In Indien wütet das Coronavirus. Hunderttausende sind infiziert und das Gesundheitssystem ist kollabiert. Was hat diese Welle verursacht?
Die offiziellen Zahlen machen demütig: Am Mittwoch wurden in Indien 360.960 Corona-Infektionen neu gemeldet. Inzwischen sind es fast 18 Millionen nachgewiesene Fälle, die weltweit zweitmeisten Infektionen nach den USA. Mit offiziell annähernd 3300 neuen Toten an einem Tag wurde die Schwelle von 200 000 Todesfällen in Verbindung mit dem Virus überschritten. Traurige Rekorde.
Die Zahlen sind nicht besonders valide, sagt SZ-Asienkorrespondent David Peifer. Sowohl die Infektionen als auch die Anzahl der Toten seien eher geschönt oder “milde interpretiert”. Es werde in Indien nicht flächendeckend oder auch gar nicht getestet. Und wo getestet werde, da komme etwa einer von drei Covid-Tests positiv zurück. Das Gesundheitssystem sei in vielen Teilen des Landes bereits kollabiert. Der erneute Ausbruch vor allem in Städten wie Neu-Delhi hat laut Pfeifer mit den weitgehenden Lockerungen der Schutzmaßnahmen zu tun. Die Regierung habe fälschlich angenommen, das Virus schon fast besiegt zu haben. Doch dann hätten sich religiöse Massenfeste zu Superspreader-Events entwickelt.
Weitere Nachrichten:Streit über Rechte für Geimpfte, Verfassungsschutz beobachtet "Querdenker", EU-Parlament bestätigt Brexit-Handelspakt.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
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Folge vom 28.04.2021Corona in Indien: Religiöse Feste werden zu Superspreader-Events
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Folge vom 27.04.2021“Geimpft werden macht glücklich”Die Impfpriorisierung wird bald aufgehoben und dann gibt es auch mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene. Die Zuversicht, das Coronavirus in Deutschland zu besiegen, steigt. Nach der Blamage um die schnell wieder einkassierte “Osterruhe” hatten sich am Montagnachmittag Bund und Länder zu einem Impfgipfel verabredet. Das Ergebnis: Die Impfpriorisierung wird bald aufgehoben und dann gibt es auch mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene vom Coronavirus. Auch nimmt die Impfkampagne in Deutschland endlich Fahrt auf - und manche Hausärzte sind inzwischen "am Oberrand unserer Belastungsgrenze", wie die Virologin Nasim Motamedi aus einer Allgemeinarztpraxis bei München sagt. Geimpfte sollten schnell ihre Freiheiten zurück bekommen, meint Werner Bartens aus der SZ-Wissenredaktion. Auch sei es jetzt "höchste Zeit", in den Altersheimen mit Lockerungen zu beginnen. Grundsätzlich seien die Hausärzte zu spät in die Impfkampagne eingebunden worden, kritisiert Bartens. Aber jetzt seien "erstaunliche Fortschritte" zu verzeichnen. Ein befreundeter Impfarzt habe ihm gesagt: “Impfen macht glücklich, geimpft werden macht glücklich.” Täglich würden gerade ein Prozent der Bevölkerung geimpft. Bereits 24 Prozent seien es bis dato. Bis spätestens Pfingsten müssten also dringend mehr Freiheiten für Geimpfte und Genese gewährt werden. Ab spätestens Juli könne man wieder zuversichtlich sein. Registrierungen und Infos kostenfrei unter der Bundeshotline 116117 oder unter www.impfterminservice.de. Weitere Nachrichten: Bayern hebt Impfpriorisierung früher auf, Lockdown in der Türkei, Nagelsmann wird neuer Bayern-Trainer. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Franziska von Malsen, Antonia Franz Produktion: Carolin Lenk
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Folge vom 26.04.2021Drei Oscars für “Nomadland”: Ein Glücksfall!Der dreifach oscarprämierte Film von Chloé Zhao ist der Film zur richtigen Zeit. Einer der Resilienz entwickelt - und einer, der zurecht gegen Netflixs “Mank” gewonnen hat. Zum 93. Mal sind die bedeutendsten Filmpreise der Welt verliehen worden. Drei der vier Haupt-Oscars gingen an das Roadmovie "Nomadland" der aus China stammenden Filmemacherin Chloé Zhao. Einer davon an ihre Hauptdarstellerin Frances McDormand. Und die sich wünscht sich statt einer Dankesrede, dass man sich den Film auf der größten Leinwand anschauen sollte, die man finden kann. Die Preise seien absolut gerechtfertigt, sagt die SZ-Filmkritikerin Susan Vahabzadeh. “Nomandland” sei “ein Glücksfall von einem Film.” Er zeige großartige Bilder und entwickle eine unglaubliche Resilienz. Zudem sei die gesamte Verleihung viel diverser, als die beiden Oscars für McDormand und Anthony Hopkins vermuten lassen würden. Auch “Mank” von David Fincher sei ein “wahnsinnig schöner Film”, sagt Vahabzadeh. Aber im Vergleich wirke er trotz seiner Perfektion “unemotional und erstarrt”. Weitere Nachrichten: Corona wütet in Indien, Arbeitsverbot für Nawalnys Organisationen, globaler Rüstungsboom. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Carina Seeburg, Antonia Franz, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Carolin Lenk Zusätzliches Audiomaterial über ABC, SearchlightPictures und Movie Trailers Source.
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Folge vom 23.04.2021Fußball-EM: Es bleibt bei MünchenNach langen Diskussionen bleibt es im Sommer bei vier Fußball-EM-Spielen in München. Mindestens 14.500 Fans sollen dabei Platz in der Arena finden. Drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft sollten in München stattfinden. Doch weil sich auch Deutschland in der Pandemiebekämpfung schwertut, war nicht mehr sicher, ob München Austragungsort bleibt. Denn der europäische Fußballverband Uefa hat die Bedingung, dass Zuschauer ins Stadion müssen. Nun bleibt München Spielort und mindestens 14.500 Fans sollen bei den Partien zuschauen. Eine überraschende Entscheidung, meint SZ-München-Chef René Hofmann. Weitere Themen: Spahn über Coronalage, Merkel im Wirecard-Untersuchungsausschuss, Nawalny beendet Hungerstreik. **Moderation, Redaktion:** Jean-Marie Magro **Redaktion:** Lars Langenau **Produktion:** Valérie Nowak