Vom Schweizer Schriftsteller Max Frisch stammt der schöne Satz: Jedermann erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält. Man kann ihn fortschreiben – und sich zum Beispiel ein ganz anderes Leben erfinden und erträumen. Von dieser Sehnsucht – einer großen Sehnsucht – erzählt Saša Stanišić in seinem neuen Prosaband mit einem keineswegs kurzen und eingängigen Titel: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne.“ Ein kühnes und wildes Buch.

Kultur & Gesellschaft
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Folge vom 30.05.2024Saša Stanišić – Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne | Buchkritik
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Folge vom 29.05.2024Sebastian Guggolz (Hg) – Kafka gelesen: Eine AnthologieDie Anthologie „Kafka gelesen“ ist eine Einladung, fremden Lektüren zu folgen und mit 26 Autorinnen und Autoren in die Textwelt Kafkas aufzubrechen. Den ganz unterschiedlichen Erfahrungen ist eines gemeinsam: Sie verführen dazu, den Prager Schriftsteller neu und wieder zu lesen. Eine Rezension von Holger Heimann
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Folge vom 28.05.2024Hans-Gerd Koch – Kafkas Familie. Ein FotoalbumWar Franz Kafka ein Familienmensch? Diesen Eindruck hat der lebenslange Junggeselle eher nicht erweckt. Im Gegenteil, er pflegte gern das Image des Außenseiters. Doch der Eindruck trügt, wie Hans-Gerd Koch in seinem Fotoalbum „Kafkas Familie“ zeigt. Eine Rezension von Julia Schröder
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Folge vom 27.05.2024Günter Karl Bose – Kafka im Ostseebad Müritz (1923) | BuchkritikZum 100. Todestag Franz Kafkas legt der Germanist und Typograph Günter Karl Bose ein kunstvoll gestaltetes Kompendium vor: „Franz Kafka im Ostseebad Müritz (1923) ist ebenso sorgsam recherchiertes Dokument der letzten großen Liebe Kafkas zu Dora Diamant wie liebevoll gestaltete Chronik eines Sommers an der See – mit historischen Abbildungen, Annoncen und Artefakten. Eine Rezension von Ina Beyer