“Wenn man Höhenangst hat, ist man in unserem Beruf natürlich falsch
– aber wenn man überhaupt keinen Respekt vor der Höhe hat, dann ist man
als Industriekletterer auch falsch”, sagt Carsten Litzen.
Litzen, 45, ist als Quereinsteiger in den Beruf gekommen. Über seine
private Leidenschaft für die Kletterei wurde er vor mehr als 20 Jahren
Betriebsleiter einer Kletterhalle in Düsseldorf. Damals erhielt er die
Anfrage, ob er im Brennraum eines Kohlekraftwerks in 70 Meter Höhe
Anbackung von Kohleresten entfernen könne. “Ich hatte wirklich überhaupt
keine Vorstellung davon und habe sogar noch gefragt, was ich bezahlen
muss, damit ich da mal klettern darf”, sagt Litzen im Podcast Frisch an
die Arbeit.
2008 gründete er dann die Industriekletter-Firma Move, mittlerweile hat
er 14 Mitarbeiter. Unter anderem hing Litzen auch schon am Frankfurter
Commerzbank-Tower, dem höchsten Gebäude Deutschlands. “Wenn wir am
Commerzbank-Tower arbeiten, sind wir so hoch, da sieht man uns oft gar
nicht von unten”, erzählt er im Podcast.
Sehr gerne würde er auf noch höheren Gebäuden als in Deutschland
arbeiten. “Der Endgegner ist natürlich das Burj Khalifa in Dubai, das
höchste Gebäude der Welt”, sagt Litzen. “Denen habe ich mal ganz frech
angeboten, dass ich da auch einen Tag kostenlos arbeite, wenn ich auf
die Spitze darf.”
Litzens Job ist körperlich anstrengend – zumindest teilweise. "Es ist
natürlich was anderes, ob ich jetzt Fenster putze oder schwere
Stahlteile an der Fassade demontieren muss”, sagt er.
Nicht nur muss er körperlich fit sein, er hat auch einen hohen Anspruch
daran, wie seine Kolleginnen und Kollegen den Feierabend verbringen:
“Natürlich ist es jedem gegönnt, dass er abends mal ein Bierchen trinkt.
Aber wenn jemand jeden Abend Alkohol in sich reinkippt oder auch Drogen
zu sich nimmt, ist das bei uns ein No-Go”, sagt er. In seinem Beruf
müsse man sich aufeinander verlassen können.
Im Podcast erzählt Litzen, warum Männer, die Abenteuer erleben wollen,
in seiner Branche falsch sind, wie man als Industriekletterer auf
Unfälle vorbereitet wird und wie er einmal fast das Seil
durchgeschnitten hätte, an dem er hing.
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es
moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek.
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Talk
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Folgen von Frisch an die Arbeit
197 Folgen
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Folge vom 16.07.2024Haben Sie noch Respekt vor der Höhe, Herr Litzen?
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Folge vom 02.07.2024Wie wird man Feuerwehrfrau, Frau Fandrich?"Als Frau bei der Feuerwehr gilt man immer noch als Exotin", sagt Linda Fandrich im Podcast Frisch an die Arbeit. Bei den Berufsfeuerwehren in Deutschland beträgt der Frauenanteil gerade einmal rund drei Prozent. Die 39-Jährige arbeitet seit 2020 bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg, ihr Arbeitsort im Stadtteil Rotherbaum ist eine kombinierte Feuerwehr- und Rettungswache. Fandrich muss also nicht nur bei Bränden ausrücken, sondern fährt auch auf dem Rettungswagen mit. "Die Auswahlkriterien für den Job bei der Feuerwehr sind hart", sagt Fandrich. Man müsse zum Beispiel sehr sportlich sein. "Die Ausrüstung wiegt um die 25 Kilogramm und wenn dann der Einsatzort im vierten Stock ist, dann rennt man da hoch." Auch psychisch sei der Job manchmal anstrengend. "Besonders schwierig wird es, wenn bei Einsätzen Kinder involviert sind", sagt Fandrich. Diese Einsätze begleiten sie dann oft eine längere Zeit. Trotzdem liebe sie ihren Job. "Das war auf jeden Fall die beste Entscheidung. Und ich würde es auch immer wieder so machen." Im Podcast erzählt Linda Fandrich zu welchen teilweise skurrilen Einsätzen sie schon gerufen wurde, warum sie auf dem Löschfahrzeug als "weiße Wolke" gilt und wie es ist, als Helferin im Einsatz angegriffen oder beleidigt zu werden. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 18.06.2024Wie kommt man noch an eine Eigentumswohnung, Herr Kowalski?"Das Überraschende an meinem Beruf sind die Menschen, die Wohnungen sind am Ende alle gleich. In Prenzlauer Berg in Berlin kann ich nach 16 Jahren als Immobilienmakler von außen sagen, wie die Grundrisse der Wohnungen aussehen", sagt der Immobilienmakler Sascha Kowalski im Podcast Frisch an die Arbeit. Kowalski, 48, hat "nach dem klassisch abgebrochenen BWL-Studium", wie er erzählt, "immer irgendwas mit Vertrieb gemacht". Als er dann vor 16 Jahren überraschend gekündigt wurde, bewarb er sich auf eine Stelle als Makler bei einer Berliner Immobilienfirma. Seitdem arbeitet er dort und verkauft Wohnungen im Berliner Innenstadtbereich an Menschen, die sie für sich und ihre Familie brauchen. Im Arbeitspodcast erklärt Kowalski, warum er auf die übliche Maklerprosa mit Begriffen wie "Wohnung mit Potenzial" und "lebendigen Vierteln" verzichtet, weshalb Viertel wie der Wedding in Berlin seiner Ansicht nach nie so sehr gentrifiziert werden wie andere Gegenden der Stadt und warum er allen, die eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kaufen wollen, ganz dringend empfehlen würde, die Protokolle der Eigentümerversammlungen genau zu lesen. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Folge vom 04.06.2024Wie läuft eine Scheidung ruhig ab, Frau Stürmann?"Es ist erstaunlich, wie wenig Kenntnis darüber besteht, was rechtlich und wirtschaftlich passiert, wenn man heiratet", sagt Nicole Stürmann im Podcast Frisch an die Arbeit. Sie ist Scheidungsanwältin und Notarin in Berlin und hat tausenden Paaren dabei geholfen, einen Ehevertrag zu schließen oder sich scheiden zu lassen. "Das Glück einer Scheidungsanwältin besteht darin, Menschen in wesentlichen Lebenssituationen begleiten zu dürfen." Stürmann, 55, ist in Bonn aufgewachsen. Sie hat zunächst Literaturwissenschaften und Romanistik studiert und nur im Nebenjob in einer Kanzlei für Familienrecht gearbeitet. Weil ihr diese Arbeit so gut gefiel, studierte sie zusätzlich Jura und wurde schließlich Familienrechtlerin und Notarin. Einer ihrer Schwerpunkte ist das Scheidungsrecht, über das sie in dieser Folge von "Frisch an die Arbeit" spricht. Im Podcast erzählt Stürmann, was in einem Ehevertrag stehen muss und welche Gesetzesänderungen jeder Ehepartner kennen sollte. Sie berichtet, wie sie streitende Paare beruhigt und was sie für sich selbst tut, wenn ihr ein Fall besonders nahe geht. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.