NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 02.07.2023Nachruf auf Fritz MauthnerErst vor wenigen Wochen, genauer: am 21. Mai 1923, hatte Fritz Mauthner seinen ersten Auftritt in diesem Podcast. Es war zugleich die letzte Gelegenheit für einen Text von ihm, da er kurze Zeit später verstarb. Die enorme Bedeutung, die dieser Sprachphilosoph, Schriftsteller und Journalist im späten Kaiserreich und in der frühen Weimarer Republik im öffentlichen Bewusstsein einnahm, lässt sich auch an der Anzahl der Nachrufe ablesen. In nahezu jeder der Zeitungen, die wir durchforsten, fanden wir einen kürzeren oder längeren Nekrolog. Aus der Fülle, der allerding über Wochen hinweg, auftauchenden Würdigungen bringt heute Paula Rosa Leu den Text der BZ am Mittag vom 2. Juli zu Gehör. Verfasst hat ihn der Schriftsteller und Satiriker Alexander Moszkowski.
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Folge vom 01.07.2023Religiöse Gemeinschaften in Berlin (I): MormonenFür die Vossische Zeitung schrieb im Sommer 1923 der uns mittlerweile, dank dieses Podcasts, wohlbekannte Autor Erdmann Graeser eine Serie von Artikeln, in denen er religiöse Gemeinschaften in Berlin besuchte, an deren Ritualen teilnahm und sich mit Gemeindemitgliedern unterhielt. Dabei reflektiert er auch die Vorurteile, die diesen kleineren religiöseren Gruppierungen entgegengebracht wurden. Den Auftakt dieser Reihe machten die Mormonen-Gemeinden, die sich selbst als die „Heiligen der Letzten Tage“ bezeichnen. Frank Riede hat sich für uns unter die Gläubigen gemischt.
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Folge vom 30.06.2023Was will die deutsche Frau?Zumindest mit dem Blick ins Ausland empfand sich die deutsche Frauenbewegung 1923 als sehr erfolgreich, hatte „frau“ doch schon viele Rechte für sich erkämpft. Im heutigen Artikel aus der Auslandsbeilage der Vossischen Zeitung vom 30. Juni verdeutlicht Dr. Margarete Meseritz, die 1913 in Nürnberg in Jura promoviert wurde und Mitbegründerin des Deutschen Juristinnenverbandes war, was für ein Weg noch zu gehen ist und was die weiteren Schritte sein könnten. Sie thematisert aber auch wie die Frauen sich politisch wirksamer organisieren sollten. Paula Rosa Leu liest.
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Folge vom 29.06.2023Jessner versus Degner: Briefwechsel zwischen Intendant und RezensentKurier, Bote, Post – die Namen vieler Presseorgane künden bis auf den heutigen Tag von der Abstammung der Zeitung von einer älteren Form der papierenen Sendung, der des Briefes. Abgesehen von der Rubrik der Leserbriefe sind solche, in der Zeitung abgedruckt, jedoch die Ausnahme. Eine solche indes findet sich im Vorwärts vom 29. Juni 1923, in dessen Morgenausgabe sich Leopold Jessner, Intendant des Staatlichen Schauspielhauses zu Berlin, direkt an den „sehr geehrten“ Kritiker Ernst Degner wendet und wegen einer Rezension zur Inszenierung von Hölderlins „Empedokles“ an seinem Haus wegen vorgeblicher sachlicher Unrichtigkeiten beschwert. Die Antwort ließ nicht lang auf sich warten: Degner formulierte einen Antwortbrief und sparte sich bei dessen Versendung bereits in der Abendausgabe desselben Tages gleich gänzlich den Weg zum Postkasten. Als lesender Kurier fungiert für uns Frank Riede.