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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 05.08.2024Neues Programm im Circus BuschEines der großen Zirkus-Unternehmen Deutschland ist zweifelsfrei der 1884 gegründete Zirkus Busch. Im Jahre 1924 unterhielt das vom Gründer Paul Vincenz Busch und seiner Tochter Paula geführte Zirkusunternehmen feste Spielstätten in Hamburg, Berlin, Wien und Breslau. Die Zeitungen berichteten regelmäßig über die neuen Programme, neue Attraktionen des Hauses Busch. Am 5. August 1924 erfahren wir also im Hamburgischen Correspondenten, was man für den Eintrittspreis geboten bekam. Rosa Leu war für uns bei der Aufführung dabei.
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Folge vom 04.08.2024Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg - eine GedenkveranstaltungDie Grenzen zwischen einer nationalkonservativen, in weiten Teilen republikskeptischen Rechten und den republikfeindlichen völkischen Extremisten waren in der Weimarer Republik bisweilen fließend, aber an einigen Unterscheidungsmerkmalen lange Zeit doch relativ zuverlässig zu erkennen. Der bereits seit 1724 unter diesem Namen firmierende Hamburgische Correspondent stand in Weimarer Zeit der nationalliberalen Deutschen Volkspartei nahe und rührte etwa in Fragen der Bewertung des Versailler Friedensvertrages oder der französischen Ruhrbesetzung immer wieder kräftig die patriotische Trommel. Was in diesem Blatt aber keinen Platz hatte, waren völkischer Rassismus und Antisemitismus. Ganz in diesem Sinne findet sich unter den zahlreichen Artikeln zum zehnten Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs am 4. August 1924 auch ein Bericht über eine jüdische Gedenkveranstaltung zu diesem Thema, der an die große Zahl deutscher Juden erinnert, die in den Krieg gezogen und in ihm zu Tausenden auch gestorben waren. Es liest Rosa Leu.
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Folge vom 03.08.2024Von den Tiefen des Meeres bis zur BratfischkücheMit unserem Umzug zu den hamburgischen Quellen ist zu erwarten, dass bestimmte Themen mehr Präsenz bei Auf den Tag genau bekommen. Besonders der maritime Bereich kommt einem da in den Sinn. Und tatsächlich führt uns unser heutiger Artikel von den „Tiefen des Meeres“ bis in die „Bratfischküche“ und beschriebt den Weg der Fische von den Fischgründen über die Fischkutter bis auf den Teller. Verfasst hat ihn ein Dr. Nicolaus Peters, der wohl identisch ist mit dem 1900 geborenen, späteren Kustos des Zoologischen Museums Hamburg, für das Hamburger Echo vom 3. August 1924. Das Hamburger Echo ist die sozialdemokratische Zeitung der Hansestadt, sozusagen der Hamburger Vorwärts. Der Autor beschäftigt sich aber nicht nur mit den Vorgängen der Fischverarbeitung, sondern hat auch die Verbindung von Kosten und Nährwert für breitere Bevölkerungsschichten im Blick. Frank Riede ist für uns mit den Fischern zur Wiking-Bank ausgefahren.
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Folge vom 02.08.2024Aus dem Hamburger ZooDie Wirtschaftskrise des Jahres 1923 hatte nicht nur für unzählige Bürger*innen der Weimarer Republik verheerende Folgen, sie führte auch zu existentiellen Überlebenskämpfen von Kultureinrichtungen und öffentlichen Institutionen. So führten die Journalist*innen des Jahres 1924 eine Art Bestandsaufnahme durch, in welchem Zustand sich einzelne Einrichtungen im Sommer 1924 befinden. Das liberale Hamburger Fremdenblatt suchte zu dem Zweck für ihre Ausgabe vom 2. August den Hamburger Zoologischen Garten auf, und berichtete von der dort noch erhaltenen Artenvielfalt und von den aktuellen Besucherzahlen. Dabei fällt aus heutiger Sicht auf, wie nüchtern die „Ware“ Tier und ihre Überlebenswahrscheinlichkeit gehandelt wurde. Für uns war Rosa Leu im Hamburger Zoo.