Wie ein Naturereignis hat Senthuran Varatharajah 2016 mit seinem Debutroman „Vor der Zunahme der Zeichen“ – über Brüche in migrantischen Biografien – die deutsche Literaturszene betreten. Heimat, sagt der aus Sri Lanka stammende Schriftsteller, sei für ihn ein Ort der Fremde: eine Kategorie, die keine Rolle spiele. In seinem aktuellen Roman „Rot (Hunger)“ beschreibt der studierte Theologe und Philosoph eine brutale Form der Sehnsucht: Einen monströsen Kriminalfall, in dem der Täter das Opfer, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile davon isst, erzählt er als Liebesgeschichte.

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 16.09.2023Senthuran Varatharajah: „Ich fühle mich nicht mehr bedroht als sonst.“
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Folge vom 09.09.2023Emil Steinberger: „Ich hab‘ einfach so viel Glück im Leben“Über seinen „Emil“ haben viele Millionen seit den 70er-Jahren Tränen gelacht. In diesem Jahr wurde der Schweizer Kabarettist Emil Steinberger 90, war auf Tournee mit neuem Programm und schreibt seine Autobiografie. Seit 2014 lebt der Luzerner mit seiner Frau Niccel in Basel, mit der er auch immer wieder zusammen Kunst macht. Er erzählt von seiner langen Kabarettkarriere, seiner Zeit in New York, aber auch wie er es schafft, mit 90 noch voller Energie und Neugier zu sein.
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Folge vom 28.08.2023Mirna Funk: „Porsche ist für Frauen gemacht“Mirna Funk polarisiert: Sie schreibt über Sex, über ihr Leben als glückliche Single-Mutter, sie klärt über das moderne Judentum auf und studiert nebenbei Philosophie an der Humboldt-Universität. Zudem ist sie Autorin zweier Romane und zahlreicher Artikel. Mirna Funk wuchs als eine der wenigen Jüdinnen in der DDR auf. In Berlin lebt sie noch heute mit ihrer kleinen Tochter, doch auch Tel Aviv ist für sie Heimat. Für ihre Art zu leben, erfährt sie viel Anfeindungen, auch von linken Feministinnen.
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Folge vom 21.08.2023Eckhart Nickel: „Pop ist für mich das Schönste.“Kaum ein zeitgenössischer Schriftsteller schreibt so elegant, klug und sinnlich über das Reisen wie der 1966 in Frankfurt geborene Gentleman-Traveller Eckhart Nickel. Nickel, der mit seinem Roman „Hysteria“ für den Deutschen Buchpreis nominiert war, bereist naheliegende und weit entfernte Orte gleichermaßen, nutzt alle Verkehrsmittel stets in angemessener Kleidung und mit den passenden Büchern im Gepäck.