Ich möchte einfach nur Mensch sein! Dieser Gedanke traf mich vergangene Tage ganz plötzlich. Mensch sein! Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv mit den gegenwärtigen Autismusbildern und ihre Entstehungsgeschichte befasst. Welche Bilder von Autismus gibt es? Wo kommen sie her? Finde ich mich darin wieder? Wie stehe ich zu ihnen? Dabei bin ich immer wieder auf die Aussage gestoßen, dass Autismus als eine menschliche "Existenzweise", als eine Form menschlichen Seins anzuerkennen sei. Aber: Ist das nicht selbstverständlich? Nein. Auch heute noch nicht. Was aber ist denn dann Autismus, wenn es keine menschliche Existenzweise darstellt?
Um diese Fragen geht es in dieser Podcast-Folge, die wieder eine ganze Kanne Kaffee lang ist.
Die Texte, auf die ich mich beziehe, sind:
Novina Göhlsdorf: Der Autist als "neuer Mensch" der Zukunft (FAZ.NET vom 05.03.2020)
Katja Schwarz: Autismusbilder. Zur Geschichte der Autismusforschung. Weinheim Basel: Beltz Juventa 2020.
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BildungRatgeber
Autismus braucht Aufklärung Folgen
Wie "geht" eigentlich Autismus? Anders als du denkst! Deshalb braucht Autismus Aufklärung. Aufklärung durch autistische Menschen selbst, die wissen nämlich ziemlich genau, wie Autismus geht. Wir sind Teil der Gesellschaft und gestalten sie mit. Deshalb: Redet nicht über uns, sondern mit uns! Das will dieser Podcast: Erklären, aufklären, mit Vorurteilen aufräumen, kritisch Stellung beziehen und Sie und dich einladen, "Autistisch" zu lernen. Also, reden wir über Autismus. Bei einer Tasse Kaffee...
Folgen von Autismus braucht Aufklärung
74 Folgen
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Folge vom 01.04.2021Menschsein | Mensch sein - Gedanken zum UN-Welt-Autismus-Tag 2021
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Folge vom 25.03.2021Können Sie nicht einmal „Fünfe gerade sein lassen“? Ähm…. was soll ich? Sprachliche BarrierenFür diese Folge sollten Sie sich eine Kanne Kaffee kochen, denn sie ist mit fast 51 Minuten deutlich länger. Warum das so ist, ergibt sich aus dem Thema: Es geht um sprachliche Besonderheiten autistischer Menschen, um das Verständnis und die Nutzung von Sprache. Gerade in diesem Bereich kommt es zu bedeutsamen Unterschieden, bauen sich Barrieren auf, die eine Kommunikation zwischen autistischen und nicht-autistischen Menschen erschweren. Wissen Sie, was die Redewendung „Fünfe gerade sein zu lassen“ bedeutet? Ich wusste es in dem damaligen Gespräch nicht. Auch nicht, dass „Dienst nach Vorschrift“ kein Versprechen war - Dienst nach Vorschrift klang in meinen Ohren wie Musik ;-) Sprache ist enorm wichtig für alle Bereiche unseres Lebens. Ein Leben ohne Sprache – in welcher Form auch immer – ist nicht vorstellbar. Sprache besitzt eine große Macht und bestimmt, wie wir über etwas denken, was wir fühlen. Deswegen ist es fatal, wenn wir einander nicht verstehen oder Gesagtes/Geschriebenes nicht deuten können. *** www.mit-meinem-ganzen-sein-autistisch.de
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Folge vom 16.03.2021Wenn das Murmeltier täglich grüßt... Regeln, Rituale und RoutinenUnd täglich grüßt das Murmeltier... was für die einen eine fürchterliche Vorstellung ist, ist für Autist:innen eine Lebensnotwendigkeit. Alltagstrott - kein Horror, sondern Sicherheit. Autist:innen empfinden die Welt und ihre Umgebung überwiegend als sehr chaotisch. Veränderungen, zumal unerwartet und unplanbar, stressen zusätzlich, verunsichern und können zu Handlungsunfähigkeit führen. Dagegen helfen Regeln, Rituale und Routinen. Sie sind ebenso lebensnotwendig wie Essen, Trinken und Schlaf, denn sie geben Sicherheit, Vertrautheit und Vorhersehbarkeit. Wie also umgehen mit dem "Überlebenstrieb" nach Beständigkeit? Wenn sich auch nicht alles planen lässt, so ist Vieles dennoch durch Plan A, B, C usw. gut planbar und damit vorhersehbar.
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Folge vom 07.03.2021Autistinnen - wann dürfen sie? Gedanken einer autistischen Frau zum Weltfrauentag 2021Autistinnen sind unsichtbar / Sozial angepasst - bloß nicht rar / Maskiert und versteckt - und doch so wahr / Verleugnen sich selbst - stets gewillt / Entsprechen sie dem Frauen-Bild / Sind sanft, schüchtern, fügsam und mild / Autistinnen - wann dürfen sie / Sein, mit anderer Melodie / Leben mit sich in Harmonie? Autistische Frauen werden nach wie vor erst später oder sogar sehr spät diagnostiziert. Aufgrund ihrer höheren sozialen Anpassungsfähigkeit fallen sie noch zu oft durch's Diagnoseraster. Das Brechen der ungeschriebenen gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen (brav, unauffällig im Verhalten, zurückhaltend, schüchtern, fleißig, empathisch etc.) wird autistischen Frauen nicht verziehen. So lastet ein hoher Druck auf ihnen, der nicht selten in psychische Erkrankungen mündet. ABER: Es gibt immer mehr autistische Frauen, die ihre Stimme erheben und dazu beitragen, dass sich Autistinnen aus diesem Drama befreien können, die rufen: Autistinnen - vergesst das nie / Seid, mit anderer Melodie / Lebt stolz mit euch in Harmonie! Das komplette Gedicht "Autistinnen - wann dürfen sie?" gibt es auf meiner Webseite: www.mit-meinem-ganzen-sein-autistisch.de