantgarde nahe, was ihn nicht davon abhielt mit seiner eigenen Produktionsfirma zu Beginn des Nationalsozialismus auch Filme zu produzieren, die für die Ziele des Hitler-Regierung eingesetzt wurden – etwa zur Propagation des Volkswagens. Er verstarb 1936. Neben der pädagogischen Funktion von Filmen interessierte sich Beyfuß für den Einsatz der Filmtechnik für die wissenschaftliche Forschung. Davon zeugt der heutige Artikel aus dem Hamburger Fremdenblatt vom 25. September 1924, in dem Beyfuß als zweiten Teil einer Reihe zur „Wunderwelt des Films“ von den Möglichkeiten des filmischen Zeitraffers schreibt. Liegt darin nicht ein enormes Potential für die Botanik? Frank Riede klärt uns darüber auf, was Zeitraffer zu einer Zeit bedeutete, als man noch nicht endlos auf Digitalkameras drehen konnte.