Für Geimpfte und Genesene kommen Erleichterungen sehr bald. Ist das die Impfpflicht durch die Hintertür?
Bereits am Donnerstag diskutiert der Bundestag darüber. Am Freitag der Bundesrat. Und am Wochenende könnte bundesweit für Geimpfte und von Corona Genesene zumindest ein Teil der Normalität zurückkehren. Auch die Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen sollen für vollständig Geimpfte dann nicht mehr gelten. Noch sind diese Lockerungen dann nur Wenigen und vor allem Älteren vorbehalten. Ist das alles sinnvoll?
Rechtlich seien diese Lockerungen zwingend, sagt der SZ-Korrespondent am Karlsruher Bundesverfassungsgericht, Wolfgang Janisch. Freiheiten könnten nur beschränkt werden, wenn es dafür eine Rechtfertigung gibt. Wenn aber das Infektionsrisiko zurückgegangen sei, müsse man die Freiheiten selbstverständlich wieder zurückgeben. Den Vorwurf, dass jetzt eine Art Impfpflicht durch die Hintertür komme, deutet der Jurist anders. Man könne Erleichterungen für Geimpfte in einer Übergangszeit durchaus auch als positiven Anreiz für Impfskeptiker sehen. Wenn aber ein Großteil der Menschen geimpft sei, würden die Maßnahmen eh wegfallen.
Weitere Nachrichten: Tourismus in Bayern, Festnahme “NSU 2.0”, Zunahme politisch motivierte Kriminalität.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Antonia Franz
Produktion: Justin Patchett
Zusätzliches Audiomaterial über Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und Bundespressekonferenz.

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Folge vom 04.05.2021Rechte für Geimpfte: Droht ein Zwei-Klassen-Sommer?
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Folge vom 03.05.2021Pressefreiheit: Journalismus zwischen den StühlenAm “Tag der Pressefreiheit” lenken wir den Blick auf Willkür und Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten. Was auch wir erleben müssen. Die Pressefreiheit ist weltweit bedroht. Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” führt auf, dass sie in fast drei Viertel der Länder der Welt zumindest bedeutend eingeschränkt ist. Nicht nur in totalitären, repressive Staaten wie Nordkorea oder Eritrea, sondern auch in den USA, Großbritannien - und Deutschland. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ ist die Bundesrepublik von Platz 11 auf Platz 13 abgerutscht. Besonders in Zeiten der Pandemie sei es nicht leicht, aus den Gerichtssälen zu berichten, sagt SZ-Gerichtsreporterin Annette Ramelsberger. Auch würde vor allem Rechtsextremisten die Verfahren oft genug als Bühne nutzen - und wie auch auf Pegida- oder Corona-Demonstrationen offen drohen. Auf Bedrohungen per Mail reagiere sie inzwischen immer öfter mit Anzeigen. Problematisch sei inzwischen aber auch der Druck, den Anwälte gegen Journalisten ausüben würden. Doch wenn sie sich einschüchtern lasse, dann habe sie ihren Beruf verfehlt, meint Ramelsberger. Journalisten sollten “nicht auf einem Stuhl oder schon gar nicht auf einem Schoß sitzen, sondern zwischen den Stühlen”. Hier der Link zum Schul-Projekt “Journalismus macht Schule”. Antworten auf häufig gestellte Fragen der Leserinnen und Leser und Positionen der SZ finden Sie hier und in der Zeitung auf der Seite des Leserforums. Weitere Nachrichten: Lockerungen für Geimpfte, Oktoberfest-Absage, BKA zerschlägt Kinderpornografie-Plattform, DFB-Krise. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Carolin Lenk
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Folge vom 30.04.2021"Angespannte Lage": Blick in Deutschlands IntensivstationenDie Zahl der Covid-Intensivpatienten nimmt sehr leicht ab. Trotzdem bleibt die Situation ernst. Ein Gespräch mit einer Intensivpflegerin und einem Chefarzt. Wochenlang ist die Zahl der Covid-Intensivpatienten immer weiter gestiegen. Die Notfallmediziner haben wieder und wieder gewarnt: Es brauche strengere Maßnahmen, sonst drohe das Gesundheitssystem zusammenzubrechen. Erst jetzt geht die Zahl leicht zurück. Für Entspannung sorgt das aber nicht, erklären die Intensivkrankenpflegerin Katrin Rutten und der Ärztliche Direktor des Rotkreuzklinikums in München Marcus Hentrich. Weitere Themen: Biontech beantragt Impfstoff-Zulassung für Kinder ab 12, Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz, Massenpanik in Israel. **Moderation, Redaktion:** Jean-Marie Magro **Redaktion:** Lars Langenau und Vinzent-Vitus Leitgeb **Produktion:** Justin Patchett _Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz._
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Folge vom 29.04.2021100 Tage Biden: Sind die USA zurück?In den USA krempelt Joe Biden viel um, außenpolitisch ist er um Zusammenarbeit bemüht. Beim Impfen gilt aber ein altes Trump-Prinzip: America First. 100 Tage ist Joe Biden nun im Amt. Innenpolitisch, das sagen viele Beobachter, legt er ein rasantes Tempo vor: Die USA impfen in großer Geschwindigkeit, die Wirtschaft zieht kräftig an und die Regierung schenkt jedem US-Bürger 1400 Dollar. Aber wie sieht es denn außenpolitisch aus? Sind die USA wirklich zurück? Auch hier hat Biden für viel Aufsehen gesorgt: Rückkehr ins Pariser Klimaabkommen, klare Abgrenzung gegenüber Russland und China. US-Korrespondent Hubert Wetzel spricht über die Unterschiede zwischen Bidens und Trumps Außenpolitik - und deren Gemeinsamkeiten. **Weitere Themen:** Karlsruhe erklärt Klimaschutzgesetz für in Teilen verfassungswidrig, Neuinfektionen in Deutschland nehmen ab. **Moderation, Redaktion:** Jean-Marie Magro **Redaktion:** Vinzent-Vitus Leitgeb **Produktion:** Carolin Lenk _Zusätzliches Audiomaterial über US Congress._