„Die NS-Zeit hat sich bei uns bis in die vierte Generation ausgewirkt“, erklärt die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen. Deshalb sei Geschichtsarbeit zur Shoah nicht an eigenes Erleben geknüpft und auch nicht von Herkunft abhängig: „Die Grundlage ist Wissen, eine Frage der Ansprache“. Als Politikwissenschaftlerin hat Elke Gryglewski unter anderem über das Verhältnis muslimischer Jugendlicher zur NS-Diktatur geforscht. Die steigende Zahl von Anschlägen auf Gedenkstätten zeigt für sie, dass „die Forderung der Rechten nach einer anderen Erinnerungskultur salonfähiger wird.“
                
                
            
        Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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    Folge vom 27.01.2024Elke Gryglewski: „Antisemitismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“
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    Folge vom 20.01.2024Matthias Brandt: „Man muss manchmal Dinge tun, vor denen man Angst hat“Die deutsche Sprache ist Matthias Brandts Beruf – als Schauspieler, Autor und Sprecher. Daher ist es nur konsequent, dass er 2024 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz für „Verdienste um die deutsche Sprache" ausgezeichnet wird. Das Fernsehpublikum kennt Matthias Brandt aus zahlreichen Filmen, zuletzt aus Christian Petzolds „Roter Himmel“ und als Polizeiruf-Kommissar Hanns von Meuffels. Seine beiden Bücher „Raumpatrouille“ und „Blackbird“ wurden Bestseller, seine Stimme prägte viele Hörbuch-Produktionen, immer ausgezeichnet durch Humor und eine Spur Melancholie.
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    Folge vom 13.01.2024Birgit Weyhe: „Ich habe gelernt, dass ich noch besser zuhören muss“Was bedeutet kulturelle Aneignung? Die Graphic-Novel-Autorin Birgit Weyhe geht der Frage in ihrem Werk „Rude Girl“ nach. Sie erzählt die Geschichte von Priscilla Layne, einer afroamerikanischen Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln. Zugleich fragt sie: Kann sie als weiße deutsche Autorin diese Geschichte erzählen? In „Madgermanes“ hatte sie bereits über mosambikanische Vertragsarbeiter*innen in der DDR geschrieben. Ihre Kindheit verbrachte Birgit Weyhe in Uganda. Heute zählt sie zu den wichtigsten Zeichnerinnen Deutschlands. Für ihre Graphic Novels wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
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    Folge vom 30.12.2023Ewald Frie: „Ich will die Unselbstverständlichkeit der Gegenwart zeigen“Wie bewältigt man Krisen? Im Kriegs- und Katastrophenjahr 2023 veröffentlichte der Tübinger Historiker Ewald Frie mit einem Kollegen den Band „Krisen anders denken“. Und fragt, wie Menschen früher mit Bedrohungen umgingen. Optimismus, Solidarität und Glauben, meint er, seien Muster, die auch wir anwenden können. Ewald Frie ist mit Landwirtschaft aufgewachsen: „Ein Hof und elf Geschwister“. Er hat sie interviewt und erzählt die Geschichte seiner Familie als stillen Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland – wie die Welt seiner Eltern unterging. Dafür erhielt er den Deutschen Sachbuchpreis.