Ob Angela Merkel oder Olaf Scholz – wer immer im Kanzleramt regiert hat, hat beim Ausscheiden aus dem Dienst Anspruch auf einen großen traditionellen Zapfenstreich. Doch wo kommt der Begriff eigentlich her? Der „Große Zapfenstreich“ als militärische Ehrenbezeugung ist aus dem einfachen Zapfenstreich der Landsknechte im 15. und 16. Jahrhundert hervorgegangen. Bei diesem wurde zur Nachtruhe mit dem Säbel auf den Zapfen der Bierfässer geschlagen (gestrichen), um damit das Ende des Ausschankes zu signalisieren. Prof. Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, blickt zurück auf die Wortgeschichte vom Zapfenstreich, der auch in der Literatur seine Spuren hinterlassen hat.

Kultur & Gesellschaft
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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
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Folge vom 31.05.2025Zapfenstreich - erklärt von Sandra Richter
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Folge vom 31.05.2025Hanns Zischler liest Heinrich Breloers „Ein tadelloses Glück“ über den jungen Thomas MannWas bedeutet es, sein Leben früh unter die eigene Legende zu stellen? Heinrich Breloer rekonstruiert in seinem neuen Roman „Ein tadelloses Glück“ die frühen Jahre von Thomas Mann – als Liebender, als Unsicherer, als Getriebener. Zum 150. Geburtstag des Nobelpreisträgers wirft das Porträt einen feinsinnigen Blick auf dessen Selbstinszenierung, das Ringen mit homosexuellem Begehren – und auf eine Ehe, die mehr war als bürgerliche Fassade: Bühne, Zuflucht, Tauschgeschäft. Gelesen wird der Text von Hanns Zischler – zurückhaltend, präzise, mit feiner Ironie.
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Folge vom 31.05.2025Komische Welten in Perfektion - Der Maler und Illustrator Michael SowaEin Schwein im Suppenteller, ein Huhn mit Perlenkette oder fliegende Pinguine - die Bilder von Michael Sowa sind skurril, überraschend und zugleich perfekt und detailreich ausgeführt im Stil alter Meister. Besonders liebt der Maler opulente Landschaften, die an Caspar David Friedrich erinnern - aber bei Sowa sind es weniger die Menschen, die hinzutreten. Er bevorzugt in seinen Landschaften als belebendes Personal die bunte Tierwelt. Ob Hase, Schwein oder eine überdimensionale Spinne - immer besitzen seine Tiere einen starken Charakter und innerhalb der Szene enorm viel ironisches Potential. Am 1. Juli wird der humoristische Maler 80 Jahre alt, und zu seinem Geburtstag ist im Verlag Antje Kunstmann ein Sonderband mit seinen Gemälden erschienen. „Fragile Idyllen“ heißt er. Im Gespräch mit SWR Kultur erzählt Michael Sowa, was ihn beim Malen antreibt und welche realen Geschichten sich hinter so manchem Gemälde verbergen. Zum Beispiel hinter dem überaus beliebten und mehrfach variierten Bild eines jungen Schweines, das sich zum Bad in einen See stürzt.
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Folge vom 31.05.2025Fulminant: „Nina Feldgrill“ - die junge E-Bassistin in drei unterschiedlichen FormationenIn unserem Nachbarland Österreich vergibt der Radiosender Ö1 ein Jazzstipendium an junge Talente. Verbunden mit der finanziellen Förderung ist die Realisierung einer professionell betreuten Produktion. Preisträgerin ist aktuell die junge E-Bassistin Nina Feldgrill aus Wien, die diese Chance für ein fulminantes Album zu nutzen wusste. Sie ging nicht, wie üblich, mit einem Ensemble an den Start, sondern lässt gleich drei unterschiedliche Formationen antreten. „Das Instrument E-Bass fasziniert mich deshalb so, weil so viele unterschiedliche Funktionen gleichwertig darauf abgedeckt werden können“, sagt Nina Feldgrill. „Man kann Bass-Line spielen, aber genauso Harmonien, Melodien, Improvisationen - und das bietet natürlich unendliche, künstlerische Möglichkeiten.“ Die setzt Nina Feldgrill auf ihrem aktuellen Album als Interpretin und Komponistin ausgiebig um. Inspiriert von den drei stilistisch unterschiedlichen Ensembles setzt sie mitreißende Synergien frei - urteilt unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.