Man könnte meinen, dass Christopher Annen und Francesco Wilking mit ihren "eigentlichen" Bands AnnenMayKantereit respektive Die Höchste Eisenbahn (mehr) als genug zu tun hätten, von diversen weiteren Projekten ganz zu schweigen. Könnte man, aber dann läge man offenbar falsch. Wie sonst ließe sich erklären, dass die beiden tatsächlich noch Lücken im Terminkalender gefunden haben, um zusammen "nur mal so" ein bisschen Musik zu machen – und jetzt ein ganzes Album dieser "Mini-Supergroup" kurz vor der Veröffentlichung steht? "Ausgeartet" sei das Ganze, als sie sich im Frühjahr 2023 erstmals zu diesem Zwecke trafen, und ehe sie's sich versahen hatten sie 15 Lieder zusammen eingespielt, die viel zu gut waren, um in der Schublade zu verschwinden. Immerhin handelt es sich ja laut Insidern um "Oberklasse Meisterschule Adult-Pop mit Indie-Unwucht", zu dem auch diverse Gastmusiker:innen ihr Scherflein beigetragen haben. Nachdem die ersten vier Songs als EP-Testballon veröffentlicht wurden und wenig überraschend auf große Resonanz stießen, ist jetzt also die Zeit reif, das Album mit dem Titel "Alles was ich je werden wollte" nachzulegen. Unter anderem wohl auch, weil die Verpflichtungssterne günstig genug standen, den beiden auch ein paar Konzerte im Februar zu ermöglichen. Die kleine Tour beginnt mit einem von radioeins präsentierten Auftritt am 17.2. im Berliner Lido, geht tags drauf in Hamburg weiter und endet am 20.2. in Köln mit einem Zusatzkonzert zum ausverkauften des Vortags am selben Ort.

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Folge vom 21.01.2025Christopher Annen & Francesco Wilking
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Folge vom 20.01.2025Matze PröllochsEr war der Drummer von Me And My Drummer. Jetzt hat Matze Pröllochs sein Solo-Debütalbum fertiggestellt. „Ich muss auf die Bühne, sonst geht es mir nicht gut“, sagt Pröllochs über sich selbst. Folgerichtig war er in den Jahren seit der Auflösung von Me And My Drummer 2018 nicht nur auf Alben von unter anderem Angela Aux, Bayuk oder Leslie Clio zu hören und unterstützte beispielsweise Tristan Brusch, Sookee oder Johanna Amelie bei Konzerten, sondern wandte sich obendrein der Theatermusik zu. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christopher Rüping entstanden preisgekrönte Arbeiten an den großen Theatern quer durch Deutschland. Im Februar nun veröffentlicht Matze Pröllochs sein erstes Album unter eigenem Namen. "Birth No Birth" wird es heißen, und präsentiert einen Mix aus warmen Synthesizer-Klängen, dynamischen Rhythmen und orchestralen Streicherarrangements, irgendwo zwischen Dream-Pop, Trip-Hop und Art-Pop. Auf dem überwiegend instrumental gehaltenen Album entfalten die Momente, in denen gesungen wird, eine umso größere Wirkung: Die Single "Stay" ist eine berührende Reflexion über den Verlust eines ungeborenen Lebens und gibt als Eröffnungssong zugleich den thematischen Rahmen des weiteren Verlaufs als Versuch vor, persönliche Erlebnisse mit Geburt und Fehlgeburt in ein kollektives, musikalisches Narrativ zu überführen.
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Folge vom 17.01.2025AVECHinter dem im wahrsten Wortsinne mitnehmenden Namen Avec verbirgt sich die österreichische Singer-Songwriterin Miriam Hufnagl. Nächste Woche veröffentlicht sie ihr viertes Album, auf dem sie klanglich wie thematisch die bittersüßen und zärtlichen Momente des Lebens nahtlos miteinander verbindet und einen intimen Einblick in ihr Seelenleben bietet. Einen ersten Eindruck, wie das klingt, erhalten wir heute Abend bei ihrem Besuch im studioeins. Vielen dürfte noch ihr Song "Granny" im Ohr sein, mit dem sie 2017 auf der Vierfach-LP "20 Jahre radioeins" vertreten war und sich damit in Gesellschaft von Größen wie Nick Cave, Agnes Obel, The xx oder auch Maggie Rogers wiederfand. Mit "Avec", dem ersten Studioalbum mit neuen Songs seit fünf Jahren, legt Hufnagl nun ein überaus persönliches Werk vor, über das sie selbst sagt, es sei "wie ein Rettungsanker für mich, ich habe jeden dieser Songs bis ins kleinste Detail gelebt. Sie bedeuten mir so viel, es ist wie ein/e bester Freund/beste Freundin, der/die weiß, was du durchgemacht hast und dir in den dunkelsten Zeiten zur Seite steht." Im Februar wird Avec das Album auf ihrer Deutschland-Tour vorstellen, die am 8.2. auch im "Peter Edel Station" macht. Den ein oder anderen Song wird sie bereits heute Abend in besonderer intim-reduzierter Fassung präsentieren, und zuvor im studioeins-Interviewsessel Platz nehmen, um alles Wissenswerte über die dahinterstehende "tiefgründige Erkundung menschlicher Emotionen, von der Euphorie der Liebe bis hin zu den Tiefen des Herzschmerzes" zu erzählen.
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Folge vom 16.01.2025Basia BulatUnter anderem die Aussicht auf neue Musik von Basia Bulat ließ radioeins-Moderatorin Christine Heise in ihrer Sendung HappySad vergangene Woche hoffen, das Jahr 2025 "könnte gut werden." Das sehen wir natürlich genauso und laden die kanadische Singer-Songwriterin ins studioeins ein. Im Februar wird ihr siebtes Album "Basia's Palace" erscheinen, knapp drei Jahre nach dem Vorgänger "The Garden", der seinerzeit auf radioeins zum "Album der Woche" gekürt wurde. Damals war Bulat gerade Mutter geworden und ließ diese Erfahrung sowie neu gewonnene Lebensperspektiven in die um Streicherarrangements erweiterten Neuaufnahmen ausgewählter Songs aus ihrem Katalog einfließen. Auch auf "Basia's Palace" spielt die Mutterschaft thematisch eine Rolle, wie nicht nur die Vorabsingle "Baby" verrät. Zudem ging die polnischstämmige 40-Jährige ein weiteres Mal auch musikalisch neue Wege, und komponierte die Songs diesmal statt wie üblich auf dem Klavier oder an der Gitarre mithilfe von MIDI-Technik. Dass trotz der elektronisch-digitalen Herangehensweise keine seelenlose Computermusik dabei herausgekommen ist, versteht sich angesichts von Basia Bulats songschreiberischen Talents und ihrer tollen Stimme von selbst.