"Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf" – das ist als Lebensweisheit weithin akzeptiert. Gerade auch unter jungen, urbanen Eltern, die sich so weit wie möglich entfernt haben vom traditionellen Dorfleben mit seiner Nähe, aber auch seiner Sozialkontrolle. Was also tun, wenn die Last von Sorge für Kind oder Kinder damit nur auf den Eltern ruht und häufig vor allem auf der Mutter? Die Kleinkindpädaelgogin Susanne Mierau plädiert dafür, neue Strukturen für die Fürsorge zu suchen. Das Dorf kann ebenso gut auch eine Gemeinschaft online sein. Überhaupt vernetzt Mierau mit ihrer Arbeit als Beraterin und Autorin die Sphären: Sie vertritt eine bedürfnisorientierte, auf die Beziehung abzielende, Elternschaft genauso wie das Leben durch digitalen Austausch, egal, ob mit Blog oder Social Media.

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Reden mit einem Menschen. Eine knappe Stunde lang. Eine Zumutung? Im Gegenteil: es ist die pure Verführung zum Zuhören.
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Folge vom 12.05.2024Susanne Mierau - Füreinander sorgen
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Folge vom 09.05.2024Wolfgang Schröder - Havelfischer in 4. GenerationWas für andere Freizeit pur ist, das ist für Wolfgang Schröder Arbeit: Herumschippern auf einem Brandenburger See. Er ist Havelfischer auf dem Gülpener See nordwestlich von Rathenow. Wolfgang Schröder betreibt sein Handwerk in vierter Generation. In Zeiten von Klimawandel und sich erwärmenden Gewässern fängt er heute ganz andere Fische als seine Vorfahren im gleichen See. Wie sich sein Fischereibetrieb an neue Gegebenheiten anpasst, das erzählt er im Gespräch mit Katrin Heise.
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Folge vom 05.05.2024Michael Barenboim - Nicht nach feiern zumuteDie Musik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Sein Vater, Daniel Barenboim, ist ein weltbekannter Dirigent, seine Mutter, Elena Bashkirova, eine angesehene Pianistin. Und auch Michael Barenboim hat als Kind zunächst Klavier gespielt, bevor er mit sieben Jahren zur Geige wechselte. Mit 18 war er als Violinist so gut, dass er Konzertmeister des West-Eastern Divan Orchestra wurde. Das von seinem Vater und dem palästinensisch-amerikanischen Literaturkritiker Edward Said vor 25 Jahren gegründete Symphonieorchester hat sich zum Ziel gesetzt, für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben von Juden und Arabern im Nahen Osten zu werben. Bei den Konzerten treten israelische und arabische Musiker gemeinsam auf. Doch nach dem Überfall der Hamas und den Vergeltungsaktionen Israels hat sich manches verändert.
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Folge vom 01.05.2024Falk Richter - Theaterautor und RegisseurMit seinem autofiktionalen Stück "The Silence" eröffnet Falk Richter das diesjährige Theatertreffen – eine Produktion der Berliner Schaubühne. Es ist eine der 10 bemerkenswerten Inszenierungen des vergangenen Jahres, die bis zum 20. Mai zu erleben sind. Direkter und schonungsloser als in früheren Stücken, erzählt Falk Richter in "The Silence" von Erlebnissen in seiner Kindheit und Jugend – von Gewalt und Verleugnung, Homophobie und Angst. Er vertraut den Text dem Schauspieler Dimitrij Schaad an. Falk Richter selbst zeigt sich in dokumentarischen Videosequenzen bei Gesprächen mit seiner Mutter. Er befragt, interviewt, konfrontiert sie und kommt den Gespenstern der Vergangenheit dabei sehr nah.