Ein gelungenes Wahlprogramm, aber nur ein dröger Kandidat. Warum die SPD nicht aus den Puschen kommt.
Jetzt hat auch die SPD ganz offiziell einen Kanzlerkandidaten: Dass es Olaf Scholz wird, war lange klar, am Sonntag wurde er jetzt auch auf einem digitalen Parteitag mit 96,2 Prozent gewählt. Seine zentralen Wahlkampfthemen: "Mobilität, Klima, Digitalisierung und Gesundheit." Und er will Kanzler werden. Doch danach sieht es zumindest momentan so gar nicht aus. Bringt dieser Parteitag die Wende für die SPD?
Die Partei versuche sich neu zu erfinden und habe eine überzeugendes Programm vorgelegt. Aber Hartz IV klebe noch immer bleischwer am Image der SPD - und an der Biografie von Scholz. Mit ihm trete ein Spitzenkandidat an, der damals alles mitgetragen - und der deshalb ein Glaubwürdigkeitsproblem hat. "20 Jahre im Geschäft: Scholz bleibt Scholz", sagt Mike Szymanski aus dem SZ-Hauptstadtbüro. Begeisterungsstürme entfache der Finanzminister nicht. Er sei eher "dröge und sachlich". "Scholz sei nicht der beste Kandidat, sondern der einzige." Tatsächlich aber habe es aber wohl keine personelle Alternative zu ihm als Kanzklerkandidaten gegeben. Möglichweise könne ihm aber die Wärme der Mainzer Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Wahlkampf helfen.
Weitere Nachrichten: Wissler und Bartsch sind Linke-Spitzenkandidaten, Priorisierung für Johnson & Johnson aufgehoben.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Carolin Lenk
Zusätzliches Audiomaterial über SPD Bundesparteitag.

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Folge vom 10.05.2021SPD: "Scholz ist nicht der beste Kandidat, sondern der einzige"
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Folge vom 07.05.2021Statt Patent-Freigabe: Ein Marshallplan fürs ImpfenDie Wende der USA bei den Impfstoff-Patenten sorgt für Druck. Warum eine andere Idee sinnvoller ist. Gerade hat die US-Regierung unter Joe Biden eine radikale Wende verkündet: Im Rahmen der Welthandelsorganisation sind die Vereinigten Staaten jetzt für die zeitweise Aussetzung der Patente für Impfstoffe gegen Corona. Ein Vorschlag, den die Weltgesundheitsorganisation “als historischer Meilenstein” feiert. Doch einer, der vor allem von Ländern blockiert wird, in denen die Pharmaindustrie stark ist. Und so ist auch die Bundesregierung skeptisch. Das Wirtschaftssystem basiert eben in weiten Teilen der Welt auf dem Eigentumsrecht, sagt der Leiter der SZ-Wirtschaftsredaktion Marc Beise. Er zweifelt daran, dass dieser Schritt mehr Medikament auf den Markt bringen würde. Denn es sei nicht so einfach, nur die Patente zur Verfügung zu stellen. Dafür sei vielmehr ein großes, kompliziertes “Ökosystem” im Zusammenspiel von vielen Spezialisten nötig. Gebildet und unterstützt von einem Fond, in den die reichen Staaten Milliarden einzahlen könnten. In den USA gebe es eine Initiative für einen “weltweiten Marshallplan fürs Impfen”. Und auch er unterstütze eine kleine schlagkräftige Einheit aus Fachleuten und sehr viel Geld im Rücken, wie die, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder wirtschaftlich auf die Beine gebracht habe. Weitere Nachrichten: Aktuelle Corona-Lage, NSU 2.0: Vorwürfe gegen Bayerns Justiz. Redaktion, Moderation: Lars Langenau Redaktion: Antonia Franz Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz.
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Folge vom 06.05.2021Der deutsche "Wohlfühl-Klimaschutz"Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Aber wie will die Politik das schaffen?
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Folge vom 05.05.2021Corona-Risiko: Wenn die Postleitzahl entscheidetIn sozialen Brennpunkten verbreitet sich das Coronavirus gerade schneller als an anderen Orten. Mobile Impfangebote wie in Köln-Chorweiler sollen das ändern.