Die Berliner Singer-Songwriterin Læn lässt ihre 20er Revue passieren. Auf ihrem Debütalbum "Woman in the Room" reflektiert sie unter anderem die letzten Jahre und ihr eigenes Älterwerden. Das knarzende Bodengeräusch, wenn sie jemand durch die Wohnung bewegt. Dann setzt die Stimme von Læn ein und sie davon singt, wie die Zeit vergeht, wie sie auch in ihrer Umgebung die Vergänglichkeit beobachten kann. Im Kern, so singt sie weiter, geht es darum das eigene Tempo zu kennen und sich dem entsprechend durch’s Leben zu bewegen. Bevor sie 2019 Teil von BODIES, Kat Frankies Vokalensemble, wurde, machte Læn unter anderem mit einem Duett mit der Musikerin CATT schon im Jahr zuvor auf sich aufmerksam. Ein paar weitere Jahre mussten nun vergehen, bis sie in diesem Jahr endlich ihr erstes Solo-Album veröffentlicht. Persönlich und sensibel muten die insgesamt zehn Songs auf "Woman in the Room" an; entstanden während der Pandemie, hätte Læn damals Trost und Ermutigung an ihrem Klavier gefunden. "'Woman In The Room' spiegelt den inneren Raum wider, den ich erschaffen wollte – einen Ort, an dem alle Teile von mir, selbst die Widersprüche, in Einklang existieren können," sagt sie selbst über ihre Stücke, und von welchen uns Læn einen Teil heute im studioeins näherbringt!

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Folge vom 23.06.2025Lean
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Folge vom 20.06.2025Timo BlunckHeute erscheint "Der Schlaf Fotograf" – das dritte Solo-Album von Timo Blunck, dem der unter anderem mit Palais Schaumburg seit den 80er Jahren zunächst in Hamburg seine Karriere als Musiker gemacht hat. Bei seinen neuen Texten bekommt Blunck unter anderem Unterstützung von der Bläsergruppe Boxhorns unterstützt, die sonst auch mit Jan Delay oder Meute auf der Bühne stehen. Zehn musikalische Kurzgeschichten kommen auf dem neuen Album zusammen und berichten vom "denglischen Patienten", dem "kleinsten IQ der Welt" oder den "Geheimratsecken des Lebens". Bei Blunck stehen die alltäglichen und durchaus komischen Momente im Vordergrund der Lyrics, die mitunter die AfD und Trump dissen oder auch den fiktiven Hamburger Tatort-Charakter Nick Tschiller. Immer schwingt dabei auch eine gewisse Selbstironie im Gesang Bluncks mit ("Notiz an mich selbst – Fick dich!"), der inspiriert vom Sound der 70er Jahre, von Steely Dan, Stevie Wonder oder Miles Davis, die meisten Instrumente selbst eingespielt, arrangiert und letztlich die Lieder produziert hat. Neben Blunck ist im Gesang zudem die Sängerin Regy Clasen zu hören, die Anfang 2020 verstorben ist. Parallel zur Albumveröffentlichung erscheint auch das neue Buch von Timo Blunck "Ein kleines Lied über das Sterben" (Emons) – ein Krimi über einen drogenabhängigen ehemaligen Mordermittler, der mittlerweile Hunde in einer Schrebergartenkolonie einfängt, bis auch dort eine Leiche auftaucht. Über Buch wie Album spricht und singt Timo Blunck heute, am Releasetag, exklusiv im studioeins!
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Folge vom 19.06.2025Erdmöbel30 Jahre Erdmöbel! Die Band aus Münster/Köln feiert ihr Jubiläum mit einer besonderen Tour, die sie in die großen Konzerthäuser führt. So natürlich auch in die Berliner Philharmonie. Bevor sie dort also im Juli auftreten, ist Erdmöbel heute schon im studioeins! Eine Gruftband aus der Provinz? Als Erdmöbel (benannt nach einem DDR-Begriff für Sarg) Mitte der 90er Jahre als Band, bestehend aus Markus Berges, Ekki Maas, Wolfgang Proppe und Christian Wübben, durchstarten will, lässt der Erfolg zunächst auf sich warten. Nach dem Release des Debütalbums 1996 auf einem kleinen Essener Label, verlässt die Band das westfälisch-schöne Idyll, zieht nach Köln und beginnt zu experimentieren. Während in Berlin (und bei radioeins) dann schnell die Elektro-Version ihres Songs "Dreierbahn" läuft, dauert es in der selbstgewählten neuen Heimat noch ein bisschen, aber Anfang der 2000er ist Erdmöbel auch im Rheinland etabliert. Gerade haben die vier Musiker ihr Jubiläumsalbum "Hätte Sehnsucht Gewicht" veröffentlicht. Darauf zu hören: Neuinterpretationen von Erdmöbel-Classics sowie drei komplett neue Stücke ("Museumsladen", "Künstler" und "Dieser Tage") gemeinsam mit dem Kaiser Quartett. Ohne letzteres schlägt die Band heute Abend im studioeins auf und lässt vor ihrem Konzert im Juli in der Philharmonie die letzten 30 Jahre schon einmal Revue passieren – im Interview und natürlich musikalisch.
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Folge vom 19.06.2025MittekillTechno-Blues, Elektro-Chansons, Punk-House. Es scheint als gäbe es nichts, was Friedrich Greiling nicht kann. Lang ist auch die Liste seiner Kollaborationen: An diversen Theatern textet und performt er als Singer-Songwriter; schreibt und produziert Stücke er mit und für andere Musiker*innen. Samstag ist Friedrich Greiling bei der Fête de la Musique mit einem Konzert dabei. "Es ist normal" – heißt es auf der neuen EP von Mittekill, einem der zahlreichen Projekte von Friedrich Greiling aka FreeDaRich und auf dem seine Intentionen und Anliegen deutlich zu spüren sind. Der Titel dieses Mini-Albums "with / and / for" steht nämlich für genau diese: Musik mit und für Menschen zu machen. Dazu kollaboriert Greiling natürlich mit anderen Musiker*innen – wie regelmäßig Henning Sedlmeir; tut sich aber auch mit weniger bekannten zusammen, zum Beispiel Mystery Girl, die ihre alltäglichen Erfahrungen im ostdeutschen Dorf als Bewohnerin einer Flüchtlingsunterkunft eben im Song "Es is normal" besingt. Und so unterschiedlich wie diejenigen, mit denen Greiling zusammenarbeitet, ist auch sein musikalischer Style. Bei seinem Auftritt auf der Fête de la Musique am Wochenende für die Berliner Obdachlosenhilfe erwartet die Zuschauenden ein Soli-Solo-Gig, bei dem Friedrich Greiling den Fokus eher auf das Politische legt und worüber er vorab auch bei uns im Programm – als radioeins Lokalmatador – spricht.