Die Coronakrise trifft alle, einige trifft sie aber härter als andere. Berufstätige Mütter müssen derzeit noch stärker zwischen Beruf und Familie jonglieren als das ohnehin schon der Fall ist. Immerhin bleibt unbezahlte Arbeit im Haushalt und in der Kinderbetreuung traditionellerweise an ihnen hängen. Fehlen Schulen und Großeltern, müssen sich viele Frauen gezwungenermaßen als Lehrerin und Köchin neu erfinden und zwischen Videokonferenzen und Kinderbespaßung hin und herspringen. Bei dieser Workload scheint jeder Tag mehr als 48 Stunden zu haben. Wie geht es den Österreicherinnen also zwischen Haushalt oder Homeoffice? Und gibt es durch die Pandemie einen Backlash im Feminismus?
Wir haben bei zwei berufstätigen Mamas nachgefragt. Außerdem haben wir mit der Ökonomin Katharina Mader von der WU gesprochen. Sie hat in einer Studie erhoben, wie sich Familien in Österreich während der Coronakrise die unbezahlte Arbeit daheim aufteilen. Kleiner Spoiler: Die Ergebnisse sind ziemlich ernüchternd…
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Folge vom 14.11.2020Femality: Zwischen Homeoffice & Haushalt
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Folge vom 14.11.2020Femality: Menschenrecht AbtreibungDie Corona-Krise trifft alle Lebensbereiche - auch die höchstpersönlichen. So wie etwa den eigenen Körper. Mit dem Herunterfahren der Krankenhäuser während des Lockdowns, wurden “nicht akute” Operationen verschoben. Viele Spitäler boten damit für mehrere Wochen keine Abtreibungen mehr an. Die ohnehin prekäre Situation für ungewollt Schwangere* vor allem in Westösterreich spitzte sich damit zu. Betreuungspflichten, Homeoffice und Quarantänemaßnahmen während des Lockdowns machten eine Fahrt in das besser versorgte Wien für viele undenkbar. Dabei hätte die von Gynäkolog*innen längst geforderte Liberalisierung rund um den medikamentöse Schwangerschaftsabbruch die Abtreibungs-Krise entschärft. Die Abtreibung mit Medikament ist in Österreich aber noch immer nur in Kliniken erlaubt.
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Folge vom 14.11.2020Femality: Frauenproteste in WeißrusslandDie Frauenproteste in Belarus sind friedlich. Die Demonstrantinnen ziehen ihre Sonntagskleider an und gehen mit Blumensträußen unter den Armen auf die Straße. Sie verteilen Eis an Sicherheitskräfte und halten sich an den Händen. Was genau sie wollen? Dass die Gewalt endlich aufhört. Was sie vom Regime kriegen? Noch mehr Gewalt. In dieser Sendung von Femality sprechen Julia Pabst und Johanna Hirzberger mit Yanna, der Initiatorin der Minsker Frauenproteste. Sie erzählt uns von den ersten Protesttagen, dem Blut auf der Straße, dass in den frühen Morgenstunden wie durch Zauberhand verschwindet und warum sie, als politisch bisher uninteressierte junge Frau, sich dazu entschließt gegen die Gewalt der Regierung zu demostrieren.
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Folge vom 11.11.2020Femality: Feminismus und IslamBevor ihr glaubt, dass wir uns in einer White Saviourism-Debatte à la Alice Schwarzer verrennen und Muslimas allein durch ihr Kopftuch definieren - Halt Stop - keine Sorge, wir framen das laut FPÖ “ach so böse” Kopftuch nicht als ein Symbol der patriarchalen Unterdrückung. Auch wenn wir, Johanna und Julia nach außen hin wie weiße Mainstreamfeministinnen aussehen, wollen wir Feminismus hier bei Femality inklusiv und intersektionell ausleben. Aus unserer Sicht ist klar: Echter Feminismus muss für alle Geschlechter, alle sozialen und ethnischen Gruppen und alle Religionszugehörigkeiten da sein. In der Öffentlichkeit herrschen trotzdem Vorurteile darüber, wie eine Feministin auszusehen hat. Alle, die diesem Bild nicht entsprechen, werden gerne an den Rand gedrängt. So zum Beispiel auch die Protagonistinnen unserer heutigen Sendung: Muslimas. Feminismus ist etwas für weiße, nichtmuslimische Frauen. Wir müssen an diesem Bild arbeiten fordern unsere Gäste. Und wir stimmen ihr 100 Prozent zu, auch aus journalistischer Sicht. Wenn man sich überlegt, dass Medien ein Spiegel unserer Gesellschaft sein sollen und darf es doch nicht wahr sein, dass unter 126 befragten Führungskräften von deutschen Medien weder ein Chefredakteurinnen und Chefredakteure of colour gab dabei war noch eine Person aus einer muslimisch geprägten Familie.