"I Don't Know If It's Irony" heißt die am Freitag erscheinende Debüt-EP von Lisl – und das ist vielleicht auch der Gedanke, der dem einen oder der anderen angesichts des Künstlernamens von Lisa-Marie Kämpf durch den Kopf geht. Denn statt der traditionellen Volksweisen, die dieser zu suggerieren scheint, spielt die aus Gotha stammende Wahl-Würzburgerin feinsten Gitarren-Pop und -Rock mit viel Gefühl, der nicht nur Fans von Phoebe Bridgers oder Becks ansprechen dürfte.

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Folge vom 15.01.2025Lisl
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Folge vom 14.01.2025grentperezAls "stolzer Generation-Z-Künstler mit einer alten Seele" wird Grant Perez alias grentperez bezeichnet. Das trifft's recht gut, machte sich der 23-Jährige doch zunächst mit einer dezidiert dem 21. Jahrhundert entsprechenden Methode einen Namen: Er coverte Songs von unter anderem Billie Eilish, Michael Buble oder Bruno Mars und präsentierte sie gemeinsam mit ersten eigenen Stücken bei YouTube einer rasch wachsenden Fan-Schar. Die "alte Seele" wiederum kommt dort ins Spiel, wo der australische Autodidakt mit nahezu unverschämter Selbstverständlichkeit aus der reichhaltigen Tradition der vergangenen sieben Dekaden Popmusik schöpft, um seine gefühlvollen Songs zu schreiben und vorzutragen, die inzwischen die Coverversionen in Sachen Beliebtheit deutlich überflügelt haben.
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Folge vom 14.01.2025Dirk von Lowtzow (Tocotronic)Es ist schon ein beeindruckender Weg, den Tocotronic seit ihrer Gründung vor mehr als 30 Jahren zurückgelegt haben (und der im Podcast "This Band Is Tocotronic" liebevoll nachgezeichnet wird): Von drei tagträumerischen Studenten in Second-Hand-Trainingsjacken entwickelten sie sich zu eleganten Granden der deutschsprachigen Musik, die den popkulturellen Diskurs hierzulande maßgeblich mitgeprägt haben. Das alles ist wohldokumentiert auf bislang 13 Alben – ganz schön fleißig für ein paar vermeintliche "Slacker". Im Februar 2025 nun wird ihre vierzehnte Langspielplatte erscheinen, der Titel: "Golden Years". Mit dem Nachfolger von "Nie Wieder Krieg", seinerzeit radioeins-Album der Woche, ist es der Band einmal mehr gelungen, neue Seiten zu zeigen und gleichzeitig ihrem grundlegenden Selbstverständnis treu zu bleiben: "Tocotronic war schon immer eine Musik, die von der Schönheit der Nicht-Identität kündete, von der Schönheit der Schwäche und von der Stärke des Kapitulierens." Auf "Golden Years" kommt – neben einem zärtlichen Aufbäumen gegen die immer düsterer zu werden scheinenden Zeiten – nun noch eine dezidierte Note der Nostalgie hinzu, wenn sich Dirk von Lowtzow beispielsweise im Titelsong in eine Zeit zurücksehnt, "wo man den Leuten noch begegnet." Vielleicht ist ja digital doch nicht unbedingt immer besser? Am 11. Februar 2025, und damit sogar noch drei Tage vor Veröffentlichung des neuen Albums "Golden Years", bietet radioeins die Gelegenheit, Tocotronic im Rahmen eines so exklusiven wie intimen Loungekonzerts im Studio 14 des rbb in der Masurenallee 20 in Berlin live zu erleben! Karten für dieses besondere Event gib es wie immer nicht zu kaufen, nur eine Mail an musik@radioeins.de und ein bisschen Glück können zum Dabeisein verhelfen.
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Folge vom 13.01.2025Gringo MayerEin Ludwigshafener singt Lieder über die Liebe – so könnte man "Laav", das neue, dritte Album von Gringo Mayer kurz zusammenfassen. Dass er dies im Idiom seiner kurpfälzischen Heimat tut, was sich in auf den ersten Blick für Menschen aus anderen Teilen Deutschlands vielleicht etwas drollig klingenden Songtiteln wie " Wahri Liebe dud weh" widerspiegelt, ist dabei nicht die einzige Besonderheit: Wie schon auf den zwei Vorgängerwerken rührt er für die musikalische Untermalung gemeinsam mit seiner "Kegelband", bestehend aus Jeremy Dhôme (Schlagzeug), Juri Schweizer (Bass) und Stephan Udri an der Trompete, obendrein einen gewagten Mix aus Pop, Folk, Polka, Samba, Blues und so manch anderem mehr zusammen. Bei all dem legt Mayer Wert darauf, kein Klamauk-Künstler zu sein und weder die Mundart noch den Stilmix als bloßes Gimmick einzusetzen. Vielmehr balanciert er mit sprachspielerischer Leichtigkeit zwischen aufrichtiger Poesie und dringlicher Ehrlichkeit und sagt zum Hauptthema des Albums: "Mir geht es auch um die Liebe als Ruhepol in unruhigen Zeiten. Permanent ist die Rede von Spaltung und Entfremdung – und Liebe ist doch immer noch das beste Gegenmittel gegen Angst, Verzweiflung und Unsicherheit. Und damit meine ich nicht einfach die romantische Liebe, sondern eigentlich in aller erster Linie das Offenbleiben gegenüber Menschen." Heute ist Gringo Mayer zu Gast im studioeins, um sich im Interview vorzustellen und natürlich auf der kleinen Bühne schon einen ersten Live-Eindruck seiner neuen "Laav-Songs" zu geben, die am Freitag offiziell das Licht der Plattenläden und Streamingdienste erblicken.