In Westserbien soll eine Weltneuheit im Bereich des Lithium-Abbaus entstehen: eine Mine, in der der Rohstoff aus rund 700 Metern Tiefe herausgeholt und aus Gestein herausgelöst wird. Damit soll künftig rund 17 Prozent des europäischen E-Auto-Markts versorgt werden. Deshalb war auch schon Bundeskanzler Scholz in Serbien, um das Projekt zu unterstützen. Doch es gibt Proteste, weil hier in Wälder und fruchtbares Ackerland mit großem Wasserreservoir drumherum eingegriffen wird. Ortsansässige Farmer kämpfen um ihr Anwesen auf der Fläche des geplanten Werks. Viele Serben klagen, dass ihr Land zur Lithium-Deponie Europas wird, ohne dass die Menschen vor Ort davon profitieren. Kritische Experten befürchten schlimme Vergiftungen der Luft, der Flüsse und des Grundwassers. Das britisch-australische Bergbauunternehmen Rio Tinto hingegen spricht von einer neuartigen sauberen Industrieanlage. Allerdings hatte das Unternehmen in der Vergangenheit für einige Skandale gesorgt. ARD-Südosteuropa-Korrespondent Oliver Soos berichtet.

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48°8' Nord - das ist der Breitengrad, auf dem München liegt. Für den Podcast "Breitengrad" gilt: kein Ort zu weit, kein Thema zu abgelegen, keine Reise zu beschwerlich. Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt. In halbstündigen Auslandsreportagen über fremde Kulturen und Länder - anregend, authentisch, anders.
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Folge vom 06.12.2024Serbien EU-Lithium-Versorger der Zukunft? Viele Serben wehren sich gegen die geplante Mine im Jadar-Tal
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Folge vom 28.11.2024Der Wiederaufbau von Notre-Dame - ein MeisterwerkEs ist soweit: Am Wochenende vom 7. und 8. Dezember wird die Kathedrale Notre-Dame de Paris wiedereröffnet. Viele Menschen erinnern sich noch ganz genau daran, wo sie waren, als die ehrwürdige alte Kirche - das Symbol Frankreichs - am 15. April 2019 in Flammen aufging. Stundenlang musste man fürchten, dass die Kirche sogar einstürzen würde. Als klar war, die Kirche hält, wandte sich Präsident Macron an seine Bürgerinnen und Bürger. In der ihm eigenen Kühnheit versprach er: Wir werden die Kirche binnen 5 Jahren (2024) wieder aufbauen. Trotz zahlreicher Herausforderungen, mitunter schlechter Witterungen, trotz der Corona-Pandemie hat es geklappt. ARD-Korrespondentin Julia Borutta über den "wundersamen" Wiederaufbau, ein Meisterwerk, an dem viele Hände beteiligt waren.
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Folge vom 22.11.2024Bomben auf Beirut - Wie der Krieg den Libanon zerstörtDer Gaza-Krieg hat nun auch den Libanon in den Abgrund gerissen. Mehr als 3000 Tote und 14.000 Verletzte zählt das libanesische Gesundheitsministerium. Beirut, die UNESCO-Stadt Baalbek und vor allem der Süden des Landes sind heftigen Luftangriffen ausgesetzt. Israelische Militärsprecher erklären ein ums andere Mal, man habe es nur auf die Hisbollah abgesehen, weil diese die Hamas in Gaza unterstützt. Doch der Krieg wird ohne Rücksicht auf Verluste geführt und trifft eine schutzlose Zivilbevölkerung. Martin Durm über die verheerenden Folgen israelischer Bombardierungen des Libanon.
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Folge vom 15.11.2024Bedrohte Blaupause für den Artenschutz - zu Besuch auf GalapagosSie waren Charles Darwins Laboratorium der Evolution, sie sind bis heute das wohl spektakulärste Naturerbe der Menschheit. Die Galapagos-Inseln, weit ab im Pazifik, vor Ecuadors Küste. Nirgends auf der Erde lassen sich Tiere so sehr aus nächster Nähe beobachten. Die einzigartigen Iguana-Meerechsen genauso wie Seelöwen, Pelikane, Finken, Babyrochen und Haiarten. Und viele der über 4500 Arten leben nur in diesem einzigartigen Ökosystem. Deswegen wurde gerade ein neuer Schutzkorridor geschaffen, der zweitgrößte der Welt, von Galapagos bis nach Costa Rica. Charles Darwin, der Begründer der Evolutionstheorie, machte auf dem Archipel wichtige Beobachtungen, bis heute nutzen Forscher die Erkenntnisse von Fauna und Flora für die Wissenschaft. Doch das Paradies ist gefährdet. Nicht nur der Müll, invasive Pflanzen und eingeschleppte Tierarten, beispielsweise streunende Hunde und Katzen oder der Massentourismus bringen das fragile Öko-Gleichgewicht in Gefahr. Auch Ecuadors Drogenkrieg macht vor den Inseln nicht Halt, die strategisch auf der Route der Schmugglerboote vom Festland Richtung Mittelamerika und den USA liegen. ARD-Südamerika-Korrespondentin Anne Herrberg hat die Galapagos-Inseln besucht.