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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 24.06.2020Die Kunst des Proletariats1920 hatten die Kommunisten noch kaum praktische Regierungserfahrung. An vielen Orten kämpfte das revolutionäre Proletariat noch um die Herrschaft. So wurde innerhalb der Kommunisten über Vieles diskutiert, wie etwa den Umgang mit dem bürgerlichen Kunst- und Kulturerbe. Sollte man radikal alles vernichten und abstoßen, oder Teile des Erbes integrieren? Am 24. Juni 1920 plädiert die kommunistische Parteizeitung, die Rote Fahne für einen Kulturwerte bewahrenden Weg. Würde das Proletariat zu radikal zerstörerisch wirken, so würde es sich letztlich paradoxerweise wie die Bourgeoisie verhalten. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 23.06.2020Ist Karlsbad eine Reise wert?1920 lief der Kurbetrieb im traditionsreichen Karlsbad wieder an – trotz Weltkrieg und Zerfall Österreich-Ungarns. Die Gelegenheit für den Schauspieler und Librettisten Gustav Kadelburg in einem Brief aus Karlsbad, abgedruckt im Berliner Tageblatt vom 23. Juni, über die Anreise aus Berlin und die Situation vor Ort zu berichten. Alles eitel Sonnenschein, alles bestens! – oder doch nicht? Es liest Frank Riede.
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Folge vom 22.06.2020Was für Urlaub braucht der Mensch?Der Urlaub ist für uns moderne Menschen nicht zuletzt Flucht aus der Hektik des Alltags. Nur weg hier, in die Berge, ans Meer, auf eine Insel. In der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 22.6.1920 sieht Iven Kruse gerade diesen Fluchtreflex als Hauptgrund dafür, dass nur der kleinste Teil der Menschen wirklich erholt aus ihren zwei, drei Wochen Ferien im Jahr zurückkehren. Sollten wir statt nur darüber nachzudenken, wohin uns unsere nächste Reise führen könnte, nicht lieber überlegen, wer oder was wir in der kurzen uns vergönnten Freizeit sein wollen? Der Urlaub als die Chance, sich auf Zeit neu zu erfinden. Das könnte der Schlüssel zu wahrer Ferienerholung sein! Gelesen von Paula Leu.
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Folge vom 21.06.2020Berliner WahlmüdigkeitSchon wieder eine Wahl. Gut zwei Wochen nach dem Reichstag wird in Berlin über die Zusammensetzung des Stadtparlaments und der Bezirksversammlungen abgestimmt. Kein Wunder, dass die Beteiligung etwas zu wünschen übrig lässt. Die Berliner sind wahlmüde. Während im Parlament ‘Berlin’ letztlich die beiden sozialdemokratischen Parteien die Nase vorne haben, ist das Bild in den Bezirken heterogener. Es liest Frank Riede.