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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 28.02.2023Die Schokoladen-WährungDie Inflation, die Anfang der Zwanziger Jahre herrschte, beschäftige bei weitem nicht nur die Wirtschaftsseiten der Zeitungen. Wir könnten für diesen Podcast beinahe täglich einen Artikel über die Preissteigerungen, den Wertverlust und die damit einhergehenden sozialen Probleme vertonen. Wir tun es hingegen nur ab und an, und wenn uns ein Artikel ins Netz geht, der das Thema auf besondere Weise anpackt. Wie etwa ein Text aus der Berliner Morgenpost vom 28. Februar 1923, in dem ein uns unbekannter Autor über die Einführungen und die Spekulation mit Schokoladen-Währung nachdenkt. Für uns notiert Paula Leu die Aktienkurse der Schokoladentafeln.
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Folge vom 27.02.2023Ein Flüchtlingsheim in RummelsburgDas Berlin in den sogenannten Goldenen Zwanzigern hat man sich als Stadt der großen Widersprüche vorzustellen. Der Glanz und Glamour der Vergnügungsviertel vor allem im reichen Westen kontrastierte mit einer heute kaum mehr vorstellbaren Armut, unter der weite Teile der städtischen Bevölkerung litt und die sich mit Lebensstandards verband, die heute in unseren Breiten zum Glück kaum mehr vorstellbar sind. Noch schlimmer als in den alteingesessenen proletarischen Wohnquartieren sah es dabei in den Flüchtlingsunterkünften aus, die aus dem Boden gestampft wurden, um etlichen durch Krieg und Grenzverschiebung heimatlos Gewordenen ein temporäres Dach über dem Kopf zu verschaffen. Die Berliner Volks-Zeitung begab sich am 27. Februar 1923 nach Rummelsburg und suchte dort eine ebensolche Einrichtung auf. Für uns an ihre Fersen geheftet hat sich Frank Riede.
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Folge vom 26.02.2023Der SparherdSchon vor 100 Jahren war man auf der Suche nach innovativen Ideen und cleveren Lifehacks, um Energie zu sparen. Damals weniger, um die Umwelt zu schonen, als vielmehr, um die immensen Kosten für Kohle, Koks und co. zu reduzieren. Dabei machte ein vermeintlicher Sparherd die Runde, über den im Vorwärts vom 26. Februar 1923 ein Autor unter dem Pseudonym „Tehateha“ in einer humorvollen Glosse schrieb. Ob diese Erfindung nun Segen oder ein Quell für Vergiftungen war, weiß Paul Leu.
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Folge vom 25.02.2023Wann soll die Frau heiraten?Dass viele der Zeitungstexte dieses Podcasts implizit ein aus heutiger Sicht problematisches Frauenbild transportieren oder als gegeben hinnehmen, dürfte niemandem entgangen sein. Heute hören wir einen ganz explizit dieses Frauenbild bestärkenden Text. Die Neue Zeit druckte am 25. Februar 1923 einen Ausschnitt des Buches „Mit 20 Jahren heiraten“ eines gewissen Dr. Maybach ab, der darüber nachdenkt, wann Frauen heiraten sollten, wann sie bestenfalls ihre Fähigkeiten im Haushalt erwerben sollten und über ähnliche Fragen. Dieses Dokument aus der Zeit, in der das Hauptziel der Frau noch darin bestand, unter die Haube zu kommen, liest für uns Paula Leu.