Heute spricht man vom "globalen Norden" und dem "globalen Süden", wenn es um Ungleichheit und Ungerechtigkeit in der Welt geht. Und dieses Wohlstandsgefälle zwischen den reichen Industrieländern und den armen "Entwicklungsländer" hielt das Nobelpreis-Komitee für eines der aktuell größten Probleme. Die drei US-Ökonomen, die gezeigt hatten, wie es zustande kommt und möglicherweise auch gelöst werden kann, erhielten 2024 den Wirtschaftsnobelpreis: Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. Nicht die geografische Lage, Klima oder Kultur seien dafür verantwortlich, dass die eine Region arm sei oder der andere Staat reich, sondern schwache Rechtsstaatlichkeit, korrupte Eliten und das Versagen politischer Institutionen. Ursachen, die in den meisten Wirtschaftsmodellen eher ignoriert wurden. (Wh. v. 2024) Gestaltung: Marlene Nowotny. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 24. 07. 2025.

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Folge vom 24.07.2025Die Nobelpreise 2024: Wirtschaft
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Folge vom 23.07.2025Die Nobelpreise 2024: ChemieErst auf eine ganz bestimmte Art gefaltet können Proteine, die chemischen Werkzeuge des Lebens, ihre Aufgabe im Körper erfüllen. Diese Faltung vorherzusagen, war ein lange unerfüllt gebliebener Traum der Biochemie. Ebenso, wie ein funktionsfähiges Protein "am Reißbrett" zu entwerfen und dann die zugrundeliegende genetische Information rückzurechnen. Für beides haben die drei Nobelpreisträger Programme entwickelt: "AlphaFold" von Demis Hassabis und John Jumper sagt die 3D-Struktur von Proteinen voraus. Mit "Rosetta" von David Baker lassen sich Proteine designen. Ihre preisgekrönten Arbeiten revolutionieren nicht nur die Grundlagenforschung, auch die Anwendungsmöglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein: von Enzymen, die Plastik abbauen, über die Untersuchung von Antibiotikaresistenzen bis hin zur Impfstoffentwicklung. (Wh. v. 2024.) Gestaltung: Birgit Dalheimer. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 23. 07. 2025.
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Folge vom 22.07.2025Die Nobelpreise 2024: PhysikDer Physik-Nobelpreis 2024 ging an zwei Pioniere der Künstliche Intelligenz-Forschung: an den Amerikaner John Hopfield und den Kanadier Geoffrey Hinton. Die beiden haben die Grundlagen für das maschinelle Lernen gelegt, auf dem heutige KI-Systeme basieren, von der Gesichter-Erkennung bis zu Sprachmodellen wie ChatGPT. Unübersehbar ist, wie KI unseren Alltag und das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine für immer verändert. Stellt sich die Frage, in welche Richtung? Hilton und Hopfield haben mit ihren prämierten Arbeiten auch potenzielle Risiken heraufbeschworen. Die Menschheit habe die Verantwortung, diese Technologie auf eine "sichere und ethische Weise" zu verwenden, sagte das Nobelpreis-Komitee bei der Bekanntgabe. (Wh. v. 2024.) Gestaltung: Robert Czepel. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 22. 07. 2025.
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Folge vom 21.07.2025Die Nobelpreise 2024: MedizinJede Körperzelle enthält dieselben Chromosomen und damit denselben Satz von Genen. Gene regulieren, wie sich daraus Muskel- oder Nervenzellen entwickeln. Und bei dieser Genregulierung spielt microRNA eine ganz entscheidende Rolle: winzige Moleküle der Ribonukleinsäure. Entdeckt wurden diese zu Beginn der 1990er Jahre von dem Biologen Victor Ambros und dem Genetiker Gary Ruvkun. Wegen der grundlegenden Bedeutung der microRNA für die Entwicklung und Funktion von Organismen dürfte sie auch an der Entstehung von Krankheiten wie Krebs und Stoffwechselstörungen beteiligt sein und damit einen neuen Ansatzpunkt für Therapien bieten. Auftakt einer Sommerserie zu den vier aktuellen wissenschaftlichen Nobelpreisen. (Wh. v. 2024) - Gestaltung: Sabrina Adlbrecht. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 21. 07. 2025.