Eigentlich war Anna Hauss nur als Hand-Double am Set der erfolgreichen Serie "Das Damengambit", um einer der Darstellerinnen mit ihren Fähigkeiten am Klavier auszuhelfen – ein paar angeregte Gespräche mit dem Produzenten später fand sie sich allerdings von Kameras gefilmt das Lied "I Can't Remember Love" singend auf einer Bühne wieder, was dann auch in einer Episode zu sehen war. Damit erfuhr die Karriere der auch als Mitglied der Leipziger Band Still In the Woods bekannten Berlinerin eine aufregende Wendung, denn das Echo auf ihren Gastauftritt war groß.
Nicht weniger positiv dürfte auch ihr diesen Freitag erscheinendes zweites Solo-Album "Unknown Waters" aufgenommen werden. In den 15 gefühlvollen Pop-Songs darauf geht es um "den Mut, ins kalte Wasser zu springen. Loslassen, was nicht zu kontrollieren ist. Akzeptieren, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist." Klanglich bildet dabei Hauss' facettenreiche Stimme den Mittelpunkt, die mal von einer "klassischen" Besetzung aus E- und Akustikgitarre, Bass und Schlagzeug, mal von pluckernden Beats und dunklen Synthies und mal schlicht und vor allem ergreifend lediglich von einem Klavier begleitet wird.

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Folge vom 19.03.2025Anna Hauss
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Folge vom 17.03.2025MaidaVale"Give Me Your Attention" heißt ein Song auf dem aktuellen MaidaVale-Album "Sun Dog". Und auch, wenn der Text des Liedes sich kritisch mit allzu blindem Vertrauen in Anbieter vermeintlich einfacher Wahrheiten befasst, sei ein Beherzigen des Titels in Hinblick auf seine Verfasserinnen hiermit nachdrücklich empfohlen. Denn die vier Schwedinnen Matilda Roth, Linn Johannesson, Sofia Ström und Johanna Hansson spielen einen bissig-groovigen Psychedelic-Rock, der allen Hinhörens wert ist. 2012 auf der Insel Gotland gegründet und zwei Jahre später nach Stockholm umgesiedelt, ist es sicher kein Zufall, dass das Quartett sich nach einem Londoner Stadtteil benannt hat. Befinden sich doch in besagtem Maida Vale legendäre Studios der BBC, Aufnahmeort vieler "Peel Sessions", mit denen der immens wichtige Radio-DJ John Peel etlichen zum Teil noch unbekannten, nicht selten aber schon wenig später die Entwicklung der Pop- und Rock-Musik entscheidend mitprägenden Bands und Künstler:innen in seinen Sendungen erstmals Gehör verschaffte – darunter David Bowie, Jimi Hendrix oder Led Zeppelin, um nur einige zu nennen. Angemessen geschichtsbewusst und zugleich eine ansteckende Frische ausstrahlend gehen auch MaidaVale zu Werke. Nachzuhören auf dem eingangs erwähnten neuen Album, ihrem 2024 erschienenen dritten, und direkt erfahrbar bei ihrem morgigen Konzert im Cassiopeia im Friedrichshain.
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Folge vom 14.03.2025The KooksSpätestens seit ihrem 2006er Debütalbum "Inside In / Inside Out" und damit seit bald 20 Jahren zählen The Kooks zu den Bands, die die Fackel des Britpop auch im neuen Jahrtausend erfolgreich am Brennen und Leuchten halten. Trotzdem sie also alles andere als Newcomer sind, verspürte Sänger und Gitarrist Luke Pritchart, als es an die Arbeit zu ihrem siebten Album "Never/Know" ging, den Wunsch, sich wie ein "Debütant" zu fühlen – sich der Musik frei von jeder Routine mit Staunen und Neugier zu nähern. Jedoch steckt dahinter nicht die etwaige erfolgsheischende Absicht, frühe Erfolge durch einen schnöden Neuaufguss zu wiederholen: "Es geht nicht darum, den Sound unseres ersten Albums zu kopieren", erklärt Pritchart, "sondern zu den Wurzeln unserer Einflüsse zurückzukehren und uns zu fragen: 'Was ist die Identität dieser Band?'" Auf jeden Fall eine andere, als noch vor Kurzem – scheint doch die "Neugeburt" nicht ohne die entsprechenden Schmerzen vonstattengegangen zu sein und das aktuelle Kern-Line-up der Kooks derzeit nur aus Luke und Lead-Gitarrist Hugh Harris zu bestehen. Auf dem Album zu hören ist zwar neben Tour-Bassist Jonathan Harvey auch der langjährige Schlagzeuger Alexis Nunez, über den es allerdings weiter heißt, er werde mit der Band touren, obwohl er plane, sie zu verlassen. Einigermaßen verwirrend – aber vielleicht lässt sich das ja im Interview aufklären, wenn Pritchart und Harris uns heute im studioeins besuchen. Bei der Gelegenheit werden die beiden uns natürlich ein paar Songs live präsentieren – zum Beispiel wird es neben der bereits seit einige Zeit fröhlich ihre Runden auch im radioeins-Tagesprogramm ziehenden ersten Single, dem Quasi-Titeltrack "Never Know", auch den erst heute erscheinenden Nachfolger "Sunny Baby" zu hören geben; beide in besonderen Akustikversionen. Das dürfte die Wartezeit, bis das Album "Never/Know" am 9. Mai dann in Gänze endlich erscheint, doch ein wenig versüßen und die Vorfreude schüren, nicht?
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Folge vom 13.03.2025Alexander Scheer singt David Bowie"Niemand im Universum des Pop hat die Grenzen zwischen Leben und Kunst authentischer verwischt als David Bowie" – das sagt Alexander Scheer über den Künstler, dessen Lieder er ab dem 20. März am Berliner Ensemble singt. "Heroes – Scheer singt Bowie" heißt der Abend und ist eine musikalisch-literarische Hommage. Es handelt sich um eine Spurensuche, die Literatur mit Bowies Liedern verbindet und nebenbei überraschende Querverbindungen spinnt. Alexander Scheer ist einer der wandlungsfähigsten Schauspieler seiner Generation. Im Film hat er bereits einige Pop-Ikonen verkörpert, darunter Keith Richards, Andy Warhol und natürlich Gundermann. Scheer singt Bowie – wir können es kaum erwarten und haben ihn eingeladen zum Interview und Live-Set mit Steve Patuta am Piano. Alexander Scheer im studioeins bei Marion Brasch.