Auf 240 historischen und zeitgenössischen Reiseplakaten führt die Ausstellung FERNE LÄNDER, FERNE ZEITEN im Folkwang Museum Essen durch Sehnsuchtsländer vergangener Jahrzehnte. Felicitas Hoppe hat dazu literarische Miniaturen verfasst. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, dass die Reiseplakate im Grunde nichts anderes zeigen als Bilder vom Paradies, wie es in der Bibel steht. Was früher Reiseplakate waren, sind heute Insta-Posts und Reels. So hat der Reisende selbst die Aufgabe übernommen, für das Reiseland zu werben - wie es früher die Reiseplakate taten, erklärt Hoppe und macht weiter einen Ausflug in vergangene Jahrhunderte, in denen die Pilger unterwegs waren und es Vergnügungsreisen noch gar nicht gab.
Die Ausstellung FERNE LÄNDER, FERNE ZEITEN / Sehnsuchtsfläche Plakat mit Geschichten von Felicitas Hoppe ist bis zum 7. Juli im Essener Museum Folkwang zu sehen
https://www.museum-folkwang.de/de/ausstellung/ferne-laender-ferne-zeiten

Kultur & Gesellschaft
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DOMRADIO.DE stellt Autorinnen und Autoren vor und stellt ihnen die Gretchenfrage.
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Folge vom 22.03.2024FERNE LÄNDER, FERNE ZEITEN, Reiseplakate im Folkwang Museum / Felicitas Hoppe über Reisen ins Paradies
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Folge vom 22.03.2024Martin Schäuble über die Geschichte der Israelis und Palästinenser / Das Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erlebenKeine Generation von Israelis oder Palästinensern erlebte im 20. und 21. Jahrhundert eine Zeit ohne militärische Auseinandersetzung. Beide Seiten sind von Kriegen und Anschlägen traumatisiert. Der Konflikt scheint gerade zurzeit – nach dem Massaker der Hamas und dem Krieg in Gaza - unlösbar. Aber man kann ihn immerhin erklären und vielleicht ist das ja auch ein Anfang. Martin Schäubles Jugendbuch: Die Geschichte der Israelis und Palästinenser / Der Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erleben erklärt mit den Stimmen der Menschen in Israel und Palästina, wie es soweit kommen konnte. Schäubles Buch ist ein hochaktuelles Buch, ein lehrreiches Buch für Jugendliche ab 14 Jahren. Schäuble wirft sehr anschaulich einen Blick in die Vergangenheit des Landes, besonders aber läßt er die Menschen vor Ort sprechen. Auf seinen Reisen - oft zu Fuß - hat er den Israelis und Palästinensern zugehört und hat sie erzählen lassen, was der Konflikt für ihren Alltag bedeutet. Martin Schäuble / Die Geschichte der Israelis und Palästinenser / Der Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erleben / Hanser Verlag mit zahlreichen Fotos, historischen Originalzitaten und aufklärenden politischen Landkarten / 240 Seiten / 22 Euro. https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/martin-schaeuble-die-geschichte-der-israelis-und-palaestinenser-9783446279339-t-5205
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Folge vom 20.03.2024Dana von Suffrin über ihren Roman 'Nochmal von vorne' / Eine nicht ganz normale deutsch-jüdische Familie"Während Rosas deutsche Mutter Zeit ihres Lebens eine regelrechte Obsession für den Holocaust entwickelt hatte, schienen die Traumata des in Israel geborenen jüdischen Vaters stärker im Jom-Kippur-Krieg zu wurzeln als im Nationalsozialismus. Die Mutter sprach ohne Unterlass von der Schuld der Deutschen, wohl bemerkt ohne die individuelle Schuld der Groß- und Urgroßeltern ausdrücklich zu benennen". In dem Roman 'Nochmal von vorne' erzählt die Autorin Dana von Suffrin die Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Jeruscher aus der Perspektive der Tochter Rosa. Eine überaus schwierige, zerstrittene Familie, die tief verstrickt ist in ihrer ganz unterschiedlichen Herkunft, in ihrer unterschiedlichen Familien-Geschichte und in ihren unterschiedlichen Charakteren. Ein Buch, das uns auf berührende Weise mitnimmt in diese Familie, das nichts erklärt, entschuldigt oder bis ins Letzte verständlich macht, aber doch durch das empathische Erzählen bändigt und tröstet - und lange nachdenken läßt. Dana von Suffrin / 'Nochmal von vorne' / Kiepenheuer & Witsch / 235 Seiten / 23 Euro. https://www.kiwi-verlag.de/buch/dana-von-suffrin-nochmal-von-vorne-9783462002973
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Folge vom 19.03.2024Mirrianne Mahn über ihren Debutroman 'Issa' / Zu Schwarz für Deutschland und zu deutsch für Kamerun‚Mein Gefühl der Verlorenheit, gefangen zwischen zu Schwarz in Deutschland und zu deutsch in Kamerun‘. So fühlt sich Issa in dem Debutroman von Mirrianne Mahn. Die Autorin erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus Deutschland, die nach Kamerun zurückkehrt. Dort ist sie geboren und hat auch die ersten Jahre ihrer Kindheit verbracht. Jetzt hat sie ihre Mutter nach Kamerun geschickt, denn Issa ist schwanger, sie ist unverheiratet und soll in Kamerun den heilsamen Weg der Rituale ihrer Vorfahren für schwangere Frauen gehen, damit das Kind gesund auf die Welt kommt. Der Roman ‚Issa‘ erzählt die Geschichte einer Emanzipation. Issa lebt zwischen den Kulturen ihrer afrikanischen Familie und ihrem Leben in Deutschland. Eindrucksvoll erzählt die Autorin auch von den Traumatisierungen der Vorfahren von Issa aus der Kolonialzeit, Traumata, die über Generationen weitergegeben werden. Und sie erzählt davon, wie Issa sich der Kultur und den Riten ihrer Familie in Kamerun nähert und sie auch zu verstehen und zu erleben lernt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Mirrianne Mahn, warum es besonderen Mut erfordert hat, diesen Roman zu schreiben. ‚Issa‘ von Mirrianne Mahn / Rowohlt Verlag / 300 Seiten / 24 Euro. https://www.rowohlt.de/buch/mirrianne-mahn-issa-9783498003906