NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 21.02.2023Norddeutschland vor der VersteppungManche Schreckensszenarien sind älter, als man so denkt. Oder hätte irgendjemand gedacht, dass der Teufel von einer alsbaldigen Versteppung Norddeutschlands bereits vor einhundert Jahren an die Wand Berliner Tageszeitungen gemalt wurde? Die Gründe, die die dem Vorwärts allmittwöchlich beiliegende Heimwelt vom 21. Februar 1923 für ihre diesbezügliche Besorgnis ins Feld führt, unterscheiden sich zugegeben im Detail merklich von den heutigen Klimawandelanalysen. Manche Warnungen, etwa vor einer hemmungslosen Rodung der Wälder oder der gedankenlosen Begradigung von Flüssen, muten aber erschreckend vertraut an. Den Blick über die Stadtgrenzen hinaus ins dürre Land, das der Autor seinerzeit schon in einhundert Jahren Realität werden zu können prognostizierte, wagt für uns Frank Riede.
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Folge vom 20.02.2023Das Inserat im FilmAls die drei Säulen des aufkommenden Animationsfilms in Deutschland bezeichnet das Deutsche Institut für Animationsfilm in Dresden den abstrakten und experimentellen Animationsfilm, den Silhouettenfilm und den Werbe- und Beiprogramm Film. Diese Säulen befruchteten sich gegenseitig, bzw. es gab ohnehin personelle Überschneidungen. Julius Pinschewer, Walter Ruttmann, Lotte Reiniger, Georg Grosz, John Heartfield, Hans Fischerkoesen, und viele mehr waren auch für die Werbebranche tätig und brachten technische Innovationen und neue Ästhetiken hervor, die ebenso vom experimentellen Animationsfilm eingesetzt wurden. Daher verwundert es nicht, dass die Berliner Volks-Zeitung am 20. Februar 1923 ihre Aufmerksamkeit dem Werbefilm widmet. Paula Leu begründet für uns, warum der Werbefilm manchmal besser war als der Hauptfilm.
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Folge vom 19.02.2023Von Wollautos und neuen InsektenImmer wieder lieferten die Berliner Zeitungen unter der Kategorie „Vermischtes“ kurze, mehr oder weniger sensationelle Nachrichten aus aller Welt. In der heutigen Folge wenden wir uns diesem Genre aus dem Friedenauer Tageblatt vom 19. Februar zu. Wir erfahren etwas über Autos aus Baumwolle, die Länge des Schultages in Frankreich und über Hehlernetzwerke. Es lesen alternierend Frank Riede und Paula Leu.
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Folge vom 18.02.2023Der Landarzt„Der Landarzt“ war zwischen 1986 und 2012 über ein Vierteljahrhundert lang eine der beliebtesten Fernsehserien im ZDF. Ihre insgesamt 297 Folgen können an die längst vierstelligen Episodenzahlen von Auf den Tag genau zwar bei weitem nicht heranreichen, bedeuten gemessen an TV-Maßstäben aber eine durchaus stattliche Zahl. Jetzt ist außerdem das frühe Skript zu einer ungesendeten Pilotfolge aufgetaucht. Der von Fritz Konrad verfasste Text aus der Berliner Morgenpost vom 18. Februar 1923 entführt sein Publikum zwar nicht in die schleswigsche, sondern in die märkische Provinz. In puncto Erzählstruktur und Figurenzeichnung kann es der hier praktizierende Halbgott in Weiß jedoch mit jeder seichten Arztserie aus dem Fernsehzeitalter aufnehmen. In dessen Rolle schlüpft für uns, nein, nicht Christian Quadflieg und auch nicht Wayne Carpendale, sondern Frank Riede.