Spätestens seit ihrem 2006er Debütalbum "Inside In / Inside Out" und damit seit bald 20 Jahren zählen The Kooks zu den Bands, die die Fackel des Britpop auch im neuen Jahrtausend erfolgreich am Brennen und Leuchten halten. Trotzdem sie also alles andere als Newcomer sind, verspürte Sänger und Gitarrist Luke Pritchart, als es an die Arbeit zu ihrem siebten Album "Never/Know" ging, den Wunsch, sich wie ein "Debütant" zu fühlen – sich der Musik frei von jeder Routine mit Staunen und Neugier zu nähern. Jedoch steckt dahinter nicht die etwaige erfolgsheischende Absicht, frühe Erfolge durch einen schnöden Neuaufguss zu wiederholen: "Es geht nicht darum, den Sound unseres ersten Albums zu kopieren", erklärt Pritchart, "sondern zu den Wurzeln unserer Einflüsse zurückzukehren und uns zu fragen: 'Was ist die Identität dieser Band?'" Auf jeden Fall eine andere, als noch vor Kurzem – scheint doch die "Neugeburt" nicht ohne die entsprechenden Schmerzen vonstattengegangen zu sein und das aktuelle Kern-Line-up der Kooks derzeit nur aus Luke und Lead-Gitarrist Hugh Harris zu bestehen. Auf dem Album zu hören ist zwar neben Tour-Bassist Jonathan Harvey auch der langjährige Schlagzeuger Alexis Nunez, über den es allerdings weiter heißt, er werde mit der Band touren, obwohl er plane, sie zu verlassen. Einigermaßen verwirrend – aber vielleicht lässt sich das ja im Interview aufklären, wenn Pritchart und Harris uns heute im studioeins besuchen. Bei der Gelegenheit werden die beiden uns natürlich ein paar Songs live präsentieren – zum Beispiel wird es neben der bereits seit einige Zeit fröhlich ihre Runden auch im radioeins-Tagesprogramm ziehenden ersten Single, dem Quasi-Titeltrack "Never Know", auch den erst heute erscheinenden Nachfolger "Sunny Baby" zu hören geben; beide in besonderen Akustikversionen. Das dürfte die Wartezeit, bis das Album "Never/Know" am 9. Mai dann in Gänze endlich erscheint, doch ein wenig versüßen und die Vorfreude schüren, nicht?

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Folge vom 14.03.2025The Kooks
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Folge vom 13.03.2025Alexander Scheer singt David Bowie"Niemand im Universum des Pop hat die Grenzen zwischen Leben und Kunst authentischer verwischt als David Bowie" – das sagt Alexander Scheer über den Künstler, dessen Lieder er ab dem 20. März am Berliner Ensemble singt. "Heroes – Scheer singt Bowie" heißt der Abend und ist eine musikalisch-literarische Hommage. Es handelt sich um eine Spurensuche, die Literatur mit Bowies Liedern verbindet und nebenbei überraschende Querverbindungen spinnt. Alexander Scheer ist einer der wandlungsfähigsten Schauspieler seiner Generation. Im Film hat er bereits einige Pop-Ikonen verkörpert, darunter Keith Richards, Andy Warhol und natürlich Gundermann. Scheer singt Bowie – wir können es kaum erwarten und haben ihn eingeladen zum Interview und Live-Set mit Steve Patuta am Piano. Alexander Scheer im studioeins bei Marion Brasch.
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Folge vom 13.03.2025BuntspechtDas selbsternannte "Wiener Indie-Kammerpop-Kollektiv" namens Buntspecht scheint ein Faible für das Brechen von Regeln zu haben. War es beim 2023er Album noch die Grammatik, die angesichts des Titels "An das Gestern, das nie Morgen wurden darfte. Ich warte" so manchen ihrer Grundsätze links liegen gelassen sah, verhohnepiepeln die Österreicher heuer mit dem Nachfolger "Konstrukt 5" die gute, alte Zählkunst. Denn, na klar: "Konstrukt 5" ist das sechste Album der Gruppe. Seinen Anfang nahm das Werk in einem alten Haus am Fuße des Rax-Gebirges. Dort trafen sich Sänger/Gitarrist Lukas Klein und Florentin Scheicher, der seine Trompete und seine Melodica mitbrachte, um mit diesem nicht ganz gewöhnlichen Instrumentarium erste Song-Ideen zu erarbeiten. Gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern, Antonia Luksch (Cello, Gesang), Roman Geßler (Saxofon), Florian Röthel (Schlagzeug) und Jakob Lang (Bass), wurden diese dann im Studio finalisiert und um weitere Lieder ergänzt. Herausgekommen ist ein Album, dessen Botschaft die Band als "aus Fatalismus geborenen Optimismus" charakterisiert. Eine Platte zur Zeit also, die diese aber dennoch transzendiert, wie Lukas Klein erläutert: "Es ist gerade nicht so einfach. Kriege, Krisen, Trump – es ist nahezu unmöglich, in diesen hochpolitisierten Zeiten leichte Stücke zu schreiben. Man will diese Themen nicht eins zu eins in seiner Kunst haben, aber sie sind natürlich automatisch ein Teil davon. Mir geht es darum, das zu verinnerlichen und nicht zu negieren, aber uns gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit zu erhalten.“
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Folge vom 12.03.2025AŸAIm März 2023 wurde das Publikum im Berliner Kesselhaus Zeuge eines spektakulären Ereignisses: Begleitet von nicht weniger als 14 Musiker:innen verschiedenster Nationalitäten und Genres trat AŸA auf, um die Songs ihrer EP "USED" sowie weitere, bislang unveröffentlichte Stücke live zu spielen. Die Reaktionen vor Ort waren euphorisch, was auch beim Hören des dabei mitgeschnittenen und vor wenigen Tagen erschienenen Albums "Live In Berlin" spürbar ist. In ihrer Musik verbindet die in der deutschen Hauptstadt lebende marokkanisch-jemenitischen Künstlerin die Traditionen ihrer Herkunft mit zeitgenössischen Pop- und R'n'B-Melodien zu einem spannenden Neo-Soul-Sound – mit Botschaft: Nichts Geringeres als eine "Alchemie schwieriger Wahrheiten" will sie vollbringen, indem sie "das Gewicht von Frauenrechten, Freiheit, bedingungsloser Liebe, Heilung durch Trauma und die Kraft der Gemeinschaft in Melodien verwandelt, die mühelos durch die Luft gleiten."