Während sich die Jugendlichen seines Alters für die angesagten Hits aus dem Westen begeisterten, legte sich Jaroslav Rudiš lieber eine Kassette mit Dampflokgeräuschen ein. Züge durchkreuzen daher immer auf eine Art die Werke des tschechischen Schriftstellers, der ein Tausendsassa ist: ein leidenschaftlicher Geschichtensammler, Musiker, Comic- und Bühnenautor. Sein Rezept für alle Lebenslagen: in die Sauna gehen und ein Bier trinken.

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 22.07.2024Jaroslav Rudiš: „Eisenbahnfahren hat eine fast heilende Wirkung“
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Folge vom 20.07.2024Axel Smend: „Es ist schrecklich, vor einem Kranz der AfD zu sitzen“Sein Vater gehörte zum Kreis der Widerstandskämpfer: Günther Smend war Offizier im Generalstab der Wehrmacht und versuchte – erfolglos – seinen Vorgesetzten zu überzeugen, sich am Staatsstreich vom 20. Juli 1944 zu beteiligen. Dafür wurde er zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee als Mitwisser hingerichtet. Da war Axel Smend vier Monate alt. Mit dem Widerstand gegen Hitler beschäftigt sich dieser seit seiner frühen Jugend. Seit Jahren beunruhigt ihn der Versuch der AfD, das Erbe der Verschwörer vom 20. Juli 1944 zu vereinnahmen. „Mich freuen die Demonstrationen gegen rechts“.
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Folge vom 19.07.2024Gabriela Oberkofler: „Ich habe ein wahnsinnig inniges Verhältnis zu Pflanzen“Die bedrohte, ausgebeutete Natur ist das große Thema der Künstlerin Gabriela Oberkofler. Sie sammelt tote Insekten, ausrangierte Christbäume und verwelkte Schnittblumen und gibt ihnen in Installationen ein zweites Leben. Außerdem schuf sie mitten in Stuttgart eine Alm mit Hühnern, Gemüsegarten und Atelier. Auf diese Weise untersucht sie Formen der Kooperation mit und in der Natur. In ihrer Südtiroler Heimat hat sie dafür einen Bauernhof in ein "Institut für alternative Landwirtschaft, zeitgenössische Kunst und Leben in der Peripherie" verwandelt. „Pflanzenpalaver“ heißt eine ihrer Serien.
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Folge vom 19.07.2024Klaus Kufeld: „Jede Reise ist ein Umweg zu sich selbst“Reisen müssen für Klaus Kufeld nicht in die Ferne führen. Es sind auch „Nahreisen zu Bäumen“ möglich. Sogar eine „Reise zu einer Zikade“ hat er unternommen. Und sie als Abenteuer erlebt. Denn wie die Zikade mit ihren Scheren das Geräusch des Südens produziert, kann nur sehen, wer sich ihr langsam und behutsam nähert. „Als wäre ich nicht dagewesen“. Für Klaus Kufeld ist dieses Sich-Zurücknehmen, das empathische Reisen, die Zukunft. Außerdem ein „Versuch gegen das Missverstehen des Fremden“. Insgesamt eine Utopie. Bis 2018 leitete er als Gründungsdirektor das Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen.