Nach der Abberufung der rbb-Intendantin Patricia Schlesinger äußert sich die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, im BR24-Medienmagazin erstmals öffentlich zu den erhobenen Vorwürfen. "Das Vertrauen, das wir genießen, wird überschattet durch neue Enthüllungen, durch individuelle Verfehlungen - das besorgt mich sehr, macht mich auch ein Stück weit fassungslos und wütend", so Wildermuth.
Mit Blick auf den BR betont die Intendantin, dass schon weit vor den Enthüllungen um die rbb-Spitze einige Prozesse "nachgeschärft" worden seien, darunter das Vier-Augen-Prinzip bei externen Verträgen und die Compliance-Regeln. Beim rbb hatte ein Bonussystem für Führungskräfte für viel Kritik gesorgt, etwa beim Erreichen von Sparzielen. Dies gebe es beim BR nicht, betont sie. Wildermuth äußert sich auch zur Kritik am Vertrag der BR-Technikdirektorin Birgit Spanner-Ulmer und erläutert, welche Umbauten es in ihrem Büro nach ihrem Amtsantritt im Jahr 2021 gegeben hat.

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Medien entscheiden mit, wie wir die Welt sehen. Deshalb drehen wir es um und sehen uns Medien und deren Rahmenbedingungen genauer an. Jede Woche nehmen wir uns in BR24 Medien ein Thema intensiv vor: Welche Herausforderungen gibt es bei der Pressefreiheit - auch in Deutschland? Wie steht es um das Vertrauen in Medien? Ist Künstliche Intelligenz ein Risiko oder die ersehnte Lösung? Welche Ideen, Veränderungen und Fehlentwicklungen gibt es in der Medienbranche? Natürlich berichten wir dabei auch kritisch über uns selbst: Über das öffentlich-rechtliche System und den Rundfunkbeitrag.
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Folge vom 20.08.2022BR-Intendantin Wildermuth zur rbb-Affäre: "Besorgt mich sehr"
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Folge vom 12.08.2022Die Affäre um den rbb und die FolgenLuxus, Protz, Vetternwirtschaft und dubiose Beraterverträge - am Ende waren die Vorwürfe gegen rbb-Intendantin Patricia Schlesinger so groß, dass sie zurücktreten musste, als ARD-Vorsitzende und als Chefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Zweite Hauptperson in dieser Affäre ist der bisherige Vorsitzende des rbb-Verwaltungsrates, Wolf-Dieter Wolf. Er war gleichzeitig Aufsichtsratschef der einflussreichen Messe Berlin. Von beiden Posten ist er nach einigem Zögern inzwischen zurückgetreten. Wolf und der Verwaltungsrat sollen eigentlich die Geschäftsführung der Intendantin kontrollieren - doch es gibt geschäftliche Verflechtungen zwischen Schlesinger und Wolf, so dass die Generalstaatsanwaltschaft Berlin inzwischen wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsnahme ermittelt. Nicht nur der rbb, sondern der öffentlich-rechtliche Rundfunk generell stehen inzwischen in der Kritik.
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Folge vom 05.08.2022"Nah dran, aber trotzdem kritisch" - Berichterstattung über Männer- und FrauenfußballAb diesem Wochenende rollt der Ball wieder in der Fußball-Bundesliga. In der der Männer. Die Frauen starten erst Mitte September, und nach der Begeisterung für die EM der Frauen wird es interessant sein, zu sehen, ob auch die Frauen-Bundesliga mehr Aufmerksamkeit bekommt. Den Männern ist diese seit Jahrzehnten gewiss. Der Profifußball hat sich längst zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Mit den größten Finanziers sind die Fernsehanstalten. Hier hat sich der Markt enorm entwickelt. Inzwischen teilen sich zwei Pay-TV-Anbieter die Live-Rechte an den über 300 Saisonspielen auf. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer wird es entsprechend teurer. Noch können sie allerdings ohne Zusatzkosten auf die Zusammenfassungen im Öffentlich-Rechtlichen bauen: auf die ARD-Sportschau am frühen, das ZDF-Sportstudio am späteren Samstagabend und auf die Dritten Programme der ARD, die am Sonntag ab 21.45 Uhr die Zusammenfassungen der Spiele zeigen. Wie steht es angesichts dieses großen Geschäfts um kritische Berichterstattung? Um Nähe und kritische Distanz zwischen Reportern und Sportlern? Wie viele Reporterinnen arbeiten inzwischen hinter dem Mikrofon? Antworten geben im BR24-Medienmagazin die SWR-Hörfunk-Reporterin Julia Metzner, die als erste Frau im vergangenen Jahr ein EM-Finale der Männer kommentiert hat, und Joscha Bartlitz, der seit rund zehn Jahren u.a. für die ARD-Sportschau über die Bundesliga berichtet.
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Folge vom 29.07.2022Warum die Medienbranche über soziale Herkunft sprechen mussBachelor, Master, drei bis fünf Praktika und danach ein redaktionelles Volontariat: Das gilt als klassischer Weg in die Medien. Der Journalismus ist mittlerweile sehr akademisch geprägt - und damit zu elitär? Welche Perspektiven gehen verloren? Wie wirkt es sich auf die Berichterstattung aus? Braucht es die Skills aus dem Studium zwingend, um guten Journalismus zu lernen? Das Medienmagazin legt den Fokus auf einen Ausschlussmechanismus, der oft zu kurz kommt: Soziale Herkunft, Bildung und Armut. Denn auch unbezahlte Praktika kann sich längst nicht jeder leisten. Zu Gast sind: Olivier David, freiberuflicher Journalist und Autor von "Keine Aufstiegsgeschichte: Warum Armut psychisch krank macht", Raphaela Naomi Heinzl, BR-Podcast-Host und Absolventin des PULS Talente Programms, Clemens Finzer, Leiter Ausbildungsredaktion BR und Hendrik Zörner, Pressesprecher Deutscher Journalisten-Verband.