"Bach" - der Name hat in der Musikwelt einen guten Klang. Auch schon im späteren 18. Jahrhundert. Wer da (meistens anerkennend) von "Bach" sprach, meinte selbstverständlich den berühmten Carl Philipp Emanuel Bach, nicht den alten Johann Sebastian, und dieser weithin bekannte Bach schrieb Musik, die man mit einigem Recht als frühe "Romantik" verstehen kann.
Carl Philipp Emanuel Bachs "Freye Fantasie" in fis-Moll ist im "Notenschlüssel" der Ausgangspunkt für einen Ausflug in die musikalische Welt des zweitältesten "Bach-Sohnes", wie wir abwertend zu sagen pflegen. Paul Bartholomäi versucht eine Analyse dieses scheinbar formlosen Werkes, beleuchtet Bachs sogar schriftlich niedergelegtes Konzept der "Freien Fantasie" und streift durch die Epoche der "Empfindsamkeit". Er wirft einen Blick auf ebenfalls fantasierend schweifende Kompositionen von Bachs Vater und berührt auch die Grundsatzfrage nach Absicht und Wirkung der Musik.
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Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt der Komponisten. Weitere Folgen gibt’s hier ab dem 23. September.
Folgen von hr2 Notenschlüssel
51 Folgen
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Folge vom 22.01.2025Notenschlüssel - Carl Philipp Emanuel Bachs "Freye Fantasie"
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Folge vom 19.01.2025Notenschlüssel - Mozart: Serenade c-Moll KV 388"Unreine Musik" - so verurteilte der zeitgenössische Musiker und Verleger Hans Georg Nägeli das Werk Mozarts, und das war nicht theologisch gemeint, sondern stilistisch. In der Serenade c-Moll für acht Blasinstrumente hatte Mozart eine Kammermusik höchsten Anspruchs vorgelegt und setzte sich allein damit auch hier über stilistische Grenzen hinweg. Paul Bartholomäi durchleuchtet im "Notenschlüssel" diese Harmoniemusik in "Kaiser-Joseph-Besetzung", die alles andere ist als eine gefällige "Abendmusik", erklärt den von Nägeli gerügten "Stile misto", Mozarts außergewöhnlich souveräne Bläserbehandlung und wagt sich auch an die heikle Frage: Warum klingt Mozart wie Mozart?
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Folge vom 15.01.2025Notenschlüssel - Bach: "Ratswechselkantate"Friedliche Machtwechsel nach Wahlen auf kommunaler Ebene feiern - das konnte man schon im 18. Jahrhundert: In der freien Reichsstadt Mühlhausen bot man da musikalisch alles auf, was die 8000-Einwohner-Metropole zu bieten hatte. Aus dem Jahr 1708 ist die Festkomposition bis in unsere Tage hinein bekannt, denn sie stammt von Johann Sebastian Bach, der als junger Mann ein Jahr lang dort als Organist wirkte. "Gott ist mein König" heißt Bachs Kantate für den Festgottesdienst, in der er sich schon als ausgefuchster Fugenkomponist präsentierte. Paul Bartholomäi beleuchtet im "Notenschlüssel" die "Ratswechselkantate" Bachs und schaut sich im Mühlhausen des "Bach-Jahres" 1708 ein wenig um.
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Folge vom 09.01.2025Notenschlüssel - Wagners Wonne und Vision: Die Erlösung der ElisabethWas machen in Richard Wagners Oper die meisten weiblichen Hauptfiguren? Richtig: Sie sterben. Aber nicht einfach so, sondern umrankt von Schuld, Schicksal und Religion. Ihr Tod in der Bühnenhandlung wird als Erlösungstod deklariert - nur: Wen erlösen sie eigentlich? Sich selbst? Oder doch eher den attraktiven männlichen Helden? Elisabeth in Wagners "Tannhäuser" ist ein besonders kompliziertes Beispiel einer Wagner-Heldin, die zwecks Erlösung ihr Leben aushaucht. Paul Bartholomäi untersucht im "Notenschlüssel" diese Bühnengestalt, blickt zu Franz Liszt hinüber und erklärt auch, was das Ganze mit der Autobahnraststätte Hörselberg zu tun hat.