Eine jüdische Familie in Berlin – aber ohne Synagoge, ohne klare Zugehörigkeit. Lou, Kunsthistorikerin, ringt mit ihrer Ehe, ihrer Herkunft und familiären Erwartungen. Doch als sie zum 90. Geburtstag ihrer Tante nach Gran Canaria reist, gerät sie mitten in ein ex-sowjetisches Familienchaos aus alten Traumata, verdrängten Erinnerungen und neuen Lügen. Wer bestimmt, welche Geschichte erzählt wird? Und was bedeutet jüdische Identität heute? Olga Grjasnowa bringt all das in ihrem neuen Roman klug, bitter und pointiert auf den Punkt – in der Hörbuchfassung eindrucksvoll interpretiert von Marit Beyer.

Kultur & Gesellschaft
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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
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Folge vom 22.03.2025Familienchaos, Identitätssuche und jüdisches Erbe – Olga Grjasnowas neuer Roman „Juli, August, September“
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Folge vom 04.03.2025„Sachlich - Kritisch - Magisch. Der neue Realismus um 1925“ im Museum Engen„Die Neue Sachlichkeit wirft einen präzisen und analytischen Blick auf den Menschen. Die Künstlerinnen und Künstler wollen der Realität genau ins Auge sehen“ beschreibt Velten Wagner die Kunstströmung, die zwischen den beiden Weltkriegen entsteht. Der Engener Museumsdirektor hat mit über 80 Werken des Wiesbadener Sammlers Frank Brabant ein beeindruckendes Panorama dieser Zeit geschaffen.
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Folge vom 11.01.2025Zwischen Ludwigshafen und Paris: Der Experimentalmusiker Oliver AugstMit seinen akustischen Performances, Sound-Collagen und Hörspielen verortet sich der Experimentalmusiker Oliver Augst eher in der Bildenden Kunst als in der Musik. Vor allem, wenn man unter Musik nur die virtuose Beherrschung eines Instruments versteht. Der 63-Jährige wurde als Künstler und Komponist durch die Techno-Musik der neunziger Jahre inspiriert. In seinem jüngsten Hörspiel lässt er den „Weltkongress gegen Imperialismus und Kolonialismus“ von 1929 (Frankfurt am Main) als Klang-Kunstwerk wieder auferstehen.
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Folge vom 22.06.2024Situationship - erklärt von Annette Klosa-KückelhausDer Begriff Situationship beschreibt eine lockere Verbindung zweier Menschen – eine Art Schwebezustand zwischen Affäre und fester Beziehung, offen und doch emotional. Es ist im Deutschen ein relativ neues Wort, erste Belege finden sich im Jahr 2020. Vornehmlich wird es im Bereich der sozialen Medien gebraucht, zum Beispiel als Hashtag, dort ist es allerdings nicht unbedingt positiv konnotiert. Situationship ist ein Kofferwort, das sich zusammensetzt aus den englischen Begriffen „situation“ und „relationship“, also Situation und Beziehung. In diesem Kontext einer nicht eindeutig einschätzbaren Beziehung sind auch viele Entsprechungen mit anderem Fokus zu nennen, z.B. Benching (eine Hinhaltetaktik) oder Breadcrumbing (man wirft jemandem mit spärlichen Nachrichten immer nur „Brotkrumen“ zu, hat aber kein echtes menschliches Interesse). Der Hintergrund für all diese Formen könnte sein, dass man sich nicht 100%ig auf eine Beziehung einlassen und festlegen will, weil ja unter Umständen noch „etwas Besseres“ auf einen wartet im großen Angebot der digitalen Dating- und Beziehungsportale.