„Ich teile mein Leben mit, um anderen Mut zu machen“. Der katholische Theologe und Bestsellerautor Pierre Stutz stellte die Weichen nach einer Lebenskrise neu: Er arbeitete nicht mehr für die katholische Kirche – allerdings ohne auszutreten – und heiratete seinen Lebensgefährten. 2022 zählte er zu den Prominenten, die ihre queere Identität in der Aktion „#OutInChurch: für eine Kirche ohne Angst“ öffentlich machten. „Heute darf ich endlich zu mir stehen“. Seine mehr als 40 Bücher haben eine Auflage von einer Million Exemplare. Seine Autobiografie nennt er „Wie ich der wurde, den ich mag“.

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 16.12.2023Pierre Stutz: „Ich war auf der Flucht vor meinen homosexuellen Begabungen“
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Folge vom 09.12.2023Hannes Jaenicke: „Ohne Götz George wäre ich heute nicht da, wo ich bin“Er ist viel mehr als einer der bekanntesten deutschen Schauspieler: Hannes Jaenicke ist auch Tierschützer und unermüdlicher Streiter für die Umwelt. Mit seiner preisgekrönten ZDF-Reihe „Hannes Jaenicke im Einsatz“ porträtiert er bedrohte Tierarten, prangert Umweltzerstörung an und zeigt die Folgen des Klimawandels. Doch selbst in seinen hocherfolgreichen Amsterdam-Krimis für die ARD, die er als sein „Baby“ bezeichnet, spielen Umweltthemen eine wichtige Rolle.
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Folge vom 02.12.2023Alona Karavai: „Meine Generation kennt keine sicheren Zeiten“Die Kuratorin und Kulturmanagerin Alona Karavai floh 2014 aus Donezk, acht Jahre vor dem russischen Angriff auf die ganze Ukraine – als der Krieg im Donbas begann und ihre Heimatregion zerstört wurde. Sie studierte später an der TU Kaiserslautern, gründete eine NGO und betreibt im Südwesten der Ukraine eine Artist Residence als Flucht- und Ausstellungsort. So trotzt sie einem Feldzug, der auch der ukrainischen Kultur gilt. Und rettet vom Krieg bedrohte Kunst. 2023 erhielt sie dafür den Kairos-Preis. „Wir haben viel verloren. Nach dem Krieg werden wir da stehen, wo wir vor 40 Jahren waren.“
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Folge vom 25.11.2023Safiye Can: „Ich bin in die Welt geworfen worden als Dichterin“„Lest Gedichte!“ Ihren Aufkleber drückt Safiye Can einem schnell mal in die Hand oder heftet ihn an den nächsten Laternenpfahl. Als Lyrikerin ist sie quasi Bestseller-Autorin: Ihr Gedichtband „Rose und Nachtigall“ ist inzwischen in der achten Auflage erschienen. Poesie und Politik gehen dabei Hand in Hand: Die studierte Philosophin schreibt Liebesgedichte, aber auch über die Diskriminierung von Frauen und über Rassismus. Das Gefühl ausgegrenzt zu werden, kennt sie. Safiye Cans Eltern sind aus der Türkei nach Deutschland eingewandert, ihre Familie hat eine tscherkessische Migrationsgeschichte.